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SLOVENIA GREEN

"…but how to make sure to keep the promise?"

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Am Sočafluss. Foto: Slowenisches Tourismusbüro Am Sočafluss. Foto: Slowenisches Tourismusbüro

Am Anfang stand der Wunsch nach Veränderung. Viele Jahre hatte Jana Apih Unternehmen begleitet und sie dabei unterstützt, ihre wirtschaftlichen Kalamitäten zu lösen. Irgendwann hatte sie genug von ihrer Rolle als Troubleshooterin. Apih: „Ich suchte eine neue und eine positive Story“. Grüne Themen hatten sie schon lange durch ihr persönliches Leben begleitet. Also war der positive Teil der Story rasch gefunden. Den neuen Teil fand sie im Tourismus. Nach 15 Jahren in der Branche kannte Apih die Herausforderungen des slowenischen Tourismus. 2013 gründete sie – gemeinsam mit 12 KollegInnen – GoodPlace, die „factory of sustainable tourism“.

Die slowenische Tourismuszentrale (Slovenian Tourist Board, STB) hatte sich damals bereits für ein nationales Programm „Slovenia green“ entschieden. Allerdings fehlten Knowhow und Motivation, um rasche Fortschritte zu machen.

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Jana Apih. Foto: Nea Culpa Jana Apih. Foto: Nea Culpa

Entscheidung trifft Umsetzungskompetenz

GoodPlace wurde beauftragt Nägel mit Köpfen zu machen. Der Tourismusverband wollte nicht mehr nur von Slovenia Green reden, sondern die grüne Positionierung strategisch nutzen. Slovenia green sollte zukünftig von allen Tourismusanbietern gelebt werden und von den Gästen ganz konkret erlebt werden können. Apih und ihr Team analysierten die bereits vorhandenen nachhaltigen Beispiele, führten unzählige Gespräche und entwickelten ein Konzept für nachhaltigen Tourismus. Heute bauen darauf ein strukturiertes nationales Programm und Zertifizierungen für Destinationen und Anbieter auf. Träger ist der slowenische Tourismusverband. GoodPlace sorgt als akkreditierter Partner für Support und Audit.

Das Programm „Slovenia Green“
Für die Entwicklung der Standards griff man auf international vorhandenes Knowhow zurück. Apih: „Albert Salman startete damals mit seinem Green Destinations Standard und suchte nach Partnern, die den Standard nutzen und mit ihm gemeinsam weiter entwickeln wollten.“ Für GoodPlace waren zwei Kriterien ausschlaggebend: Die GSTC-Anerkennung (Global Sustainable Tourism Council) und der prozessorientierte Ansatz mit einem numerischen Ergebnis, anhand dessen Partner leicht erkennen können, wo sie selbst stehen und wer besser ist. Apih: „Die Liste der Zertifizierungspartner ist nicht geschlossen. Wir könnten in Zukunft neue Zertifizierungen hinzufügen.“

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Das „Slovenia Green“ Programm (Green Scheme of Slovenian Tourism, GSST) basiert auf den Richtlinien des Global Stustainable Tourism Council (GSTC).
Für Destinationen sind zusätzlich das European Tourism Indicator System (ETIS) und der Green Destination Standard (GSTR) relevant.
Hotels müssen sich für einen GSTC-basierten Zertifizierungsanbieter entscheiden: Green Globe, Travelife und TourCert. Diese Standards decken alle Säulen der Nachhaltigkeit ab. Weiters wurden das Ecolabel und Bio-Hotels miteinbezogen, weil sie in Slowenien bereits verwendet wurden und einen sehr hohen Umwelt- und Natur-Standard haben.
 

Das Programm wird von den Destinationen finanziert, die mitmachen. Für den Evaluierungsprozess fallen beim Start 1.220,- Euro an, danach jährlich Euro 200,-. Jedes Jahr muss ein Bericht erstellt werden; nach drei Jahren wird neu bewertet. Das kostet Euro 620,-. Der Tourismusverband finanziert Workshops für die Destinationen, wo sie zusätzliche Informationen und Unterstützung erhalten Alle Destinationen können sich auch dem Konsortium Slovenia Green anschließen, wo sie im Prozess der Produktentwicklung, -förderung und -verkäufe unterstützt werden, wie zum Beispiel die Planung und Kommunikation von Fahrradtouren oder die Entwicklung regionaler Käsespezialitäten.

Heute sind 17 Destinationen und 10 Unterkünfte zertifiziert, 11 Destinationen befinden sich im Zertifizierungsprozess. Pro Jahr sollen 20 neue Destinationen und 5 Unterkünfte dazukommen. Zukünftig sollen auch Bauernhöfe, Naturlandschaften und Events zertifiziert werden können.