Nachhaltigkeit steigert den Unternehmserfolg
Laut EY-Studie überzeugen nachhaltige Unternehmen Investor*innen oft langfristiger.
Klimakrise, geopolitische Unsicherheiten, regulatorische Vorgaben wie die CSRD oder das Lieferkettengesetz – für europäische Unternehmen wird Nachhaltigkeit zur wirtschaftlichen Schlüsselfrage. Dennoch bleibt bei vielen Unternehmen der entscheidende Schritt aus: die konsequente Verankerung von Nachhaltigkeit in der Geschäftsstrategie. Nur eine Minderheit der Unternehmen geht diesen Weg systematisch – doch diese Firmen profitieren deutlich.
Strategisch zum robusteren Markenimage
Konkret zeigt das eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsorganisation EY, für die 200 Vorstandsmitglieder und Aufsichtsrät*innen großer europäischer Unternehmen befragt wurden: Nur fünf Prozent der Unternehmen verfolgen eine vollständig integrierte Nachhaltigkeitsstrategie – sie begreifen ESG-Ziele nicht als Zusatz, sondern als Bestandteil unternehmerischer Wertschöpfung. Weitere 22 Prozent haben ihre Strategie zumindest zu großen Teilen eingebettet. Diese Unternehmen zeigen durchgehend bessere Performancekennzahlen: Sie blicken um 40 Prozent optimistischer auf ihre wirtschaftliche Entwicklung, erfüllen ESG-Ziele erfolgreicher, gelten als innovativer und genießen ein robusteres Markenimage. Zugleich gelingt es ihnen besser, Talente zu gewinnen und langfristige Investor:innen zu überzeugen.
Besonders auffällig dabei: 77 Prozent dieser Vorreiterunternehmen stammen aus Westeuropa – ein klares Zeichen für die stärkere institutionelle Verankerung von ESG-Themen im westlichen Teil Europas. Auch österreichische Unternehmen gehören zu diesem Umfeld, doch laut Willibald Kaltenbrunner, Partner bei EY denkstatt, haben viele den Übergang zur systemischen Integration noch nicht abgeschlossen: „Österreichs Unternehmen sind ambitioniert, aber oft noch operativ fragmentiert aufgestellt. Wer Nachhaltigkeit ernst meint, muss sie vom Reporting-Ziel zur Steuerungslogik entwickeln.“
Die EY-Studie zum Download