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10 Jahre CorporAID

Gestern feierte das Team von CorporAID mit unzähligen ExpterInnen und engagierten MitstreiterInnen sein 10-jähriges Bestehen.

Und wie könnte es anders sein, mit einer spannenden Diskussion über das bisher Erreichte, zukünftige  Entwicklungen und Erfordernisse. Hier finden Sie ein paar Blitzlichter aus den Reden und den Workshops.

Investition in die Zukunft

Bernhard Weber, Mitgründer und Geschäftsführer von ICEP – Institut zur Cooperation bei Entwicklung – Projekten und Herausgeber des corporAID Magazins beschrieb in seiner Rede die Ausgangssituation vor 10 Jahren, als die Wirtschaft noch als Feind der Entwicklungszusammenarbeit gesehen wurde. Die Wirtschaft sei aber ein großer Treiber für Entwicklung, Unternehmen schaffen Arbeitsplätze. Das Ziel von CorporAID war es, die Zusammenarbeit von Entwicklungshilfe und Wirtschaft zu stärken. Das sei in diesen 10 Jahren auch gelungen: Wirtschaftsministerium, Wirtschaftskammer und Entwicklungspartnerschaften sind ein fester Bestandteil der Entwicklungsarbeit geworden. „Wir sind aber noch lange nicht dort, wo wir hinmüssen“ ist sich Weber bewusst. „Der Konsens ist noch nicht breit und tief genug, um den Paradigmenwechsel zu schaffen.“ Die Entwicklungszusammenarbeit müsse das Nischendasein abschütteln, das gelänge indem sie nicht als Verschubmasse sondern als Investition in die Zukunft gesehen werde.

We need a strong private and public sector. That is the way for success

In eine ähnliche Richtung argumentierte Erik Solkheim, Vorsitzender des Entwicklungsausschusses der OECD und Sonderbeauftragter für Umwelt, Konflikte und Naturkatastrophen des UN-Umwelt0programms. Er zeigte plakativ am Beispiel von Korea auf, dass die politischen Entscheidungen den Unterschied zwischen Wohlstand und Armut ausmacht.  Nordkorea und Südkorea wiesen keinen Unterschied durch Kultur, Geschichte oder Rohstoffe auf. Der einzige Unterschied seien politische Entscheidungen. „Politics is the key.“

Solkheim sieht vier Punkte für eine gute Entwicklung:

  1. Establishing business: We need industries, we should be proud providing jobs and goods
  2. We want business to work on a basis of corporate governance. But: Business has not to be perfect.
  3. We need business to pay taxes – realistic (not high) taxes in order to have a good schoolsystem and supporting system.
  4. Governance has to assure business.

     

Vier Workshops erarbeiteten wichtige Eckpfeiler für eine erfolgreiche Entwicklung:
 

  • Im Workshop „Berufliche Qualifizierung wurde auch in Entwicklungsländern ein Fachkräftemangel konstatiert. Die interne Qualifizierung greift oft zu kurz, vor allem wenn es um Qualität geht. Es fehlt auch an staatlicher Infrastruktur. Eine verbesserte Kooperation zwischen Staat und Unternehmen und zwischen KMU und großen Unternehmen (Cluster) wäre wünschenswert.
     
  • Der Workshop Finanzierung sieht die Engpässe in emerging countries vor allem im fehlenden Matching der finanziellen Mittel aus Europa und den unzähligen Initiativen vor Ort. Notwendig wären smart rules und die Einstellung „test & learn“ statt „plan & implement“.
     
  • Der Workshop „Rahmenbedingungen“ findet vor allem die bessere Vernetzung, den Dialog und Austausch mit Strukturen in der lokalen Politik und Zivilgesellschaft als wesentlich für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.
     
  • Der Workshop „Globale CSR: Vom Risikomanagement zum Inclusive Business“ empfiehlt genug Zeit einzuplanen,  Partnern und Community auf Augenhöhe zu begegnen, laufendes Monitoring, kurze Vertrauensschleifen einzubauen, flexibel zu sein und NGOs einzubinden.
     

Hier gehts zur Zusammenfassung der Vorträge 10 Jahre Corporaid

Gratulation des LEBENSART / BUSINESSART – Teams zum 10-Jährigen Geburtstag
Ausnahmsweise melden wir uns an dieser Stelle  mit einem eigenen Statement zu Wort:

Liebes CorporAID-Team! Wir gratulieren Euch sehr sehr herzlich zu Eurem 10-jährigen Bestehen! Wir schätzen Eure wichtige Arbeit. Nicht nur weil sie höchst professionell gemacht ist, sondern auch, weil wir uns persönlich schon viele Jahre für Entwicklungszusammenarbeit einsetzen. Alles Gute für die nächsten 10 Jahre. Dann wird – auch dank Eurer Arbeit – Zusammenarbeit Standard sein.

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