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Erste Studie zu Social Business in Österreich zeigt großes Potential

Bis 2025 wird eine Verdoppelung der Social Businesses erwartet. Finanzierung und Bildung sind entscheidende Faktoren.

Foto: Austria Wirtschaftsservice/APA_Fotoservice/Schedl Austria Wirtschaftsservice/APA_Fotoservice/Schedl

Die Herausforderungen, vor denen die österreichische Gesellschaft steht, sind vielfältig: Integration und soziale Inklusion, Umwelt, Bildung oder Arbeitsplätze sind nur einige der derzeit brandaktuellen Themen. Einen möglichen unternehmerischen Lösungsansatz dazu bieten Social Businesses: Organisationen, die eine positive gesellschaftliche Wirkung als oberstes Ziel haben und gleichzeitig auf die Erwirtschaftung von Markteinkünften ausgerichtet sind.

Wie viel Potential diese Unternehmen tatsächlich haben, das zeigt die erstmals durchgeführte WU-Studie „Das Potential von Social Business in Österreich“.

Bis 2025 Verdoppelung der Social Businesses erwartet

Der erhobene Status-Quo und die Experten-Prognosen bestätigen das große Marktpotential des noch jungen Sektors in Österreich: Es gibt bereits rund 1.200 bis 2.000 Social Businesses in Österreich. "Für die nächsten zehn Jahre erwarten wir eine Verdoppelung. Das entspricht rund 160 neue Social Businesses pro Jahr. Das ist ein starker Wachstumsimpuls zur Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen“, so die aws Geschäftsführung Edeltraud Stiftinger und Bernhard Sagmeister.

„Wir sind überzeugt, dass die Herausforderungen unserer Zeit nur im Dialog von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gelöst werden können", sagt Sozialminister Rudolf Hundstorfer bei der Präsentation des Berichtes. Staatssekretär Harald Mahrer ergänzt: "Wir müssen Social Entrepreneuren den unternehmerische Alltag erleichtern damit sie wirksamer und effizienter sein können.“

Die von Social Entrepreneuren gegründeten Unternehmen verbinden eine positive gesellschaftliche Wirkung mit unternehmerischem Denken. Begrenzte Gewinnausschüttungen zählen dabei aber genauso zu den Kennzeichen wie die Teilhabe von Stakeholdern, zum Beispiel Beschäftigte oder Kunden, an der positiven Wirkung der Unternehmungen.

Finanzierung und Bildung als entscheidende Faktoren

Wie die Erhebung zudem zeigt, liegt das größte Hemmnis der Entwicklung und zugleich das höchste Potenzial zur Beschleunigung des Wachstums des Social Business Sektors in den Bereichen Finanzierung und Bildung. Rechtliche Rahmenbedingungen sowie die Vernetzung von Social Businesses untereinander und mit anderen Akteurinnen und Akteuren des Feldes sind zusätzliche Einflussfaktoren der künftigen Entwicklung.

Um das Potential von Social Businesses besser zu entfalten, empfehlen die Studienautoren u.a. verbesserte Finanzierungsangebote, Inkubationsinitiativen sowie die Schaffung einer eigenen Rechtsform.

Klara Sekanina, Mitglied des Rates für Forschung und Technologieentwicklung und Expertin für Soziale Innovation, betont daher auch: „Die Anpassung von rechtlichen Rahmenbedingungen, öffentliche Anschubförderungen für Social Business Gründungen sowie eine verbesserte Wirkungsmessung sind für den langfristigen Erfolg essenziell.“

Die neue Studie wurde von der Wirtschaftsuniversität Wien im Auftrag von Austria Wirtschaftsservice GmbH, Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz und Rat für Forschung und Technologieentwicklung durchgeführt. Alle Informationen und Details zur Studie sowie weiterführende Video-Links zu Social Entrepreneuren, einem Social-Business-Investor sowie zum Studienautor finden Sie unter www.awsg.at/socialbusiness.