UN-Klimakonferenz in Kopenhagen
Ziel der Konferenz ist ein gerechtes, effektives und wissenschaftsbasiertes Abkommen, das die globale Erwärmung deutlich unter 2°C halten wird und die besonders Betroffenen bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützt.
Die Industrieländer sind für den größten Teil der Treibhausgase in der Atmosphäre verantwortlich und weisen die höchsten Pro-Kopf-Emissionen auf. Daher müssen sie im Klimaschutz den ersten Schritt machen und mit gutem Beispiel voran gehen, um auch Schwellen- und Entwicklungsländer ins Boot zu holen. Doch die Wirtschaftskrise und die Angst vor Konkurrenz aus den aufstrebenden Schwellenländern führen dazu, dass die Industrieländer zaudern.
Zwei Fragen entscheiden über den Erfolg oder Misserfolg der Verhandlungen:
Können sich die Industrieländer auf verbindliche Ziele zur Treibhausgasminderung einigen, die den wissenschaftlichen Empfehlungen entsprechen?
Die Wissenschaft empfiehlt eine Reduzierung um minus 25% bis minus 40% bis 2020 gegenüber den Emissionen um 1990. Doch selbst die EU tut sich mit dieser Empfehlung schwer: sie hat sich auf 20% festgelegt, mit der Option auf 30% zu erhöhen, wenn andere Länder vergleichbare Anstrengungen unternehmen. Große Hoffnungen liegen auch auf den USA, aber diese machen ihre Reduktionsziele davon abhängig, ob die großen Schwellenländer ebenfalls Verpflichtungen eingehen und sprechen derzeit über Minderungszielen von 4%-7%. Japan liegt mit 8%-9% knapp darüber. Die Schwellenländer sind zwar grundsätzlich bereit, einen substanziellen Beitrag zu leisten, pochen aber darauf, dass zuerst die Industrieländer für sich Reduktionsziele festlegen, bevor über Aktivitäten des Südens verhandelt wird.
Werden die Industrieländer angemessene Finanzmittel zur Verfügung stellen, damit die Entwicklungsländer eine eigene klimafreundliche Entwicklung vorantreiben und die Anpassung an unvermeidbare Folgen des Klimawandels finanzieren können?
Die notwendigen Finanzmittel für den Aufbau einer klimafreundlichen Wirtschaft in den Entwicklungsländern werden auf jährlich 100 bis 200 Milliarden US-Dollar geschätzt. Doch weder die EU noch die USA, Japan, Kanada oder Australien haben bisher konkrete Zahlen benannt.
(Quelle: www.klimagipfel2009.de)