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Ruth Williams neue GF des Fundraising Verband Austria

Gemeinnützigkeitsexpertin übernimmt Leitung des Dachverbands österreichischer Spendenorganisationen

Ruth Williams
Foto: Sima Prodinger

Seit 1996 tritt der Fundraising Verband Austria (FVA) gemeinsam mit seinen Mitgliederorganisationen für eine Stärkung der Kultur des Gebens in Österreich ein. In dieser Zeit hat sich Österreich zum Land mit dem europaweit größten Spendenwachstum entwickelt. Gleichzeitig setzte der FVA auf politischer Ebene zahlreiche Verbesserungen für gemeinnütziges Engagement hierzulande durch. Mit Jänner 2024 übernimmt Ruth Williams – österreichische Expertin für Fundraising, Sponsoring, sektorübergreifende Partnerschaften und Philanthropie – die Leitung des Verbandes und folgt damit Langzeitgeschäftsführer Günther Lutschinger nach.

Ruth Williams hat den sechsköpfigen Vorstand des Fundraising Verband Austria in einem mehrstufigen Prozess voll und ganz überzeugt. Mit ihrem immensen Erfahrungsschatz im weiten Feld des Fundraisings und der Philanthropie ist sie die ideale Nachfolgerin von Günther Lutschinger und wird den Verband unzweifelhaft um neue Facetten weiterentwickeln, damit Österreichs NPOs noch mehr für unsere Gesellschaft und eine Kultur des Gebens leisten können“, blickt Andrea Johanides, Präsidentin Fundraising Verband Austria, voll Zuversicht in die Zukunft.

Ihr beruflicher Weg führte die in Wien lebende Ruth Williams von der Presseabteilung der Österreichniederlassung des Walt Disney Konzerns zur Kommunikationsabteilung der Caritas. Anschließend leitete sie die Abteilung Corporate Social Responsibility & Unternehmenskooperationen bei der Caritas Österreich und war maßgeblich in den Aufbau der Caritas Stiftung involviert. Von 2018 bis Oktober 2023 war Williams Generalsekretärin des 2014 gegründeten Verbandes für gemeinnütziges Stiften. In dieser Funktion war sie treibende Kraft hinter den Weiterentwicklungen im österreichischen Philanthropie-Sektor in den vergangenen Jahren.

Kooperationen für den guten Zweck ausbauen

Als Geschäftsführerin des Fundraising Verband Austria vertritt Williams ab 2024 die Interessen des gesamten Dritten Sektors. Rund 350 Mitgliederorganisationen aus allen gemeinnützigen Wirkungsfeldern – vom sozialen Bereich über die internationale Hilfe und den Tier- & Umweltschutz bis hin zur Förderung von Bildung und Kultur – zählt der FVA aktuell. Fokus der Verbandsarbeit liegt auf der beständigen Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen für alle NPOs, der Verbreitung von Know-how durch top-aktuelle Aus- und Weiterbildungsangebote und der Vernetzung zwischen NPOs, aber auch mit gemeinnützig tätigen Stiftungen und Unternehmen.

Der Kooperationsgedanke ist auch eines der zentralen Anliegen von Ruth Williams:In einer Zeit großer gesellschaftlicher Herausforderungen können die vielfältigen Probleme durch mehr Kooperationen zwischen Non-Profit-Organisationen, Unternehmen, Stiftungen, Politik und engagierten Privatpersonen besser analysiert, verstanden und schneller gelöst werden“, betont die Neo-Geschäftsführerin und führt aus: „Im philanthropischen Engagement – sei es durch Privatpersonen, Unternehmen oder gemeinnützige Stiftungen – ruht im Vergleich zu unseren Nachbarländern beispielsweise noch großes Potential, das durch gemeinschaftliche Initiativen aktiviert werden könnte.“

Reformgesetz: Meilenstein der rot-weiß-roten Gemeinnützigkeit

Parallel zum Tätigkeitsbeginn von Ruth Williams ist das Gemeinnützigkeitsreformgesetz in Kraft getreten – die umfassendste Weiterentwicklung des Dritten Sektors in Österreich seit Jahrzehnten. Damit sind auch langjährige Forderungen des FVA und seiner Mitglieder in die Tat umgesetzt worden, allen voran der Zugang zur Spendenabsetzbarkeit für alle gemeinnützigen Vereine.

„Vom Bürokratieabbau über Verfahrenserleichterungen speziell für kleine Vereine bis hin zur flächendeckenden Spendenabsetzbarkeit, bringt das Jahr 2024 völlig neue Rahmenbedingungen für heimische NPOs", so Williams. Waren bisher nur rund 6.000 Einrichtungen – davon über 4.500 Freiwillige Feuerwehren – spendenbegünstigt, so könnten laut Schätzung des BMF zukünftig bis zu 45.000 Vereine Zugang erhalten. Über 2 Millionen Spendende werden dadurch erstmals ihre Spende geltend machen können. "Eine große Chance für die vielfältigen gemeinnützigen Organisationen des Landes, die es jetzt anzunehmen gilt. Um den Wirkungsgrad des jeweiligen Hilfsangebots noch weiter erhöhen zu können, braucht es eine Informationsoffensive“, unterstreicht Ruth Williams mit Verweis auf das umfassende Bildungsprogramm des Fundraising Verband Austria, das neben Seminaren aus allen Fundraising-Fachbereichen auch Informationsangebote zu den rechtlichen und steuerlichen Neuerungen ab 2024 bereithält.