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Larry Fink, Blackrock CEO: Klimarisiko ist Investmentrisiko

In seinem jährlichen "Letter to CEOs" zeigt sich Fink überzeugt, dass sich jede Regierung, jedes Unternehmen und jeder Aktionär dem Klimawandel stellen muss.

Euro-Geldscheine auf denen ein Stecker liegt
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Einige Aussagen daraus:

  • Der Klimawandel sei zu einem bestimmenden Faktor für die langfristigen Aussichten der Unternehmen geworden, denn er werde erhebliche und nachhaltige Auswirkungen auf Wirtschaftswachstum und Wohlstand haben:  "What will happen to the 30-year mortgage – a key building block of finance – if lenders can’t estimate the impact of climate risk over such a long timeline, and if there is no viable market for flood or fire insurance in impacted areas? What happens to inflation, and in turn interest rates, if the cost of food climbs from drought and flooding?"
     
  • Das Bewusstsein dafür verändere sich rapide. Fink glaubt, dass wir vor einer grundlegenden Umgestaltung des Finanzwesens stehen; es werde zu einer erheblichen Umschichtung von Kapital kommen.
     
  • Das Lead in diesem Prozess liege bei den Regierungen. Das Ausmaß und der Umfang staatlicher Maßnahmen werden die Geschwindigkeit definieren, mit der der Übergang zu einer  kohlenstoffarmen Wirtschaft gelingt. Dazu brauche es koordinierte, internationale Aktionen der Regierungen, die mit den Zielen des Übereinkommens von Paris in Einklang stehen.
     
  • Die Aufgabe von Blackrock als Treuhänder sei es, den Kunden dabei zu helfen, diesen Übergang zu bewältigen. Und nachhaltigkeits- und klimaintegrierte Portfolios können den Anlegern bessere risikobereinigte Renditen bieten.
     
  • Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Gesellschaft muss fair und gerecht verlaufen. Teile der Gesellschaft oder ganze Länder dürfen nicht zurückbleiben. Um das zu gewährleisten müssen Regierungen und privater Sektor zusammenarbeiten.
     
  • Investoren, Regulierungsbehörden, Versicherer und die Öffentlichkeit brauche ein klareres Bild davon, wie Unternehmen mit Nachhaltigkeitsfragen umgeht. (z.B. Klima, Umgang mit Stakeholdern, Vielfalt der Belegschaft, Nachhaltigkeit der Lieferkette, Schutz der Kundendaten). Davon werden die  Wachstumsaussichten jedes Unternehmens abhängen. Für die Berichterstattung darüber hat sich BlackRock für den Sustainability Accounting Standards Board (SASB) entschieden. Blackrock erwartet von den Unternehmen eine Offenlegung gemäß den branchenspezifischen SASB-Richtlinien bis zum Jahresende. Zudem sollte darin das Szenario gezeichnet werden, wie das das Ziel des Übereinkommens von Paris, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen, erreicht werden wird.
     
  • Blackrock werde zunehmend bereit sein, gegen Vorstand und Aufsichtsrat zu stimmen, wenn Unternehmen bei den Nachhaltigkeitsangaben und den ihnen zugrunde liegenden Geschäftspraktiken und -plänen keine ausreichenden Fortschritte machen.

Zu Larry Fink's Letter to CEOs