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Mitarbeiter*innen: Neugierig und mutig sein

Herbert Schlossnikl und Birgit Aichinger, die beiden Geschäftsführer*innen von Vöslauer Mineralwasser erzählen über ihren persönlichen Werdegang und worauf sie bei neuen Mitarbeiter*innen achten.

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Herbert Schlossnikl und Birgit Aichinger Foto: Vöslauer

Was waren die wichtigsten Meilensteine in Ihrem persönlichen Werdegang? Vor welchen Herausforderungen standen Sie und wie haben Sie sie bewältigt?

Herbert Schlossnikl: Die wichtigsten Meilensteine waren für mich die Lehrjahre nach dem Studium, die gesunde Auseinandersetzung mit den Betriebsräten im Sinne von Interessensausgleich, ein Auslandsjahr in Kamerun und die große Chance umfassende Verantwortung als Geschäftsführer bei Vöslauer übernehmen zu dürfen. Schwierigkeiten sind immer dann gut zu lösen, wenn sie als Herausforderung angenommen und nicht ignoriert oder zur Seite geschoben werden.

Birgit Aichinger: Für mich zählt jedes größere Projekt zu den Meilensteinen, egal ob es am Ende erfolgreich ist oder man scheitert. Das wichtigste ist, sich nicht unterkriegen zu lassen, daraus zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Was meinen Werdegang betrifft, hatte ich das Glück – bereits bei Praktika während der Schule und des Studiums -, immer Vorgesetzte zu haben, die mich “tun ließen”, das heißt, meinen Gestaltungsdrang inklusive oft mühsamer Beharrlichkeit nicht nur akzeptiert, sondern auch gefördert haben. Und das ist gar nicht selbstverständlich!

Was ist Ihnen bei neuen Mitarbeiter*innen besonders wichtig?

Birgit Aichinger: Herzblut ist uns wichtig, engagierte neugierige, offene, interessierte Menschen, die gut ins Team passen. Es gibt viele Dinge, die man lernen kann, aber die passenden Menschen zu finden, die an die gleichen Werte glauben und den gleichen Herzschlag haben, das sind die Dinge, die uns wichtig sind. Wir setzen sehr auf Eigenverantwortung, wir geben den Leuten die Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten. Das unterscheidet uns wahrscheinlich sehr stark von internationalen Unternehmen, wo man auch in höheren Positionen lange Zeit sehr wenig Freiraum hat. Wir haben es geschafft, obwohl wir kein wahnsinnig großes Unternehmen sind, auch internen Aufstieg zu ermöglichen. Es gibt viele Führungskräfte, die schon sehr lange da sind, die Positionen gewechselt haben und Schritt für Schritt Verantwortung übernommen haben.

Wie erkennen Sie, dass er/sie gut für den Job und zum Unternehmen passt?

Birgit Aichinger: Indem wir uns viel Zeit nehmen mit ihnen zu sprechen, bevor sie ins Unternehmen eintreten. Es gibt keinen speziellen Prozess. In der Regel sind die Führungskraft, die Personalabteilung und Kolleginnen und Kollegen involviert. Das kommt auch auf die Position an.

Herbert Schlossnikl:  Standardprozess ist, dass das über die HR-Abteilung läuft. Die HR-Abteilung und die Business-Partner*innen treffen eine Auswahl, dann geht’s in die Fachabteilung und zu den Vorgesetzten.  Es gibt mehrere Gespräche und damit eine Abstimmungsmöglichkeit und die Möglichkeit sich auszutauschen, um dann eine Entscheidung treffen zu können, ob das vom Mindset her zu Vöslauer passt.

Geben Sie Jugendlichen auch die Chance, bei Ihnen ein Praktikum zu absolvieren?

Birgit Aichinger: Ja, das tun wir natürlich – wir unterstützen junge Menschen auf unterschiedliche Art und Weise, wie beispielsweise Abschlussarbeiten, Bachelorarbeiten, Betriebsführungen und eben auch Praktika. Der Kern unserer Marke ist nicht umsonst Jungbleiben, aber nachhaltig #jungbleiben eben.

Was können Sie anderen Menschen / Unternehmen und speziell Jugendlichen aus Ihrer Erfahrung mitgeben?

Herbert Schlossnikl: Dass sie neugierig sind, mutig, dass sie auf Veränderungen zugehen, mitgestalten, sich nicht zu klein fühlen. Sie haben Möglichkeiten die Welt mitzugestalten und die Welt ein bisschen besser zu machen. Im beruflichen Werdegang: Es gibt immer so etwas wie Chancen, die sich auftun. Die muss man nutzen und nicht vorbeigehen lassen. Dann ist man am richtigen Weg und wird seine Erfüllung finden im Job und im Leben.

Birgit Aichinger: Alles zu lernen was man nur lernen kann. Es ist nicht so wichtig, ob man die Standardausbildung für einen Job hat. Denn bis man den Job bekommt ist der Standard schon wieder vorbei. Klarerweise, wenn man Arzt werden will, muss man Medizin studieren. Aber in der Wirtschaft gibt es viele Wege, die nach oben führen. Das macht auch den guten Mix aus, dass nicht alle den gleichen Lebenslauf und die gleiche Ausbildung haben, sondern dass es bunt durchmischt ist. Viel wichtiger ist, dass sich die Menschen Ausbildungen suchen, die sie tatsächlich fesseln und interessieren – dann führen die Wege irgendwie nach Rom. Mein Tipp wäre auch, wenn es in irgendeiner Form möglich ist, ins Ausland zu gehen, wo auch immer und wie auch immer und anders als rund um den Kirchturm Erfahrungen zu sammeln.