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Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft

Die Abfallwirtschaft trägt wesentlich zur CO2-Reduktion bei, das zeigt eine Studie des europäischen Abfallwirtschaftsverbands.

3 gezeichnete grüne Blätter, die im Kreis gelegt sind
Foto: petmal-istock-468125090

Bei erfolgreicher Anwendung der europäischen Abfallgesetzgebung kann bis 2035 über 150 Mio. t CO2 eingespart werden. Vor allem bei der Deponierung von organischen Abfällen wie Papier und Bioabfällen kann bis zu 120 Mio. t CO2 erreicht werden. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Abfallwirtschaft maßgeblich bei der Erreichung des europäischen Green Deals beitragen kann.

Die selbstgesteckten Ziele der EU sehen eine Recyclingquote von 65 Prozent und eine Obergrenze für Deponien für Siedlungsabfälle von 10 Prozent vor. Sollten diese Vorgaben eingehalten werden, käme der Kreislaufwirtschaft in der Folge eine zentrale Rolle beim Erreichen der Ziele des Pariser Klimaabkommens zu.

In ihrer Studie untersuchen die Experten Prognos und CE DELFT auf Basis ermittelter Zahlen aus dem Jahr 2018 anhand zweier Projektionen das CO2-Reduktionspotenzial der EU im Jahr 2035, das sich aus der Leistung der Abfallwirtschaft in Bezug auf die Recycling- und Deponieziele in den EU Ländern und Großbritannien ergibt.

Die Ergebnisse zeigen erhebliche Mengen an vermeidbaren CO2-Emissionen für die Abfallarten Papier, Glas, Kunststoffe, Eisenmetalle, Aluminium, Holz, Textilien, Altreifen, Bioabfall und Restmüll auf.

Im Jahr 2018 war die Abfallwirtschaft für die oben genannten Abfallströme mit 13 Millionen t CO2eq Nettoemissionen pro Jahr nahezu CO2-neutral.

  • Bei konsequenter Anwendung der aktuellen Rechtsvorschriften für Siedlungsabfälle und der Beibehaltung gleicher Recycling- und Deponieziele für Industrie- und Gewerbeabfälle (Projektion 1) bis 2035 in den EU-Ländern und Großbritannien verbessert sich das Potenzial zur Vermeidung von CO2-Emissionen erheblich auf 137 Mio. t CO2eq, was eine Einsparung von 150 Mio. t CO2eq bedeutet.
  • Bei der ehrgeizigeren Projektion 2 würde sich das Einsparpotenzial fast verdoppeln. Die derzeitige CO2-Nettoemissionsbelastung von 13 Mio. t CO2eq in der 20-Jahres-Perspektive könnte auf 283 Mio. t CO2eq Nettoemissionsvermeidung sinken, was zu Einsparungen von 296 Mio. t CO2eq führt.

Gabriele Jüly, VOEB Präsidentin, erklärt: „Die Botschaft der Studie ist klar: politische Entscheider in Europa müssen das Thema Kreislauflaufwirtschaft stärker in den Mittelpunkt stellen. Die Zahlen sprechen für sich und belegen eindrucksvoll das Potenzial, das eine effiziente Abfallwirtschaft bei der CO2-Einsparung in Europa hat. Effektiver Klimaschutz ist die zentrale Herausforderung für die Welt, aber auch für unseren europäischen Kontinent. Deshalb muss die Politik in den Ländern und auf europäischer Ebene die EU-Gesetzgebung umsetzen und so den EU Green Deal stärken. Die Studie zeigt zudem, dass auch Länder in Europa unterschiedliche Interessen haben und diese für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft in Einklang gebracht werden müssen.“

Über die Studie:

Für ihre Studie hatten die Agenturen Prognos und CE DELFT im Auftrag der vier europäische Abfallwirtschaftsverbände - die European Waste Management Association (FEAD), die Confederation of European Waste-to-Energy Plants (CEWEP), die RDF Industry Group und die Dutch Waste Management Association (DWMA) in einer 20-Jahres-Perspektive die CO2-Minderungspotenziale von Papier, Glas, Kunststoffe, Aluminium, Holz, Textilien, Altreifen, Bioabfall und Restmüll untersucht, die durch eine Verstärkung des Recyclings und eine Verminderung der Deponierung genutzt werden können. So könnten in Europa durch mehr Kreislaufwirtschaft in Europa zusätzlich mindestens 150 Millionen Tonnen CO2eq eingespart werden.

Zu den Ergebnissen der Studie „Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft“.

Über den VOEB:
Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ist die freiwillige Interessensvertretung der kommerziell geführten Entsorgungsunternehmen in Österreich. Der Verband vertritt derzeit über 250 Mitgliedsunternehmen und repräsentiert somit zwei Drittel – gemessen am Umsatz bzw. an den Beschäftigten – der privaten österreichischen Entsorgungsbetriebe. Die Branche beschäftigt direkt und indirekt ca. 43.000 Mitarbeiter, entsorgt rund zwei Drittel des gesamten in Österreich anfallenden Abfalls in 1.100 High-Tech-Anlagen und erwirtschaftet Umsätze in der Größenordnung von 4 Mrd. Euro pro Jahr.