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Ohne Speicher keine Energiewende

Neue Studie zeigt Batteriespeicherbedarf in Österreich.

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Benötigte Batteriespeicherkapazitäten in Österreich. Quelle und Grafik: PV-Austria

Eine neue Studie des Bundesverbands Photovoltaic Austria (PV Austria), der Austrian Power Grid (APG), der TU Graz und der Unternehmensberatung d-fine analysiert erstmals detailliert den Bedarf an Batteriespeichern in Österreich bis 2030 und 2040. Die Ergebnisse sind nach Bundesländern, Bezirksgruppen und Anwendungsbereichen aufgeschlüsselt.

Die Studie zeigt, dass sich der Strombedarf in Österreich bis 2040 auf 125 Terawattstunden (TWh) verdoppeln wird.

Der Bedarf an Flexibilität – also die Menge an Energie, die verschoben werden muss, weil Erzeugung und Verbrauch zeitlich nicht übereinstimmen – steigt auf 41 TWh und damit auf das Sechsfache des heutigen Werts.

Um diesen Bedarf zu decken, muss die installierte Batteriespeicherleistung deutlich steigen:

2030: 5,1 Gigawatt (GW), davon 3,7 GW Kleinspeicher (Haushalte und Gewerbe) und 1,4 GW Großspeicher

2040: 8,7 GW, davon 6,0 GW Kleinspeicher und 2,7 GW Großspeicher

Der größte Speicherbedarf entfällt laut Studie auf Niederösterreich (28 %), Oberösterreich (19 %) und die Steiermark (17 %). Damit würde die Batteriespeicherleistung im Jahr 2040 etwa dem heutigen Niveau der klassischen Speicherkraftwerke (Pump- und Reservoirspeicher) in der APG-Regelzone entsprechen.

Die Studie wurde im Rahmen der Initiative „zusammEn2040“ mit dem Modellierungssystem der APG durchgeführt. Sie liefert eine detaillierte Abschätzung des Speicherbedarfs je Bundesland und zeigt mögliche Entwicklungspfade zur Erreichung der Energieziele 2030 und 2040 auf. Aus Sicht der Projektbeteiligten sind neben dem technischen Ausbau auch stabile wirtschaftliche und regulatorische Rahmenbedingungen notwendig, um Investitionen in Speicherlösungen zu ermöglichen.

Zur Studie Flexibilitäts- und Speicherbedarf im österreichischen Energiesystem.

Drei Forderungen von PV Austria an die Politik:

1. Flexible Netztarife und keine Doppelbelastungen
PV Austria fordert die Forcierung flexibler Netztarife und Beseitigung der Doppelbelastung von Stromspeichern. Die doppelte Verrechnung von Netzgebühren und Abgaben bei Stromspeichern ist zu beenden. Eine entsprechende Regelung im Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) ist erforderlich.

2. Förderung von Markt- und Netzdienlichkeit
Es braucht entsprechende Anreize, bspw. in Form von gezielten Förderprogrammen, damit künftig auch großflächig in intelligente PV-Speicherkombinationen investiert wird. Dabei sollte auf dem bestehenden EAG-Investitionszuschuss für PV-Anlagen aufgebaut werden:
Fixer Fördersatz bis 20 kWh nutzbarer Speicherkapazität; darüber „Umgekehrtes Bieterverfahren“. Eine entsprechende Regelung im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) ist dafür notwendig.

3. Verfahrensbeschleunigung und kompakte Genehmigungsverfahren für Batteriespeicher-Projekte
Österreichweit braucht es einheitliche, vereinfachte und raschere Genehmigungsverfahren für Batteriespeicherprojekte. Über das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG) sind Genehmigungsregelungen auf ein verträgliches und praxistaugliches Minimum zu reduzieren, um Planungs- und
Umsetzungszeiten zu verkürzen und Investitionen in ein stabiles, heimisches Energiesystem nicht unnötig zu verzögern.
Die Energiewende steht und fällt mit der Verfügbarkeit von Speicherlösungen. Ohne einen konsequenten Ausbau von Batteriespeichern bleiben Sonne, Wind und Wasser ungenutztes Potenzial. Wir fordern die Politik auf, endlich klare Rahmenbedingungen und Investitionsanreize zu schaffen – sonst bleibt die Energiewende ein Projekt ohne Zielgerade“, fordert Paierl.

Empfehlung für Kleinanlagen:

Das System so dimensionieren, dass Verbrauch und Erzeugung gut übereinstimmen.