Wie man ohne teuren Strom auskommt
Ein höherer Anteil an Erneuerbaren Energien senkt die Strompreise.
Eine aktuelle Analyse des Beratungsunternehmens enervis zeigt: Der Ausbau von Windkraft, Photovoltaik und Kleinwasserkraft senkt die Strompreise deutlich und stärkt die Versorgungssicherheit. Zwischen 2021 und 2024 hätten die Strompreise ohne Erneuerbare im Schnitt um 6 Prozent höher gelegen.
Sofern der Ausbau nicht weiter vorangetrieben werden würde, prognostiziert die Studie eine Preissteigerung von rund 20 Prozent (etwa 18 Euro pro MWh) bis 2030. Haushalte müssten mit Mehrkosten von rund 73 Euro jährlich rechnen. Industriebetriebe mit einem Jahresverbrauch von 10 GWh mit rund 182.000 Euro.
Merit-Order ist der Grund dafür
Der Effekt kommt durch die sogenannte Merit-Order zustande. Demnach richtet sich der Strompreis am europäischen Markt nach dem letzten Kraftwerk, das in der Produktion zugeschaltet wird: Zuerst wird kostengünstig produzierter Strom, zuletzt der teuerste zugeschaltet. Daraus ergibt sich die Reihenfolge PV, Windkraft, Wasserkraft, Atomstrom, Kohle-, Erdgas- und Ölkraftwerke. Gibt es mehr erneuerbare Energie müssen die teuren fossilen Kraftwerke später oder gar nicht zugeschaltet werden. Das senkt den Strompreis und den Bedarf an Erdgas.
„Die Studie zeigt Schwarz auf Weiß, dass die wirksamste Methode gegen hohe Stromkosten der konsequente Ausbau der Erneuerbaren ist. Wird dieser erschwert, hilft all das Jammern über hohe Strompreise oder das Verteilen von Subventionen nicht - über neue Belastungen für Erzeuger sollte bei diesen Zahlen nicht zu denken sein”, sagt PV Austria-Geschäftsführerin Vera Immitzer.
Volkswirtschaftlicher Nutzen
Wird dagegen weiter ausgebaut und kann den volkswirtschaftliche Nutzen der Vergangenheit in die Zukunft fortschreiben, hat das einen preisdämpfenden Effekt von 1,4 Milliarden Euro. Da außerdem Strom exportiert werden kann, bringt das der Volkswirtschaft bis 2030 3,1 Milliarden Euro jährlich.
Die Studie steht HIER ZUM DOWNLOAD zur Verfügung.