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Beim Gaming soll künftig auch die CSRD mitspielen

Der Mehrheit der Spieler*innen ist es wichtig, dass die Gaming-Industrie Emissionen reduziert.

Tastatur zum Computerspielen, im Hintergrund ist ein Schild auf dem Game Zone steht,
Die größten Player in der Gamezone verursachen jährlich14 Millionen Tonnen CO2. Foto: Jonny Gios

Kurz vor der Gamescom, einem internationalen Event der Spiele-Community und -Branche in Köln, bekennen sich Branchenvertreter*innen zum  Netzwerk "Sustainable Game Alliance". Der Verbund aus Spieleentwickler*innen, Nachhaltigkeitsverantwortlichen der Spiele-Produktion, Forschung und NGOs versteht sich als kollaborative Plattform der Branche. Eigens adaptierte Standards und ein Leitfaden mit Maßnahmen, um diese zu erreichen, sollen ein globales, kosten- und zeiteffizientes Einhalten von Nachhaltigkeitskriterien vereinfachen. Der Fokus liegt zunächst auf den Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der Europäischen Union und den European Sustainability Reporting Standards (ESRS), die es einzuhalten gilt.

Im Leitfaden finden Unternehmen auch die notwendigen Eckpunkte, die es in der doppelten Wesentlichkeitsanalyse (DMA) zu berücksichtigen geht. Damit bewerten Unternehmen sowohl die finanziellen als auch die gesellschaftlichen Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit ihres Tuns. Außerdem geht es um das Abstimmen der ESG-Berichterstattung auf die Geschäftsstrategie und das Risikomanagement. Ein Rahmenwerk für Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette unterstützt Unternehmen dabei, Scope-3-Emissionen, Lieferantenrisiken und Auswirkungen auf das Cloud Computing auf standardisierte Weise zu messen.

Die Großen der Branche verursachen 81 Mio. Tonnen CO2 - ohne Wertschöpfungskette.

Nach und nach will der Verband weitere Themen angehen, um die Emissionsreduzierung in den Unternehmen der Spieleindustrie und die betriebliche Optimierung voranzutreiben. Drei Milliarden Menschen weltweit spielen regelmäßig Videospiele – auf dem Smartphone, am PC oder an der Konsole. Die negativen Auswirkungen des Spielens zu reduzieren ist laut Studie des Yale Program on Climate Change Communication von 2022 einer Mehrheit der Gamer wichtig. Sie sind der Ansicht,  dass die Branche eine Verantwortung hat, sich mit ihren eigenen Emissionen zu befassen.

Im selben Jahr gab ein Dutzend der größten Spieleunternehmen der Welt bekannt, dass sie für 14 Millionen Tonnen CO2-Emissionen verantwortlich sind. Bezieht man den Fußabdruck von Tech-Giganten wie Microsoft, Sony, Google, Apple und Tencent mit ein, steigt der Wert sogar auf 81 Millionen Tonnen. Dabei ist dieses Bild ist sogar noch unvollständig: Der größte Teil der Emissionen – die Scope-3-Emissionen, die in der gesamten Wertschöpfungskette der Spiele entstehen – wird nicht einheitlich gemessen und offengelegt.

Kann Gaming klimafreundlich sein? Der chinesische Unterhaltungselektronik-Hersteller TCL beantwortet diese Frage mit einem Ja: Mit der richtigen Technologie sei das möglich.Man habe die Energieeffizienz gegenüber den vorherigen Modellen um rund zehn Prozent verbessert. Der Energiesparmodus reagiert auf die Umgebungsbeleuchtung. Durch optimierte Lichtsteuerung und leistungsfähigere LED-Chips werde weniger Strom benötigt, um die gleiche Helligkeit zu erzeugen. Gleichzeitig habe sich die Lebensdauer der Panels, da die Wärmeentwicklung reduziert wird, deutlich verlängert. Reparaturservices, Ferndiagnosen und ein Ersatzteillager sollen das ebenfalls bewirken.