Neulengbach speichert PV-Strom in E-Autos
Die Region Elsbeere Wienerwald wurde wegen seiner bidirektionale Ladestation vom Klima- und Energie-Fonds ausgezeichnet.
Mit bidirektionalen Ladestationen kann erneuerbarer Strom der mit Photovoltaik erzeugt wird in E-Fahrzeugen gespeichert werden - und zeitlich flexibel wieder für den Verbrauch abgegeben werden. In der Klima- und Energieregion (KEM) Elsbeere Wienerwald sind es konkret sieben E-Autos der Neulengbacher Kommunalservice GesmbH die mit PV-Strom beladen werden. Sie haben ein Speichervolumen von rund 600 kWh, das mithilfe der Ladestation zeitversetzt zum Beispiel für die Straßenbeleuchtung verwendet wird.
Das Projekt erhielt nun die Auszeichnung "Projekt des Jahres 2025" vom Klima- und Energiefonds. Mit dem Einbinden von E-Autos in die Stromspeicherung können die Spitzen in der Produktion ausgeglichen und die Stromnetze stabilisiert werden. Damit sei ein Modell umgesetzt worden, "das anderen Gemeinden als Vorbild dienen und praktische Impulse liefern kann", heißt es von Seiten des Klima- und Energie Fonds als Begründung. "Der Ausbau von Speichern hat derzeit Priorität, und auch das Potenzial von Elektroautos zu nutzen, ist ein wichtiges Zukunftsthema", erklärt Geschäftsführer Bernd Vogl.
Die Speicherleistung entspricht jener eines Drittels aller Pumpspeicherkraftwerke
„Heute kosten stationäre Stromspeicher mehr als ein E-Auto mit derselben Speicherkapazität“, erklärt Matthias Zawichowski, KEM-Manager der Region. Das Potenzial ist groß: Bei 3,6 Prozent, also rund 188.000 rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen in Österreich, geht es um eine Leistung von mehr als 2.000 MW aus. "Das entspricht einem Drittel aller österreichischen Pumpspeicherkraftwerke", erklärt Kurt Leonhartsberger, KEM-Manager im Bezirk Perg, der wie die Region Elsbeere Wienerwald beim FFG-geförderten Forschungsprojekt mitmacht. Mit E-Autos als Speicher könne man die fossile Energieproduktion reduzieren – "ohne dass man fürchten muss, in der Früh zu wenig Strom in der Batterie zu haben“.