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Lebensmittelverderb im österreichischen Handel

BOKU Studie im Auftrag der ECR-Arbeitsgruppe Abfall

Die vorliegende Studie erlaubt eine sehr exakte Hochrechnung der Lebensmittelverluste im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel. Zum einen decken die fünf beteiligten Unternehmen mit einem Marktanteil von insgesamt 83% fast den gesamten LEH in Österreich ab. Zum anderen konnte auf unternehmensinterne Aufzeichnungen zurückgegriffen werden, die die Lebensmittelverluste über den Zeitraum von einem Jahr vollständig erfassten. International gibt es bisher keine vergleichbare Untersuchung in dieser Qualität und Umfang. Die Summe an Bruch und Abschreibungen an Lebensmitteln im österreichischen LEH betrug im Jahr 2013 ca. 74.100 Tonnen im Wert von 255Millionen Euro. Zusätzlich wurden rund6.600 Tonnen an soziale Einrichtungen weitergegeben, die nicht als „Verderb“ im eigentlichen Sinne zu sehen sind. Weiters wurden 35.600 Tonnen an nicht verkauftem Brot und Gebäck an die Lieferanten retourniert.

Der Gesamtverlust, d.h. der kaufmännische Verderb ohne die weitergegebene Menge, beläuft sich auf 1,41% des Gesamtumsatzes der Bereiche Food und Non-food des österreichischen LEH bzw. 1,51% des Gesamtumsatzes Food. Der Vergleich mit anderen Akteuren entlang der Wertschöpfungskette zeigt, dass die Menge an Lebensmittelabfällen aus dem LEH in Summe deutlich geringer ist als jene aus privaten Haushalten, die pro Jahr rund 157.000 t an vermeidbaren Lebensmitteln und Speiseresten im Wert von rund 1 Mrd. Euro oder 6,2% ihrer jährlichen Verbrauchsausgaben für Ernährung und alkoholfreie Getränke allein in den Restmüll entsorgen, wobei nach Schätzungen etwa noch einmal so viel in andere Entsorgungswege wie Biotonne oder Kanal entsorgt wird. Ein direkter Vergleich der Absolutwerte von Haushalten und Einzelhandel ist daher nur mit Einschränkungen möglich.

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