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Great Place To Work 2022

Noch nie war das Vertrauen der Mitarbeitenden in ihre Führungskräfte bei Österreichs Besten Arbeitgebern so hoch wie im Laufe des letzten Jahres.

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Werde ich fair behandelt? Grafik: Great Place to Work

Seit 20 Jahren führt Great Place To Work Mitarbeiterbefragungen durch und zertifiziert Unternehmen, die es schaffen, eine hochpositive Unternehmenskultur zu etablieren.

Forschungsergebnisse der letzten 20 Jahre zu vergangenen Krisen zeigen, dass Vertrauenskultur den wesentlichen Unterschied in der Bewältigung von Ausnahmesituationen macht. Die Erkenntnisse sind eindeutig: Beste Arbeitgeber erweisen sich in herausfordernden Zeiten als anpassungsfähiger und damit resilienter.

In der Krise zeigt sich auch die Qualität von Arbeitgeber:innen. Beeindruckend ist, dass das Vertrauensverhältnis zur Führung bei Österreichs Besten Arbeitgebern noch nie stärker ausgeprägt war als in diesen von Corona überschatteten Jahren. Vertrauenskultur erweist sich einmal mehr als entscheidender Wettbewerbsfaktor“, bestätigt auch Doris Palz, Managing Director von Great Place to Work® Österreich.

Die HR-Entwicklungen der letzten 20 Jahre

Top-Vertrauenswerte für die Führungskräfte Bester Arbeitgeber

„Die Führungskräfte vertrauen auf die gute Arbeit der Mitarbeitenden, ohne sie ständig zu kontrollieren.“ Dieses Statement war seit Beginn unserer Forschungen eine der höchstbewerteten Aussagen.

Vertrauen ist und bleibt der stabile Grundpfeiler von Great Workplaces. Auch Krisenzeiten können daran nicht rütteln. Im Gegenteil: Dieses Jahr konnte mit 92 Prozent der höchste Zustimmungswert in 20 Jahren verzeichnet werden. Vergleichsstudien (siehe Anhang: Global Employee Engagement Benchmark Study) mit österreichischen Durchschnittsunternehmen zeigen, dass dies nicht selbstverständlich ist: Weniger als 6 von 10 Mitarbeitenden erleben in ihrem Unternehmen ein vertrauensbasiertes Arbeitsumfeld.

Respektvolle Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden

In Zeiten von New Work ist Kollaboration einer der entscheidenden Wettbewerbsvorteile. Bei den Besten Arbeitgebern stimmen immerhin 73 Prozent der Befragten der Aussage zu, dass die Führungskräfte die Mitarbeitenden in Entscheidungen einbeziehen, die ihre Arbeit oder das Arbeitsumfeld betreffen.

In Österreichs Durchschnittsunternehmen können diese Aussage – wie aktuelle Vergleichsstudien (siehe Anhang: Global Employee Engagement Benchmark Study) zeigen – hingegen nur 4 von 10 Mitarbeitenden bejahen. Ein äußerst kritischer Wert, wenn es um die Produktivität und die Leistungsbereitschaft von Mitarbeitenden geht.

Fairness – keine Diskriminierung

„Wenn ich ungerecht behandelt werde und mich beschwere, bin ich überzeugt, dass damit fair umgegangen wird.“ Dieses Statement schneidet in diesem Jahr mit einem Top-Zustimmungswert von 85 Prozent ab. Dies zeugt davon, dass in Great Workplaces auch Fairness, zum Beispiel bei der Fehlertoleranz, gelebt wird. Fehlertoleranz ist ein wesentlicher Bestandteil von agilem Arbeiten, schließlich sind Unternehmen auch wirtschaftlich erfolgreicher, wenn sie offen und ehrlich über Fehler sprechen.

Österreichs Beste Arbeitgeber haben die Nase vorn

„Wir sehen alljährlich die Freude und den Stolz von Vorständen, Geschäftsführungen und Führungskräften, wenn sie das Feedback ihrer Mitarbeiter:innen erhalten und damit zum Great Place to Work zertifiziert werden. Dieses Feedback ist menschlich großartig und macht Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich. So kann auch diese Zeit der Komplexität beantwortet werden“, freut sich Doris Palz, Managing Director von Great Place to Work® Österreich mit den Siegerunternehmen.

Bei den 40 Besten Arbeitgebern des Landes haben rund 10.000 Mitarbeitende an der Trust Index ©-Befragung teilgenommen und ihren Unternehmen dabei ein herausragendes Zeugnis ausgestellt.

92 Prozent der Befragten bestätigen: „Alles in allem kann ich sagen, dies hier ist ein sehr guter Arbeitsplatz.“ In österreichischen Durchschnittsunternehmen können dieser Aussage nicht einmal zwei Drittel der Belegschaft zustimmen (Quelle: Globale Benchmarkstudie Great Place to Work®).

Frauenquote in der Geschäftsführung

Laut Statista sind bei den 200 umsatzstärksten Unternehmen in Österreich nur 8,9 Prozent der geschäftsführenden Positionen mit Frauen besetzt. Bei den 40 Besten Arbeitgebern Österreichs 2022 liegt die Frauenquote in der Geschäftsführung mehr als doppelt so hoch, nämlich bei 20 Prozent.

