zum Inhalt springen

Elisabeth Kneissl-Neumayer

Geschäftsführerin von Kneissl Touristik

_w7a3102
Elisabeth Kneissl-Neumayer, Geschäftsführerin von Kneissl Touristik Foto: Kneissl Touristik

Was bedeutet „Verantwortung von Unternehmen für die Gesellschaft“ für Sie?

Wir sind als Veranstalter von StudienErlebnisReisen praktisch mit der gesamten Welt in Kontakt. Es gibt einerseits die Verantwortung für unsere Mitarbeiter*innen, dann für unsere Partner*innen weltweit, die mit uns kooperieren. Wir schlagen eine Brücke von Lambach, Oberösterreich, Österreich in die Welt – und können viel bewirken: Im Bereich Sorge um Mitarbeiter*innen, Kinderschutz, Nachhaltigkeit.

Wir geben mit unseren Reisen aber auch vielen Menschen die Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Ob in Uganda bei der Begleitung von Gorilla-Trackings, beim Besuch in einem Museum in Amsterdam, in einem Agritourismo in Kampanien, bei einem Community-Projekt in Kolumbien, als Flugbegleiterin. Und nicht zu vergessen, wir sind auch Proponentin in dem gesellschaftlichen Diskurs „Was bedeutet Reisen und Unterwegssein im 21. Jahrhundert?“


Wo übernimmt Ihr Unternehmen Verantwortung für die Gesellschaft? Wo setzen Sie besondere Akzente?

Unser Kerngeschäft ist das Veranstalten von hochwertigen Reisen. Schon seit der Gründung der Kneissl Touristik durch meinen Bruder stand der Gedanke des Naturschutzes im Mittelpunkt der Überlegungen. Mit der Zeit hat sich das Unternehmen, haben wir uns als handelnde Personen weiterentwickelt. Seit einigen Jahren ist der Nachhaltigkeitsgedanke wichtig geworden, auch weil wir mit unserem Kerngeschäft und vielen Transportkilometern notgedrungen CO2 produzieren. Daher setzen wir schon seit einigen Jahren auf den CO2-Ausgleich der Transportkilometer und haben in der BOKU x Caritas vertrauenswürdige Partnerinnen gefunden. Über diese Plattform spenden wir als Ausgleich für Projekte in Uganda, nun im Südsudan, bald in Südäthiopien. Wir unterstützen auch Sozial-Projekte unserer Reiseleiter*innen in Uganda, in Kambodscha, in Rumänien. Seit Juni 2025 sind wir mit dem namhaften TourCert-Siegel ausgezeichnet, das unsere Bemühungen im Bereich CSR und Nachhaltigkeit würdigt und gleichzeitig beauftragt, in diesem Bereich sichtbare Zeichen zu setzen.


Wieso setzen Sie genau da Ihre Akzente?

Wir wollen Mitarbeiter*innen, Gäste, Partner*innen für das wichtige Thema Nachhaltigkeit sensibilisieren. Der Tourismus kann seine positive Kraft nur dann ausspielen, wenn es den Menschen entlang der Wertschöpfungskette und der Umwelt gutgeht. Bei diesen Bemühungen ist immer Luft nach oben, aber wir machen kleine Schritte und damit kommt man auch weit.


Was wird sich 2030 durch Ihr Engagement verändert haben?

Nachhaltigkeit wird selbstverständlich mitbedacht werden, wenn es um die Planung einer Reise geht. Viele Community-Projekte profitieren von Gästen, die auf Augenhöhe Regionen und Bewohner*innen kennenlernen wollen. Es gibt ökologischere Kraftstoffe und Möglichkeiten, Menschen zu transportieren. Der Bahnverkehr ist vernetzt und besser planbar als heute ????.


Wir erleben eine Zeit, in der die gesellschaftliche Polarisierung zunimmt, in der Fake News und KI als Manipulationsmittel eingesetzt werden und damit die Demokratie geschwächt wird. Das Verhalten von Medien spielt dabei eine wichtige Rolle. Medien finanzieren sich überwiegend über Werbung – auch Ihre Werbung. Achten Sie bei Ihren Marketingausgaben auf die Qualität von Medien? Wenn ja: was ist Ihnen wichtig?

Ja, wir achten sehr genau darauf, wo wir unsere Werbemittel einsetzen. In Österreich können wir derzeit noch auf eine ausgewogene Qualitäts-Medienlandschaft vertrauen. Wir setzen nicht so sehr auf die starke Kauf-Beeinflussung der potenziellen Gäste, sondern auf die Vermittlung von Expertise, Know-how. Verlässlichkeit, Transparenz, Handschlagqualität sind für uns wichtige Werte, die nicht oldschool sind, sondern die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. KI wird auch bei uns zur Prozessoptimierung Einzug halten, wir setzen auf Schulung und klare Rahmenbedingungen.