zum Inhalt springen

Die zentralen Kompetenzen guter Change-Maker.

LEADERSHIP - Die zentralen Kompetenzen guter Change-Maker. Bildhintergrund: Graues Muster aus Pfeilförmig gerichteten Linien auf schwarzem Hintergrund.
Foto: Enis Can Ceyhan

Starke und transformationale Führungskräfte zeichnen sich durch die Kombination von drei zentralen Kompetenzen aus:

  • Sie schaffen Orientierung, meist gemeinsam mit anderen. Dafür sorgen sie für mutige Entscheidungen, die konsequent umgesetzt werden. Damit arbeiten sie sinnvoll mit Komplexität. Sicherheit und Richtung für das eigene Verhalten können entstehen.
  • Sie gestalten tragfähige Beziehungen. Sie zeigen sich als Mensch, hören zu, nehmen andere Perspektiven ernst, schenken Vertrauen und bleiben in Verbindung.
  • Sie schaffen Vertrauen in sich selbst, für andere und mit anderen.  Sie schaffen sichere Räume, in denen Unsicherheit und Spannung bearbeitet werden können.

Um darüber hinaus in besonders volatilen Situationen und tiefgreifenden Veränderungen zu steuern, sind zudem folgende Kompetenzen besonders wichtig:

Bewusstsein für sozio-emotionale Prozesse: Besonders in Veränderungsprozessen dominieren oft Emotionen wie Angst, Wut oder Trauer. Erfolgreiche Change-Maker reflektieren bewusst ihre eigenen Emotionen und sind gleichzeitig sensibel im Umgang mit den Emotionen anderer. Eigenes Scheitern nutzen sie, um anderen Mut zu machen.  

Rollenklarheit: Veränderungsprozesse erfordern temporär neue Strukturen und Rollen. Change-Maker agieren mit hoher Rollen-Klarheit und klären gegenseitige Erwartungen konsequent.

Reflexion: Transformation erhöht die Komplexität und führt zu Widersprüchen und Uneindeutigkeiten. Change- Maker reflektieren ihre eigenen Haltungen und Motive sehr bewusst, holen Feedback ein und sind sich ihrer eigenen Wirkung bewusst. Sie gehen mit Fehlern sinnvoll um, indem sie sie als Lernchance für sich, andere und die Organisation nutzen.

Resonanz: Veränderungen verstärken oft die Unterschiede zwischen verschiedenen Perspektiven. Erfolgreiche Change-Maker gehen in Resonanz, schaffen Beteiligung, schenken auch Kritiker*innenn ausreichend Gehör und holen Außensicht ein.

Kooperation und Netzwerke: Change ist zu viel für eine Person. Erfolgreiche Change-Maker bilden bewusst Netzwerke und schaffen Räume, die halten.

Umgang mit Unsicherheit und Widersprüchen: Im Kontext von Veränderung sind Entscheidungen unter noch größerer Unsicherheit zu treffen. Sowohl Unsicherheit als auch Ambiguität sind wertvolle Ressourcen, die Auskunft darüber geben, wo Menschen im Change-Prozess stehen. Die Bearbeitung dieser Themen braucht einen Prozess – „a save space that holds us“, der den jeweils nächsten evolutionären Schritt möglich macht. Eine hilfreiche Frage ist dann: „Ist das gut genug für jetzt?“

Johannes Köpl