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Umweltschutz als nachhaltiger Wachstumsmotor (Allianz Studie)

Die Nachfrage nach Energie wächst - und macht damit Umweltschutz zunehmend zu einem wichtigen Anlagethema.

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Neben steigenden Investitionen in alternative Energieformen spielt auch der Umgang mit vorhandenen Ressourcen eine immer wichtigere Rolle. Am Megatrend "Umweltschutz" können auch private Anleger partizipieren, wie eine Studie von Allianz Global Investors zeigt.

Der Schlüssel für eine zukunftsträchtige Wirtschaft scheint gefunden: die Steigerung der Ressourcen- und Energieproduktivität. Globalisierung, demografische Entwicklung, Klimawandel, knappe Ressourcen sowie ein stärkeres Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein der Konsumenten verändern die Rahmenbedingungen für nachhaltiges Wirtschaften. "Vorausschauende Investoren können - durchaus im Sinne des Umweltschutzes - von diesen langfristigen, ökologischen wie ökonomischen Trends profitieren", erklärt Martin Bruckner, Vorstand der Allianz Investmentbank AG und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich.

2050: Anteil alternativer Energieformen bei 30 Prozent

Vor allem der Anteil erneuerbarer, CO2-neutraler Energiequellen dürfte am weltweiten Energiemarkt weiterhin zunehmen, so die Allianz Global Investors Studie. Denn mit steigender Weltbevölkerung wächst auch der globale Energiebedarf. Dabei bleiben gleichzeitig herkömmliche Energieressourcen, wie z. B. Öl und Gas, begrenzt. Das World Energy Council schätzt, dass sich bis zum Jahr 2025 die globale Stromproduktion verdoppelt und zum Jahr 2050 bereits verdreifacht haben wird. Getrieben werde diese  Nachfrage vorwiegend aus den asiatischen Ländern, allen voran China. Der weltweite Anteil regenerativer Energiequellen wird bis Mitte dieses Jahrhunderts voraussichtlich von derzeit ca. 7 Prozent auf rund 30 Prozent anwachsen.

Zweistellige Wachstumsraten bei Windenergie

Heute schon wird weltweit zehnmal so viel Windenergie genutzt wie noch vor zehn Jahren. In über 70 Ländern kommt sie bereits zum Einsatz. Zu Beginn des Jahrtausends wurden weltweit ca. 18.000 Megawatt Strom aus Wind erzeugt. Ende 2009 waren es bereits fast 160.000 Megawatt, und die weltweite Kapazität wird 2030 je nach Szenario auf bis zu 2,4 Terrawatt anwachsen. Regional dominieren hauptsächlich die USA, China, Deutschland und Spanien den Windmarkt. Sie kamen 2009 zusammen auf mehr als 60 Prozent der weltweit kumulierten Windkraftkapazität. Bis 2030 dürfte das Wachstum dann eher von den asiatischen Staaten bzw. Lateinamerika getrieben werden. Deren jährliche Wachstumsraten liegen laut Schätzungen bei über 20 Prozent, hingegen sei in Europa und den USA eher mit Wachstumsraten von 6 Prozent bzw. 11 Prozent pro Jahr zu rechnen. Einhergehend mit dem rapiden, weltweiten Windkraftwachstum, steigen folglich auch die jährlichen Investitionen in diesen Zukunftsmarkt. Diese können sich bis 2030 auf jährlich bis zu 170 Milliarden USD addieren.

Solarenergie profitiert von steigenden Gas- und Ölpreisen

Die Solarindustrie ist über die Jahre hinweg zunehmend wirtschaftlicher geworden. Nicht nur, dass sich die Technologien zusehends verbessert haben; auch die herkömmlichen Energieträger wie Öl oder Gas sind in ihren Preisen deutlich gestiegen. Anreiz genug, um die kostenlose Sonnenkraft als Energiequelle der Zukunft zu nutzen. Bis 2020 soll die weltweit installierte Solarkapazität 20 bis 40-mal größer sein als 2008. 2009 entfielen knapp 77 Prozent der globalen Nachfrage nach Solarenergie auf die europäischen Staaten, vorwiegend Deutschland und Italien, gefolgt von den USA und Japan.

Wasserverbrauch steigt um 40 Prozent

Wasser bedeckt zu ca. 71 Prozent die Erdoberfläche. Doch neben der Tatsache, dass tatsächlich nur 0,01 Prozent des weltweit verfügbaren Angebots an Wasser für den Menschen nutzbar sind, kommt hinzu, dass nur ca. 83 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu sauberem Wasser bzw 58 Prozent zu sanitären Einrichtungen haben. Vor allem in den Entwicklungsländern scheint der größte Nachholbedarf zu liegen, sodass im Jahr 2025 die Landwirtschaft (Anteil von 70 bis 75 Prozent des globalen Wasserverbrauchs), die Industrie (20 Prozent) und die privaten Haushalte (5 bis 10 Prozent) zusammen bis zu 40 Prozent mehr Wasser beanspruchen werden als dies heute der Fall ist. Zur Sicherung des Lebensstandards ist ein hoher Investitionsbedarf zur Erschließung neuer Quellen gegeben. Die OECD geht für die nächsten 20 Jahre von einem jährlichen Volumen für Infrastrukturinvestitionen von über 600 Milliarden USD aus, um die Wasserversorgung sicherzustellen.

Wiederverwertung gewinnt an Bedeutung

Je knapper die Ressourcen werden, desto wertvoller wird, was bisher als Abfall bezeichnet wurde. Die Wiederverwertung gewinnt an Bedeutung. Rund 650 Mio. Tonnen städtischen Mülls fielen allein in den OECD-Ländern an. In den sogenannten BRIC-Staaten waren es ca. 370 Millionen, weltweit 1,6 Billionen Tonnen städtischen Mülls. Das Abfallaufkommen pro Kopf heruntergebrochen zeigt: In den OECD-Staaten entsorgen die kommunalen Müllabfuhren pro Jahr 560 kg. Für einen Brasilianer mussten sie 340 kg wegschaffen und für einen Chinesen 120 kg. Der Müllberg dürfte weiterhin überproportional zum Bevölkerungswachstum zunehmen. Nach Schätzungen wird das Wirtschaftswachstum der OECD-Länder von 2010 bis 2030 um den Faktor 1,5 steigen, während der bei der kommunalen Müllentsorgung anfallende Müll um den Faktor 1,3 steigt. Gleichzeitig dürfte die Bevölkerung in der OECD im gleichen Zeitraum nur um 7 Prozent zulegen.

Zur Studie "Megatrend: Knappe Ressourcen"

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