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Gesellschaftlicher Fußabdruck, Editorial von Roswitha M. Reisinger

Foto: Herfert
Foto: Herfert DSC_4926

Heiß war er, dieser Sommer. Nicht nur Sonne und See erfreuten unser Herz, sondern auch spannende Persönlichkeiten, die in den letzten Wochen von unseren ExpertInnen für die Wahl der Nachhaltigen GestalterInnen 2015 nominiert wurden (die Wahl findet in den letzten Septemberwochen statt, die Auszeichnung dann im November – natürlich nachzulesen in der nächsten BUSINESSART).
Auffallend ist dieses Jahr der große Anteil an Start Ups und Social Entrepreneuers. Erstmals seit Jahren betreten ungewöhnlich viele neue, ganzheitlich nachhaltig ausgerichtete Unternehmen die Bühne. Es scheint eine neue Zeit angebrochen zu sein, in der viele GründerInnen einen Beitrag für eine gut funktionierende Gesellschaft, an der alle teilhaben können, leisten wollen. Einige best practise Beispiele finden Sie in dieser Ausgabe.

Um ihre Wirkung kümmern sich mittlerweile aber auch viele alteingesessene Unternehmen. Nicht nur, weil es dazu eine EU-Richtlinie gibt. Gerade die nachhaltigen Pionierunternehmen beschäftigen sich intensiv mit ihrem – ich nenne ihn hier mal so – gesellschaftlichen Fußabdruck. Welche Wirkung haben meine Produkte auf das Wohlbefinden meiner KundInnen? Gelingt es, mit meinem Handeln Armut zu bekämpfen? Werden mit meinem Investment positive Entwicklungen unterstützt? Die Methoden dazu sind noch nicht ausgereift, trotzdem wird bereits experimentiert und das eine oder andere umgesetzt.

Einige UnternehmerInnen gehen noch darüber hinaus: Sie mischen sich ein. Sie wollen nicht nur die Rahmenbedingungen unseres wirtschaftlichen sondern auch unserer Gesellschaft mitgestalten. Und zwar nicht über verdecktes Lobbying, sondern transparent und öffentlich. Die kritische Diskussion rund um TTIP wird beispielsweise nicht nur von NGO‘s sondern auch von engagierten UnternehmerInnen wie Johannes Gutmann, Sonnentor und Lisa Muhr, Göttin des Glücks angeführt. Aber auch Spar und Rewe melden sich zu Wort. Es scheint, als stünden wir am Beginn einer neuen Diskurskultur – ähnlich jener vor 30 Jahren rund um Hainburg, der Geburtsstunde der Umweltbewegung. Heute geht es um mehr: um die Weiterentwicklung unseres Wirtschaftssystems und unserer Gesellschaft. Eine breit angelegte, ausführliche und transparent geführte Debatte kann uns nur gut tun. Vielleicht der Beginn einer neuen Demokratiebewegung?