Sinkende Krankenstandszeiten

Der durchschnittliche Krankenstand der Mitarbeitenden in den 40 Great Workplaces 2022 lag lediglich bei 4,87 Tagen pro Mitarbeitenden pro Jahr. Laut dem jüngsten Fehlzeitenreport der WKO lag dieser Wert im Österreich-Durchschnitt mehr als doppelt so hoch, nämlich bei 11,7 Tagen.

Mitarbeiterbindung und Fluktuation

Der Anteil der Kündigungen durch Mitarbeitende bei den diesjährigen ausgezeichneten Unternehmen liegt lediglich bei 4,8 Prozent, der Durchschnitt in Österreich ist dagegen 5-mal so hoch! Beste Arbeitgeber haben um vieles loyalere Mitarbeitende. Die Rekrutierungskosten sind somit deutlich niedriger, während der Return on Investment wesentlich höher ist.

Zu den HR-Entwicklungen der letzen 20 Jahre.

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Die Gewinner in der Kategorie XL: Niceshops Foto: leadersnet.at d-mikkelsen

Das sind die besten Arbeitgeber Österreichs 2022

  • Gewinner der Kategorie XL (> 500 MA) ist die niceshops GmbH.
  • Gewinner der Kategorie L (250 - 499 MA) ist Hilton.
  • Gewinner der Kategorie M (100 - 249 MA) ist die has·to·be gmbh.
  • Gewinner der Kategorie S (50 - 99) ist das Kurhaus Schärding
  • Gewinner der Kategorie XS (20 - 49 MA) ist die ADRESYS Adaptive Regelsysteme Gesellschaft m.b.H.

Zu den weiteren Gewinnern.

Die besten 40 Arbeitgeber 2022 habe es geschafft, die Zustimmungswerte im Hinblick auf das Vertrauen in ihre Führungskräfte auf ein historisches Höchstniveau von rund 85 Prozent zu steigern. Great Place to Work® befragt jedes Jahr Tausende Mitarbeitende, um die Besten Arbeitgeber Österreichs ausfindig zu machen.

Anonyme Befragungen, zu denen alle Mitarbeitenden eines Betriebs eingeladen werden, verdeutlichen: Unternehmen, die bereits vor der Pandemie aktiv Vertrauen innerhalb der Organisation aufgebaut haben, profitieren davon in herausfordernden Zeiten. Sie kommen nicht nur deutlich besser durch die Krise, sie nutzen schwierige Zeiten, um ihren Wettbewerbsvorteil sogar noch auszubauen.

Noch nie in der 20-jährigen Geschichte von Great Place to Work® haben so viele der befragten Mitarbeitenden – nämlich 84–86 Prozent – zugestimmt, dass sie Glaubwürdigkeit, Respekt und Fairness in der Zusammenarbeit mit ihrer Führungskraft verspüren.

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Special Award Ökologische Nachhaltigkeit: Vereinigte Eisfabriken Kühlhallen reg.Gen.m.b.H. Foto: leadersnet.at /D.Mikkelsen

Special Awards für integrierte Nachhaltigkeit

Einen großartigen Arbeitsplatz kann es nur auf einem lebenswerten Planeten geben.
Davon ist Doris Palz überzeugt und rief 2022 kurzerhand die Special Awards ins Leben.

Vier nachhaltig inspirierte Unternehmen wurden von einer Jury für ihr nachhaltiges Engagement ausgezeichnet:

Special Awards für Integrierte Nachhaltigkeit

  • Die FRONIUS INTERNATIONAL GmbH zeichnet sich durch die hervorragende Integration von Nachhaltigkeit in das Unternehmen durch Zertifizierung nach ONR192500 und vorbildhafte Einbindung der Beschäftigten mit dynamischer Leitbildgestaltung, Reflexionsfragen und der Einrichtung von Netzwerken im Unternehmen aus.
  • Niceshops GmbH: In diesem Unternehmen wird gemeinsam und besonders engagiert ökologische Nachhaltigkeit verfolgt: Basierend auf einem kollegialen Führungsmodell werden konsequent und umfassend Maßnahmen zur Erhaltung einer lebenswerten Umwelt geplant und umgesetzt.

Special Awards für Ökologische Nachhaltigkeit

  • Vereinigte Eisfabriken und Kühlhallen in Wien reg.Gen.m.b.H. ist eine besonders engagierte kleine Genossenschaft mit einer nachhaltigen Unternehmenskultur, die sich in einem sehr herausfordernden Tätigkeitsfeld beispielhaft für Umwelt und Mitarbeiter:innen einsetzt.
  • Chiesi punktet mit einem umfassenden und zielgerichteten Nachhaltigkeitsmanagement durch B-Corp-Zertifizierung, science-based targets und Fokus auf Wirkungsmessung.

Die Jury bestand aus: René Schmidpeter, Professor und Autor (Vorsitzender), Roswitha Reisinger, BUSINESSART, Leo Hauska, futurability, und Rita Isiba, Aphropean Partners.