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„Social Urban Miner“-Ausbildung

Booster für Beschäftigung und Kreislaufwirtschaft am Bau.

Die OPEN MINE DAY Ausstellung beleuchtete in Form einer Rückwärts-Bemusterung vorhandene Wertschöpfungspotentiale im Rahmen des Gebäuderückbaus und stellte Social Urban Mining in einen Dialog mit Kunst am Rückbau. Foto: Philipp H. Schuster

Auf dem Areal des ehemaligen Wiener Sophienspitals entsteht bis Ende 2024 ein neues Stadtquartier mit insgesamt 180 geförderten Wohnungen, davon 21 Gemeindewohnungen, Darüber hinaus wird ca. ein Drittel der Nutzflächen für Bildungs- und Kultureinrichtungen, einem Lokal sowie Arbeits- und Ausstellungsflächen für die Kreativwirtschaft zur Verfügung gestellt. Ziel ist ein neuer urbaner Hotspot für Wohnen, Bildung und Kultur, bei dem das Miteinander aber auch die Klimaresilienz im Vordergrund steht.

Um für ressourcenschonenden Rückbau zu sorgen, haben die Projektentwickler SOZIALBAU AG und WBV-GPA BauKarussell mit Social Urban Mining beauftragt. Denn der Gebäuderückbau bietet enorme Wertschöpfungspotentiale. Um diese künftig noch besser ausschöpfen zu können und damit faire Beschäftigung zu schaffen, haben BauKarussell und Die KÜMMEREI den Ausbildungskurs zum „Social Urban Miner“ entwickelt.

Die Politik ist begeistert: „Sophie7 zeigt beispielhaft wie ganzheitliche Quartiersentwicklung funktionieren kann. Eine Melange aus modern und historisch, nachhaltig und Innovativ, aus leistbarem Wohnraum und hoher Lebensqualität. Dabei manifestieren sich durch das Projekt des ‚Social Urban Mining‘ die Gedanken der Klimaeffizienz und der sozialen Nachhaltigkeit zu einem Baustein der Smart City Klima Strategie.“ so Kathrin Gaal, Vizebürgermeisterin und Stadträtin für Wohnen, Wohnbau, Stadterneuerung und Frauen. „Wir schaffen im dichtverbauten Bezirk Neubau dringend benötigten leistbaren Wohnraum. Mit dem Projekt Social Urban Mining wird ein weiteres Pioniervorhaben im 7. mit dem so wichtigen sozialen Auftrag umgesetzt“, freut sich Mag. Markus Reiter, Bezirksvorsteher Neubau. Durch das Novum der „Social Urban Miner“ Teilqualifizierung sollen künftig viele weitere Zeichen dieser Art in Wien folgen.

Das Kurs-Curriculum ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von BauKarussell mit dem sozialwirtschaftlichen Betrieb Die KÜMMEREI (Trägerin: BFI Wien / Job-TransFair) und basiert auf bisherigen gemeinsamen Projekterfahrungen und -erfolgen. In mehreren Ausbildungsmodulen kann am Arbeitsmarkt benachteiligten Arbeitsuchenden das nötige Know-How vermittelt werden, um in kreislaufwirtschaftlichen Rückbauprojekten tätig zu sein. Im niederschwelligen Zugang zu besseren Jobchancen sehen die Verantwortlichen ein erfolgsversprechendes Rezept der sozialwirtschaftlichen Betriebe, das dem Problem der hohen Arbeitslosigkeit begegnet, die Weiterentwicklung der Kreislaufwirtschaft im Baubereich unterstützt und einen Übergang in den ersten Arbeitsmarkt für die betroffenen Personen ermöglicht.

Durch die Zusammenarbeit mit BauKarussell konnten im ehemaligen Sophienspital zwischen Oktober und Februar 54.500 kg Material bearbeitet werden, 4.100 kg gingen in die Wiederverwendung. Auch der soziale Mehrwert mit 2.550 Stunden geschaffener sozialwirtschaftlicher Arbeit spricht für sich.

Die OPEN MINE DAY Ausstellung beleuchtete in Form einer Rückwärts-Bemusterung vorhandene Wertschöpfungspotentiale im Rahmen des Gebäuderückbaus und stellte Social Urban Mining in einen Dialog mit Kunst am Rückbau. Foto: Philipp H. Schuster

Die Entwicklung der Teilqualifizierung zum „Social Urban Miner“ wird finanziert durch die Abfallvermeidungs-Förderung der Sammel- und Verwertungssysteme für Verpackungen.