zum Inhalt springen

ROLLAMA: 2010 boomte Bio wie nie zuvor

Wachsende Angebotspalette als Erfolgsrezept

Das Segment Bio-Frischwaren (exkl. Brot) verzeichnet mit einem Mengenzuwachs von 21,5% im Jahr 2010 ein überdurchschnittlich hohes Plus. Dies spiegelt sich auch im Lebensmittelhandel wider, wo mit 7,3% Anteil noch nie so viele Bio-Waren verkauft wurden. Das Milchsegment ist jener Bereich, der am stärksten boomt. Aber auch Frischobst und Frischgemüse verzeichnen deutliche Mengen- wie Wertsteigerungen. Dies geht aus der RollAMA* 2010 hervor. Als Geheimnis des Erfolges gilt das ständig steigende Angebot an Bio-Lebensmitteln. Wichtigster Kaufgrund für Bio ist der Gesundheitsaspekt, ergab eine RollAMA*- Motivanalyse von Mai 2010. ****

 

Überdurchschnittlicher Mengenzuwachs von 21,5%
Das Segment Bio-Frischwaren (exkl. Brot) legte im LEH von 2009 auf 2010 um 21,5% in der Menge zu. Solche Wachstumsraten liegen weit außerhalb der Norm vergangener Jahre. Das hängt im Wesentlichen auch damit zusammen, dass ein Diskonter ein großes Frischesegment auf Bio umgestellt hat. 2010 wurden im österreichischen Lebensmittelhandel (LEH) mehr als 116.000 Tonnen Bio-Frischeprodukte im Wert von über 306 Mio. EURO verkauft. Mit einem Plus von 18,7% konnte auch der Wert gut mithalten, bedeutet aber doch einen leichten Preisrückgang pro Kilo. Im vorangegangen Vergleichszeitraum 2008/9 war das Mengen/Preis-Verhältnis deutlich umgekehrt. (Chart 1) Mengenmäßig war Frischmilch 2010 mit über 22.200 Tonnen verkaufter Ware das erfolgreichste Bio-Produkt im Handel, wertmäßig waren das Eier mit einem Erlös von 23,7 Mio. EURO. In beiden Bereichen konnten auch deutliche Steigerungen zur Vorjahresperiode erreicht werden. (Chart 2 und 3)

Regelrechter Bio-Schub im Handel
In den vergangenen Jahren bewegte sich der Bio-Anteil im LEH konstant zwischen 5,5% und 6%, 2010 schnellte er auf 7,3% hoch. Die Steigerungen betreffen fast alle Produktbereiche und zwar sowohl wert- als auch mengenmäßig. Lediglich das Segment Fleisch, Geflügel, Wurst, Schinken kommt seit Jahren nicht vom Fleck beziehungsweise weist – von niedrigem Ausgangsniveau ausgehend - sogar leichte Rückgänge auf. In diesem Bereich ist die Preiskonkurrenz durch konventionell erzeugte Produkte offenbar zu groß. (Chart 4-6)

Größte Bio-Erfolge verzeichnet das Milchsegment
Trinkmilch in Bio-Qualität legte um fast 32% in der Menge und fast 29% im Wert zu. Damit positioniert sich dieser Zweig als wachstumsstärkster überhaupt. Die deutlichen Bio-Schwerpunkte im Handel spielen dabei eine große Rolle für diese heftige Entwicklung. Aber auch die Produkte der Gelben Palette (Käse) haben mit 34% Wertzuwachs ein mehr als deutliches Signal gesetzt. Nach dem preisstarken Jahr 2009 fällt dieser Bereich im Bezug auf den Kilo-Preis allerdings auf das Jahr 2008 zurück. (Chart 7-8)

Bioobst und -gemüse setzten die stärksten Preisakzente
Die Mengenentwicklung bei Frischobst wies in den letzten Jahren deutliche bis sehr deutliche Zuwächse auf, auch der Wert konnte dabei sehr gut mithalten. Für 2010 steht dem Mengenplus von 12,5% ein Wertplus von 13,1% gegenüber. Die Mengenentwicklung bei Gemüse hingegen verhielt sich in den letzten Jahren eher volatil, die Wertentwicklung hingegen zeigte immer sehr deutlich nach oben. Dem Mengenplus von nahezu 11% steht 2010 ein Wertplus von fast 23% gegenüber. (Chart 9-10)

Gesundheitsaspekt ist wichtigster Kaufgrund für Bio
Im Zuge einer RollAMA-Motivanalyse wurden die wichtigsten Beweggründe für den Kauf von Bio-Lebensmitteln erhoben. 33% der Befragten gaben dabei den Gesundheitsaspekt an, gefolgt von Umweltaspekten (15%), besseren Geschmack (11%) und besserer Qualität und Kontrolle (10%). Dabei wurde zwar festgestellt, dass Bio-Produkte einen höheren Preis haben (69%), dieser Preis aber gerechtfertigt sei (59%). Für viele Bio-Käufer (19%) sind auch Gütesiegel ein wichtiges Kaufkriterium. (Chart A-D)

Größere Angebotspalette als Kaufanreiz
Fast die Hälfte der ÖsterreicherInnen (46%) kaufen mehr Bio-Produkte als noch vor 5 Jahren. Dieser Anteil ist in der jüngeren Bevölkerungsschicht (bis 39 Jahre) etwas höher als in er älteren. Als Hauptursache für dieses deutliche Bio-Plus geben die meisten Befragten (46%) das deutlich bessere Bio-Angebot an und auch ein deutlich höheres Gesundheitsbewusstsein (22%). (Chart E-F)

Bio als rot-weiß-rotes Flaggschiff heimischer Kulinarik
„Österreich ist Bio-Weltmeister und wird auch in anderen Ländern zunehmend als solcher wahrgenommen. Besonders bei unseren deutschen Nachbarn punkten wir mit der Natürlichkeit unserer Produkte, den traditionellen Rezepturen, aber auch mit den raffinierten Innovationen. Besonders sticht dabei das Käsesegment hervor. Deswegen setzten wir auch bei unseren Marketingaktivitäten sehr auf dieses exzellente Flaggschiff heimischer Kulinarik“, betont DR. STEPHAN MIKINOVIC, Geschäftsführer der AMA Marketing, anlässlich der BioFach in Nürnberg, einer der wichtigsten Bio-Messen im deutschsprachigen Raum. Österreich ist dort mit 87 Ausstellern vertreten. Die Messe findet von 16.-19. Februar im Messezentrum in Nürnberg statt. Insgesamt nehmen 2.700 Firmen aus über 80 Ländern daran teil.

Rückfragehinweis für Medienvertreter: AMA Marketing
Mag. Hermine Hackl, Unternehmenskommunikation,
Tel. +43/1/33151-404, E-Mail: hermine.hackl@ama.gv.at

 

zur Agrarmarktanalyse


* Die Daten der RollAMA (rollierende Agrarmarktanalyse der AMA Marketing in Zusammenarbeit mit der GfK und KeyQUEST Marktforschung) beziehen sich auf Aufzeichnungen der Einkäufe von 2.500 österreichischen Haushalten. Aufgezeichnet werden Fleisch und Geflügel, Wurst, Milch und Milchprodukte, Käse, Obst, Gemüse, Eier, Erdäpfel, Tiefkühlprodukte, teilweise Fertiggerichte, aber nicht Brot & Gebäck.