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Ausgezeichnet für aktiven Klimaschutz

Österreichischer Klimaschutzpreis 2014: Umweltminister Andrä Rupprechter zeichnete am 3. November die besten Klimaschutzprojekte des Landes in vier Kategorien aus.

Foto: Robert Strasser Robert Strasser

Die Siegerprojekte des Österreichischen Klimaschutzpreises stehen fest: Die Sonnenwelt Großschönau setzte sich in der Kategorie „Tägliches Leben“ durch. Das Projekt „Nutze die Kraft der Natur“ gewann in der Kategorie „Landwirtschaft“. Die Bioenergie Aichfeld GmbH holte sich den Preis in der Kategorie „Betriebe“ und die Stadtgemeinde Weiz mit ihrem Motto „Wir leben Energie“ in der Kategorie „Gemeinden & Regionen“. Mit 255 eingereichten Projekten war der Teilnahmeandrang zum Klimaschutzpreis heuer auf Rekordniveau. Aus 16 von einer Fachjury nominierten Projekten wählten die ÖsterreicherInnen in den letzten Wochen über Telefon, Website und Facebook ihre Favoriten. 83.121 abgegebene Stimmen und damit um 46 % mehr Stimmen als im Vorjahr zeigen, wie wichtig den ÖsterreicherInnen der Klimaschutz ist.


„Um dem Klimawandel entgegenzusteuern, müssen wir unsere Kräfte bündeln und gemeinsam aktiv werden. Der Österreichische Klimaschutzpreis holt dafür besonders innovative Klimaschutzprojekte vor den Vorhang. Er zeigt, wie einfache Maßnahmen einen großen Beitrag zu einer noch lebenswerteren Umwelt leisten und wirtschaftlicher Erfolg und Klimaschutz Hand in Hand gehen können. Die eingereichten Projekte sind beeindruckend, weder Jury noch Publikum hatten es leicht mit der Wahl der Besten“, erklärt Umweltminister Andrä Rupprechter anlässlich der Verleihung des Österreichischen Klimaschutzpreises 2014.

Der ORF präsentiert die Höhepunkte der Preisverleihung in einer Sonderausgabe von "heute konkret spezial" am Donnerstag, dem 6. November um 22.55 Uhr in ORF 2. ORF III zeigt die Highlights der Verleihung am Freitag, dem 7. November, um 14.35 Uhr, gefolgt von 3sat am Dienstag, dem 11. November, um 12.20 Uhr.

255 eingereichte Projekte, 16 Nominierte, 4 Siegerprojekte
Für den Österreichischen Klimaschutzpreis 2014 wurden insgesamt 255 innovative Projekte eingereicht. Eine Fachjury hat alle Einreichungen – von Unternehmen, Organisationen, Vereinen, öffentlichen Einrichtungen oder Privatpersonen – bewertet und die vier besten Projekte jeder Kategorie für den Österreichischen Klimaschutzpreis nominiert.

Auch die großen Ideen der Jüngsten wurden 2014 wieder ausgezeichnet: Für ihr Projekt „Klimaschutz geht uns alle an" erhielt die 3. Klassen der NMS Mooskirchen (Stmk.) den Österreichischen Klimaschutzpreis Junior.

Die Siegerprojekte 2014
Die vier besten Klimaschutzprojekte des Landes, die sowohl die Fachjury als auch das Publikum überzeugen konnten, wurden mit dem Österreichischen Klimaschutzpreis 2014 ausgezeichnet.

Kategorie „Tägliches Leben“: SONNENWELT Großschönau
Eingereicht von: Verein Sonnenplatz Großschönau (Niederösterreich)
Die SONNENWELT in Großschönau entführt ihre BesucherInnen auf eine packende Reise von den energieeffizienten Nomadenzelten vor 10.000 Jahren über die ausgeklügelten Techniken der alten Ägypter und Römer, bis hin zu High-Tech Made in Austria. Das Thema „Mensch & Energie. Geschichte erleben. Zukunft gestalten.“ wurde dreisprachig, multimedial und interaktiv aufbereitet und bietet Wissenswertes für Schulklassen, Familien, Betriebsausflüge, Touristen und Fachleute gleichermaßen. Mitmach-Stationen zeigen auf, was jeder und jede Einzelne zum Klima- und Ressourcenschutz beitragen kann und motivieren zu einem nachhaltigeren Lebensstil. Das Ausstellungsgebäude ist passend zum Gesamtkonzept ein Passivhaus mit Photovoltaikanlage.
 

