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AT&S forciert Recycling von Kupfer

Bis zu einer Tonne Kupfer kann täglich aus dem Industrie-Abwasser zurückgewonnen werden.

Firmenschild AT&S (weiße Schrift auf blauem Hintergrund)
Foto: APA

In der Produktion von Leiterplatten ist Kupfer ein unverzichtbarer Rohstoff. Mehr als 4.000 Tonnen Kupfer wurden vom Leobener Leiterplattenhersteller AT&S im Jahr 2020 verarbeitet. Dabei fällt kupferhaltiger Schlamm ab, der entsorgt werden muss. Das Unternehmen hat ein Recyclingsystem entwickelt, mit dem täglich bis zu einer Tonne Kupfer aus dem Industrie-Abwasser zurückgewonnen werden kann.

Die Produktion von Leiterplatten und IC-Substraten erfordert eine Vielzahl von nasschemischen und wasserintensiven Prozessen. So fallen bei der Herstellung kupferhaltige Stoffströme an. Die Abwässer, in denen Kupfer in verschiedenen chemischen Verbindungen enthalten ist, müssen chemisch aufbereitet und zu einem großen Teil in die unternehmensinternen Kläranlagen geleitet werden. In der Produktion zählt jedoch jedes Gramm des Metalls: Je effizienter mit dem Rohstoff umgegangen wird, umso geringer die Kosten, desto weniger Chemikalieneinsatz und Abfall und desto geringer die Emissionen in der Herstellung und im Transport.

Mit dem neuen Verfahren zur Rückgewinnung von Kupfer und Chemikalien aus Abwasser können rund drei Viertel des eingesetzten Kupfers zurückgewonnen werden und wieder in der Produktion eingesetzt werden. Die am Headquarter in Leoben-Hinterberg installierte Anlage soll in Kürze die Rückgewinnung von bis zu einer Tonne reinem Kupfer pro Tag sowie das Recycling einer beträchtlichen Menge an Chemikalien ermöglichen. Laut AT&S verringert das System namens Aeris den CO2-Fußabdruck um 29 Prozent verglichen mit einer Standardprimärnutzung von Kupfer, in dem der Bedarf nach Produktion und Transport von wertvollen Ressourcen minimiert werde. Insgesamt wurden im Rahmen des Aeris-Projektes bereits acht neue Patente angemeldet, wovon bisher sechs bewilligt wurden.

Als "ein wichtiger Meilenstein für unsere Nachhaltigkeitsstrategie" bezeichnete CTO Peter Griehsnig die Einführung des Systems. Nach Leoben-Hinterberg will der Leiterplattenhersteller mit der Evaluierung ähnlicher Systeme in anderen Produktionsstätten weltweit starten. Mittelfristig sollen die Investitionen in die Kreislaufproduktion nicht nur einen sparsameren Umgang mit Rohstoffen und geringeren Abfall bringen, sondern auch Kosten in der Herstellung senken.

Über AT&S:

Das Unternehmen ist ein weltweit führender Hersteller von hochwertigen Leiterplatten und IC-Substraten. Der Hauptsitz ist in Leoben. Das börsennotierte Unternehmen beschäftigt weltweit etwa 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Am Hauptsitz in Leoben entsteht derzeit ein europaweit einzigartiges Forschungs- und Entwicklungszentrum mit Serienfertigung für IC-Substrat-Technologien. In Kulim, Malaysia, baut das Technologieunternehmen seine erste Produktionsstätte im südostasiatischen Raum.