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Bessere Lebensqualität durch integrierte Stadtplanung

Wie Städte und Gemeinden kurze Wege fördern und aktive Mobilität stärken können.

Luftaufnahme von achteckigen Gebäudeblöcken in Barcelona.
Ein Superblock ist in Barcelona größer als ein einzelner Wohnblock. Das Ziel ist, den Menschen vor Ort durch Begrünung und Reduktion des Autoverkehrs mehr Raum zu gewähren und für eine lebenswerte Umgebung zu sorgen. Foto: Florian Schmid/unsplash

Kurze Alltagswege verbessern nicht nur unsere Mobilität, sondern auch die Lebensqualität in unseren Städten. Wenn Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeit nah beieinander liegen, können viele Alltagswege bequem zu Fuß oder mit dem Rad erledigt werden. Das spart Zeit, reduziert Autoverkehr, Lärm und Abgase – und schafft mehr Platz für Begegnung und Grün.
 
In Österreich erreichen bereits viele Menschen ihre täglichen Ziele auf kurzen Wegen – rund die Hälfte der Einkaufswege ist kürzer als 2,5 Kilometer. Doch durch Zersiedelung wächst der Abstand zu Nahversorgern, Schulen oder Freizeiteinrichtungen. Kompakte Städte mit einer guten Nutzungsmischung sorgen dafür, dass Alltagsziele leicht erreichbar bleiben und weniger Autofahrten nötig sind.

Zu Fuß und mit dem Rad sind in 15 Minuten viele Ziele zu erreichen.
Grafik: VCÖ 2025, Lizenz CC BY-ND; Karte: Shuttersotck.com/Maxger

Ein gutes Beispiel für eine lebenswerte Stadtgestaltung sind Superblocks. Sie fördern das Gehen und Radfahren innerhalb von Stadtteilen, während der Öffentliche Verkehr an den Rändern optimal angebunden ist. Durch die Begrünung und Verkehrsberuhigung entsteht mehr Platz für Begegnung, Bäume und Aufenthaltsqualität. In Barcelona konnte durch Superblocks der Autoverkehr deutlich reduziert und die Luftqualität spürbar verbessert werden – mit positiven Auswirkungen auf Gesundheit und Lebensqualität.
 
Damit kurze Wege möglich sind, braucht es eine integrierte Stadtplanung, die soziale, ökologische und verkehrliche Aspekte gemeinsam denkt. Besonders wichtig ist dabei, dass Begrünung und Aufwertung mit leistbarem Wohnen einhergehen, um soziale Durchmischung zu sichern und Verdrängung zu verhindern.
 
Wie Städte und Gemeinden kurze Wege fördern und aktive Mobilität stärken können, zeigt das aktuelle VCÖ-Factsheet.

VCÖ-Empfehlungen

  • In der Verkehrsplanung aktive Mobilität und Öffentlichen Verkehr konsequent priorisieren.
  • Kompakte Zentren brauchen konsequenten Grünraumschutz, damit Siedlungsgrenzen und Wegelängen nicht immer weiter wachsen.
  • Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum erhöhen und Zugang zu Grünraum innerhalb von 300 Metern für alle sicherstellen.
  • Superblocks und Verkehrsberuhigungsmaßnahmen zusammenhängend und gebündelt als Teil einer Mobilitätsstrategie umsetzen.
  • Infrastruktur für Gehen und Radverkehr baulich getrennt und sicher gestalten.
  • Parkende Pkw und Durchfahrtsverkehr in Wohnvierteln begrenzen.
  • In Wohnvierteln für soziale Durchmischung und leistbares Wohnen sorgen, indem auf geförderten Wohnbau gesetzt wird.