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Alexander Passer erhält Stiftungsprofessur „Nachhaltiges Bauen“

Alexander Passer ist Inhaber der neuen Professur „Nachhaltiges Bauen“ an der TU Graz. Im Fokus stehen die lebenszyklusbasierte Nachhaltigkeitsbewertung sowie emissionsarme, klimarobuste Bauweisen.

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Alexander Passer, Stiftungsprofessur Nachhaltiges Wohnen TU Graz

Stifter ist der Fachverband der Stein- und keramischen Industrie.

Rund 40 Prozent des EU-weiten Energieverbrauchs und etwa 36 Prozent der CO2-Emissionen können dem Bausektor zugerechnet werden. Gebäude und Infrastrukturbauwerke sind damit die größten Einzelverursacher von Treibhausgasen. Unter dem Begriff „Nachhaltiges Bauen“ wird seit zwei Jahrzehnten versucht, die Prinzipien einer nachhaltigen Entwicklung auf das Bauwesen anzuwenden: Bauwerke sollen ganzheitlich und aus der Lebenszyklusperspektive betrachtet geplant, errichtet und betrieben werden. Das Ziel ist, keine Altlasten für künftige Generationen zu hinterlassen, sondern vielmehr einen Mehrwert. „Das rechtsverbindliche Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2050, das im europäischen Green Deal festgehalten ist, führt zu einer verstärkten Nachfrage nach innovativen und klimaschonenden Baustoffen und Bauweisen. Gleichzeitig wird es zunehmend komplexer, die einzelnen, zahlreichen Aktivitäten zu überblicken, um das Ziel zu erreichen“, sagt der neue Stiftungsprofessor Alexander Passer. In der täglichen Baupraxis zeige sich, dass die Umsetzung eines nachhaltigen Bauens noch auf Hürden und ungelöste Probleme stößt. 

„Nachhaltigkeit ist ein Imperativ, der ganzheitliches Denken verlangt“, sagt Passer. Er meint damit auch die fachübergreifende Bündelung aller Kräfte von Architektur und Ingenieursbau bis hin zu Material- und Energieforschung. „Biodiversität und Landverbrauch sind ebenso mitzudenken wie die Umweltverträglichkeit der Baustoffe und der Energieverbrauch der Gebäude“, skizziert Passer. Umso wichtiger ist in seinen Augen, dass die Professur nicht von einem einzelnen Unternehmen gestiftet wurde, sondern vom Fachverband der Stein- und keramischen Industrie. Die über 300 Fachverbandsmitglieder sind Unternehmen vielfältiger Industriesparten des Baustoffsektors, darunter Hersteller von Naturstein-, Ton- und Gipsprodukten oder auch die Zement-, Beton- und Ziegelindustrie. „Die Herausforderungen, die mit der Klimakrise einhergehen sind eindeutig zu komplex für Einzelgänger. Es braucht Lösungen für die gesamte Wertschöpfungskette im Bauwesen“, so Passer.