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Greenpeace: Amazon, Facebook & Co. fallen bei Umweltreport durch

Cloud Computing-Studie deckt schmutzigen Energiemix führender IT-Anbieter auf

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace veröffentlicht heute den Report „How dirty is your data?“ („Wie schmutzig sind Ihre Daten?“). Dieser bewertet die zehn weltweit führenden Cloud Computing-Anbieter hinsichtlich deren Transparenz zum Energieverbrauch ihrer Rechenzentren, den Standortentscheidungen für ihre Infrastruktur sowie ihren Strategien zur Verringerung von Strom aus fossilen oder nuklearen Energieträgern. „Die zunehmende Auslagerung von Daten führt dazu, dass die Hi-Tech-Rechenzentren mit Strom aus der sprichwörtlichen Steinzeit betrieben werden“, ärgert sich Claudia Sprinz, Konsumentensprecherin von Greenpeace, und fordert die Cloud Computing-Anbieter auf, eine Vorreiterrolle beim Umstieg auf Erneuerbare Energieträger einzunehmen.

Von den zehn untersuchten Unternehmen, hat Akamai, ein globales Verteilungsnetzwerk für Web-Inhalte, die beste Beurteilung für Transparenz erhalten. Yahoo! hat die beste Strategie für Standortentscheidungen; IBM und Google haben insgesamt die besten Ansätze zur Verringerung ihres Strombedarfs aus fossilen und nuklearen Energieträgern. Amazon, Apple, Facebook, HP, Microsoft und Twitter fallen jedoch in einer oder mehreren Kategorien durch.

Unter Cloud Computing versteht man Anwendungen, die nicht mehr am lokalen Rechner, sondern ins Internet ausgelagert werden. Gemeint sind Anwendungen, bei denen die User online-basierte Dienste wie soziale Netzwerke oder Onlineplattformen (Facebook, Google,…) sowohl von zuhause als auch von unterwegs nutzen können. Bereits jetzt benötigen Rechenzentren 1,5 – 2 Prozent des weltweiten Stromverbrauchs. Die steigende Beliebtheit von Cloud Computing mit einer Wachstumsrate von jährlich zwölf Prozent führt zu einem enormen Anstieg des Strombedarfs in den Rechenzentren.

Der Greenpeace-Report zeigt, dass die Branche immer noch nicht ausreichend über ihre Energienutzung und die damit zusammenhängenden Treibhausgasemissionen informiert. Ins Kreuzfeuer der Kritik kommen auch die Standortentscheidungen der IT-Industrie. Diese macht zwar deutliche Fortschritte bei der Konstruktion energieeffizienter Rechenzentren, doch die große Bedeutung von Erneuerbarenen Energien als wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für die Standorte neuer Rechenzentren wird von den meisten IT-Anbietern immer noch ignoriert. Greenpeace macht mit dem Report auch auf die fehlende Transparenz bei der Energienutzung der Unternehmen aufmerksam.

„Wir sind davon überzeugt, dass niemand durch seine Statusmeldungen auf Facebook oder durch das Hochladen seiner Bilder auf Facebook zu giftiger Kohlenasche, dem Klimawandel oder zukünftigen Atomkatastrophen wie Fukushima beitragen möchte. Daher fordern wir die Cloud Computing-Anbieter auf, endlich auf Erneuerbare Energiequellen umzusteigen und damit eine Vorreiterrolle einzunehmen“, so Claudia Sprinz abschließend.

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