Ausgebrannt
Die knappe Ressource Öl ist zum Spielball der Weltwirtschaft und der politischen Mächte geworden. Schon längst hat dieser Rohstoff Suchtcharakter angenommen: Wir können uns ein Leben ohne Öl nicht mehr vorstellen. Steigende Preise lassen Panik aufkommen - die großen Gewinner sind die erneuerbaren Energien.

Vor allem das Heizöl ist im Vergleich zum Jänner des Vorjahres fast um die Hälfte teurer geworden. Der hohe Rohölpreis treibt aber auch die anderen Energiekosten in die Höhe. Unsere Autofahrernation stöhnt unter den beträchtlichen Treibstoffpreisen, obwohl sie bei uns noch viel günstiger als in Deutschland und Italien sind. Manche Experten sehen aber noch lange nicht das Ende der Fahnenstange beim Ölpreis erreicht.
Am Rand einer Energiekrise?
Die Internationale Energieagentur IEA mit Sitz in Paris hat die Länder der Europäischen Union Anfang September dazu aufgefordert, zunächst auf 30 Tage begrenzt täglich 1,8 Millionen Barrel Rohöl aus den strategischen Reserven am Ölmarkt zu verkaufen. Formal haben wir damit eine Energiekrise, denn nur dann ist der Rückgriff auf diese Reserve erlaubt. In vielen Entwicklungsländern ist die Ölkrise bereits Realität - sie können sich Öl zu den jetzigen Weltmarktpreisen nicht mehr leisten.
In den letzten Jahren sind die Ölpreise trotz vieler Schwankungen kontinuierlich gestiegen. Es wurden ständig wechselnde Gründe für diesen Preisanstieg angeführt. Wenn dann einzelne Gründe weggefallen sind, blieb der Preis trotzdem hoch und es mussten neue Gründe gesucht werden. Viele Experten sehen den wahren Grund im Preisanstieg darin, dass wir schon sehr nahe dem Ölfördermaximum sind: Auf Grund der zunehmenden Verknappung des Angebots und dem steigenden Bedarf nach Öl wird es für möglich gehalten, dass der Ölpreis bis zum Jahr 2010 sogar auf etwa 100 Dollar/Barrel ansteigt.
Die Zukunft liegt im Holz
Seit Jahrzehnten raten zahlreiche Umweltorganisationen, unter ihnen auch "die umweltberatung" sowohl privaten Häuselbauern als auch Gemeinden und Unternehmen, sich für das Holz als Brennstoff zu entscheiden. Nicht nur aus ökologischen Gründen, sondern auch mit dem Argument, dass die Heizölpreise keineswegs so billig bleiben werden. Bisweilen drohte die Ölkessellobby sogar mit Klagen wegen Geschäftsschädigung. Jene, die damals alle Warnungen in den Wind geschlagen haben und den Verlockungen der billigen Ölheizung aufgesessen sind, jammern heute über die hohen Heizkosten und fordern Unterstützung aus Steuergeldern für ihre damalige Fehlentscheidung. Die "wirtschaftliche" Ölheizungungslobby hat sich als unwirtschaftlich herausgestellt und ist plötzlich sehr still geworden. Ein Vergleich: Mit Stückholz heizt man derzeit um etwa die Hälfte günstiger als mit Heizöl und mit Pellets um etwa ein Drittel.
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