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Bio-Druckertinte aus Algen

EU Projekt mit Bioraffineriepartner aus Österreich.

Das Technologieinstitut für Kunststoffe in Valencia, Spanien (AIMPLAS) koordiniert ein ambitioniertes Forschungsprojekt, das die Untersuchung und Gewinnung von verschiedenen Stoffen für die Herstellung von Klebstoffen, Lacken und Farben und Aminosäuren aus erneuerbarem Ursprung erlaubt. Mikroalgen stellen den erneuerbaren Rohstoff dar. Die Verwendung dieser speziell gezüchteten Mikroorganismen bietet einen Mehrwert für das Projekt, da sie mit den CO2-Emissionen aus industriellen Quellen, wie Zementwerken oder Stromproduktionsanlagen, gefüttert werden. Dieses Verfahren trägt dazu bei, den Treibhauseffekt zu verringern.

Das Projekt wurde am 1. November 2013 gestartet und wird 42 Monate laufen. Es wird von der Europäischen Kommission im Rahmen des 7.Rahmenprogramms (FP 7) finanziert und hat ein Volumen von über 5,5 Mio. Euro.

Ziel ist die Herstellung von Additiven für die Produktion, wie Druckertinten und Klebstoffe, und von Aminosäuren. Einer der 14 Partner des Projekts ist die gruene-bioraffinerie.at GmbH aus Raaba/Graz. Als Spezialist für Grüne Bioraffinerien wird das steirische KMU sein Know-how im Bereich Aminosäuren nutzen, um hochwertige Produkte aus den Mikroalgen zu generieren. "Wir sind begeistert, dass wir als Partner ausgewählt wurden. Damit ist nun sichergestellt, dass wir die Entwicklung der Grünen Bioraffinerie in die nächste Generation führen können", sagt Geschäftsführer Dr. H. Waller.

Grüne Chemikalien aus Mikroalgen

Mikroalgen haben hohe Wachstumsraten in einer CO2 - reichen Umgebungen. So können jährlich pro Hektar mehr als 150 Tonnen trockene Biomasse in den Fotobioreaktoren hergestellt werden.

Die einzelnen Projektteams forschen an unterschiedlichen Wertstoffen der Algen. Aus einer Lipidfraktion werden zunächst "grüne" Polyurethane erhalten, um als Komponente für Klebstoffprodukte verwendet zu werden. Gleichzeitig wird die Extraktion von Proteinen und Aminosäuren für die Lebensmittel- und Kosmetikindustrie vorgenommen. Die verbleibende Biomasse erfährt zunächst eine thermochemische Behandlung, um in weiterer Folge Zwischenprodukte, wie Tenside und andere chemische Stoffe für die Herstellung von Lacken und Farben (Druckertinten), zu generieren.

Weitere Informationen:  www.biorefinery.com