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Pionier für faires Gold: Die Schmuckwerkstatt Skrein

2013 hat Alexander Skrein seine Einkaufspolitik kompromisslos auf faires Gold umgestellt. Die Kunden sagen: „Meine Frau schickt mich, ihr ist das wichtig.“

Eine junge Frau lötet einen Diamanten an einen Ring
Skrein

Zu Beginn haben vor allem Ehering-Kunden explizit nach fairem Gold gefragt. Mittlerweile kommen die Männer bürgerlichen Formats in der Mitte des Lebens und sagen: „Meine Frau schickt mich, ihr ist das wichtig.“ Das ist fair produzierter Schmuck. Das Ehepaar Skrein produziert ihren Schmuck ausschließlich aus fair produziertem oder recyceltem Gold und Diamanten, deren konfliktfreie Herkunft garantiert ist.

Wie viel Gold kauft die Schmuckwerkstatt jährlich ein?

Alexander Skrein: Rund fünf kg sind das jährlich.

Beim Arbeiten an unseren Schmuckstücken entsteht beim Sägen, Feilen und Schmirgeln Goldstaub. Was machen Sie mit diesen edlen Materialresten?

Marie Skrein: Der Goldstaub - Feilung genannt - wird unter dem Werktisch in einem Leder aufgefangen, zusammengekehrt und in einem Gefäß gesammelt. Alle drei Monate bringen wir die Feilung gemeinsam mit anderen Goldresten zur Ögussa, eine von RJC (Reponsible Jewellery Council) zertifizierte Scheideanstalt, die dann das Gold wiederaufbereitet.

Von welchem Gewicht sprechen wir da?

Alexander Skrein: Das schwankt stark und ist abhängig unseren Bruchgoldankäufen. Wir suchen immer Recycling Gold von Privatpersonen und zahlen 3 % Aufschlag auf den üblichen Bruchgoldkurs. Heuer erwarten wir ca. 2000 Gramm gemischte Legierungen. Das sind rund 45.000.- Euro.

Und was passiert bei der Scheideanstalt - in Österreich ist das die ÖGUSSA - damit?

Alexander Skrein: Dort werden die gemischten Goldlegierungen eingeschmolzen, unrein wird von rein getrennt und gesäubert. Dann wird das 24 karätige Feingold entweder auf ein sogenanntes Goldkonto für uns gelegt oder gleich neu legiert, sodass aus dem Recycling Gold von uns wieder fairer Schmuck gemacht werden kann.

Bringen euch auch Kundinnen Gold zum Einschmelzen, also Schmuckstücke die nicht mehr zeitgemäß sind?

Marie Skrein: Ja, das passiert sogar sehr häufig. Konkret funktioniert das so, dass der oder die Kund*in ein Stück bringt, das z.B. nicht getragen wird, und wir gleich ein passendes neues Schmuckstück zusammen besprechen. Edelsteine aus solchen Schmuckstücken werden dabei oft weiterverwendet. Es gibt so viele ungetragene Schmuckstücke, die in irgendwelchen Schatullen liegen. Wir freuen uns immer, wenn wir daraus ein neues Lieblingsstück machen dürfen, das lange Freude macht.

Alexander Skrein: Wir haben eine auf 1000 Gramm geeichte Waage und zahlen nach Prüfung des Goldes - das dauert manchmal ein paar Tage, geht jedoch zumeist prompt - den von der ÖGUSSA veröffentlichten Tageskurs + 3 % Zuschlag aus. Weitere 2 % führen wir immer wieder bei Aktionen als Spende für das ARM-Projekt ab Die genauen Daten sind auf unserer Website einsehbar.

alexander und marie skrein
Skrein

Kauft Ihr Gold von Minen?

Alexander Skrein: Wir kaufen nur auf Kundenwunsch frisches Minengold ein denn wir bevorzugen Recycling Gold. Als Minengold kaufen wir von der ARM, das ist die Abkürzung für ‚Alliance for Responsible Mining“, zertifiziertes Gold bei der ÖGUSSA. Also viel Recycling-Gold und so gut wie kein Minengold, weil wir glauben, dass wir die Welt weniger belasten, wenn wir mit Material arbeiten, das bereits existiert.

Wir unterstützen jedoch gerne die Aktivitäten von ARM bei gezielten Ankaufaktionen von Recycling Gold indem wir die schon genannten 2 % als Spenden an ARM weiterleiten.

Wie arbeitet ARM?

Alexander Skrein: ARM arbeitet vor allem mit kleinen Kooperativen. Derzeit sind es 137 in den Ländern Colombia, Peru, Bolivien, Ecuador, Senegal, Burkina Faso, Kamerun, Kenia, Uganda, Rwanda und in der Mongolei Sie zahlen faire Preise, kümmern sich um Arbeiter-Schutzprogramme und soziale Unterstützung.

Faire Preise – ist das für die Konsumenten hier in Europa spürbar?

Alexander Skrein: Bei uns verteuert das zum Beispiel einen Ehering von rund 1.000,- auf 1.060,- Euro.

Wie genau nehmt ihr das Versprechen ‚ausschließlich‘ mit fairem Gold zu arbeiten? Ich stelle mir vor, dass SKREIN* Werksteile zukaufen muss und denke beispielsweise an Schließen.

Alexander Skrein: Die Frage ist wichtig. Danke. Wir konnten das Problem wie folgt lösen: Wir beliefern unsere Schließenlieferanten mit fairem Gold. Sie fertigen für uns die Schließen und liefern uns das Werkstück. Mit etwa 20 Lieferanten arbeiten wir auf dieser Basis.

Über die Schmuckwerkstatt Skrein:
Alexander Skrein hat sich ganz dem anspruchsvollen Schmuckdesign verschrieben und wurde von der Fachzeitung DerJuwelier.at mit der Auszeichnung „Mann des Jahres 2017“ bedacht. In der Werkstatt wird Wert auf Design & Qualität & Nachhaltigkeit gelegt. Bei Schmuck von SKREIN* handelt es sich stets um ein individuelles Stück, in liebevoller Handarbeit gefertigt. Mittelpunkt der Schmuckwerkstatt SKREIN* ist daher der Arbeitsplatz der Goldschmiede. Hier kommen ausschließlich fair produziertes oder recyceltes Gold und Diamanten zum Einsatz, deren konfliktfreie Herkunft garantiert ist.