Kategorie „Landwirtschaft“: Nutze die Kraft der Natur
Eingereicht von: Hubert Pickl-Herk (Stmk.)
Das Lebensmotto von Hubert Pickl-Herk ist "Nutze die Kraft der Natur". So stellte er 1996 seinen Betrieb auf biologische Landwirtschaft um. Als Obmann der Waldwirtschaftsgemeinschaft Judenburg setzt er sich für eine Stärkung der Vitalität der Wälder durch verstärkte Waldpflege ein. Er investiert kontinuierlich in erneuerbare Energieträger: Seinen alten Ölkessel ersetzte er durch eine moderne Hackgutheizung. Er plante und errichtete ein Kleinwasserkraftwerk, installierte eine Photovoltaikanlage auf seinem Dach und im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprojekts auch auf einer Freifläche. Durch all diese Maßnahmen sichert er seine Landwirtschaft als Vollerwerbsbetrieb für die nächste Generation ab und verbessert die Lebensqualität in der Region.


Kategorie „Betriebe“: Bioenergie Aichfeld
Eingereicht von: Bioenergie Aichfeld GmbH (Stmk.)
Normalerweise konkurrieren Papierfabriken und Biomasseheizwerke um den Rohstoff Holz. Der Industriekonzern Zellstoff Pöls und das Familienunternehmen Bioenergie Wärmeservice jedoch kooperieren und bündeln durch eine branchenübergreifende Partnerschaft ihr Know-How. Im Prozess der Zellstofferzeugung wird aus Holz Zellstoff, Energie und vieles mehr gewonnen, diese Restwärme konnte früher aber nur in einem geringen Ausmaß genutzt werden. Die Lösung: Die industrielle Abwärme wird kombiniert mit einem Biomasseheizwerk und einer innovativen Speicherlösung (Großraum-Fernwärme-Druckspeicher). Das ermöglicht die nachhaltige und umweltfreundliche Wärmeversorgung für mehr als 15.000 Haushalte im Großraum Aichfeld und spart Holz und Gas.
 

Kategorie „Regionen und Gemeinden“: Weiz: Wir LEBEN Energie
Eingereicht von: Stadtgemeinde Weiz (Stmk.)
Die Stadt Weiz verfolgt die Vision „Energie durch lokale Verankerung im Denken und Tun nachhaltig zu leben“ seit den 1990er Jahren. Die Gemeinde geht mit gutem Beispiel voran, etwa durch Sanierungen von kommunalen Gebäuden auf Passivhaus-Standard oder durch Förderungen von nachhaltigen Mobilitätsprojekten wie das Weizer Anrufsammeltaxi WASTI. Mit Partnern aus der Wirtschaft und Wissenschaft werden Forschungsprojekte initiiert und umgesetzt. Kunstprojekte im öffentlichen Raum und Informationsveranstaltungen schaffen Bewusstsein für den Klimaschutz; schon die Kleinsten können in Weiz am Kinderspielplatz „Energiewelten“ kennenlernen. Das Ergebnis: weniger CO2-Ausstoß, bessere Luftqualität und grüne Arbeitsplätze.

Der Österreichische Klimaschutzpreis
Der Österreichische Klimaschutzpreis wird seit dem Jahr 2008 gemeinsam vom ORF und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) in Zusammenarbeit mit der Klimaschutzinitiative klimaaktiv und Partnern vergeben. In den letzten sechs Jahren wurden insgesamt 2.355 Klimaprojekte eingereicht.