Bürger*innen und Fachleute gestalten Rieds Zukunft
Der „Stadtentwicklungsprozess zukunftRIED" erhält den ÖGUT-Sonderpreis der BUSINESSART.
Zum 38. Mal würdigte die ÖGUT mit dem Umweltpreis Menschen und Organisationen, die mit Mut und Kreativität eine klimaneutrale, gerechte und zukunftsfähige Gesellschaft gestalten. Ob durch bahnbrechende Projekte, transformative Ideen oder langfristiges Engagement – die Preisträger*innen zeigen, wie Nachhaltigkeit und Wirtschaft erfolgreich Hand in Hand gehen. Insgesamt 252 Einreichungen von Unternehmen, Gemeinden und zivilgesellschaftliche Initiativen zeigen, dass sich immer mehr Menschen als Vorreiter*innen Gedanken machen, wie die Transformation gelingen kann.
Ausgezeichneter Agenda-Zukunft Ried-Prozess
Das Team des LEBENSART Verlags und Martina Madner, Chefredakteurin der BUSINESSART, freut sich aus so vielen zukunftsträchtigen Projekten ein ganz besonderes mit dem BUSINESSART-Sonderpreis auszuzeichnen: den Agenda-Zukunft Ried-Prozess. Dieser urde im Frühjahr 2022 mit dem Fokus eines breit aufgestellten Stadtentwicklungsprozesses gestartet. Seither fanden mehr als 70 Veranstaltungen statt, um die Bevölkerung partizipativ in die Entwicklung ihrer Stadtgemeinde einzubinden. In intensiver Auseinandersetzung in politischen Gremien und Arbeitsgruppen entstand ein Zukunftsprofil für die nächsten 15 Jahre.
Besonders ist der Weg über zwei Schienen, Bürger*innen und Fachleute planen gemeinsam
Der partizipative Bürger*innen-Beteiligungsprozess der Stadtgemeinde Ried i.I., in dem unterschiedlichste Formate durchgeführt wurden, wie etwa Bürger*innenrat, Zukunftstage, Stadtteilgespräche, Stakeholder-Workshops, Religions- und Kulturgipfel. Die wissenschaftlich fundierten Fachplanungen zu den Themen Mobilität, Stadtklima und Sozialraum, deren Daten in den Stadtentwicklungsprozess einflossen und allen Bürger:innen laufend zur Verfügung gestellt wurden.
Bereits zu Beginn des Prozesses wurde das Stadtgebiet in zehn zusammengehörige Stadtviertel geteilt, die einen stärkeren Fokus auf das unmittelbare Lebensumfeld der Bürger*innen legen sollten. Außerdem wurde das Stadtentwicklungsforum als niederschwelliger Begegnungs- und Ausstellungsorg durch die Stadtgemeinde angemietet. Hier wurde immer wieder der Stand der Dinge öffentlich präsentiert und ausgestellt. Um auch politisch eine möglichst große Schnittmenge zu erreichen, wurden Zwischenberichte in den Ausschüssen diskutiert. Das Zukunftsprofil als Ergebnis des Basisprozesses wurde im Dezember 2023 im Gemeinderat beschlossen und stellt die gemeinsamen Werte und Ziele dar.
Ganzheitliche, ambitionierte kommunale Klimastrategie
Die Agenda-Zukunft Ried überzeugte die Jury des ÖGUT-Umweltpreis 2025 mit ihrer ganzheitlichen und ambitionierten Kommunalen Klimastrategie. Besonders hervorzuheben sind das durchdachte Mobilitätskonzept für Fußwege sowie der klare Fokus auf Bodenschutz und zukunftsorientierte Raumplanung. Ried setzt dabei auf eine breite Themenpalette, von nachhaltiger Mobilität, lebenswerter Innenstadt, Zusammenleben und soziales Miteinander, Lebensraum und Wohnen, Infrastruktur, vernetzter Wirtschaft, Umwelt, Ressourcen, Energie, Bürger*innenbeteiligung und Klimabilanzen. „Stadtentwicklung mit Bürger*innenbeteiligung kann gut funktionieren – das zeigt das Projekt zukunftRIED", so die Jury. Außerdem überzeugte die Jury die enge Zusammenarbeit und der rege Austausch zwischen Politik, Fachplanung und Bürger*innen und der Blick auf Wirksamkeit nach dem Projektabschluss 2024. Genau das war auch für das LEBENART Verlags-Team entscheidend, der Stadtgemeinde Ried im Innkreis den BUSINESSART-Sonderpreis zu verleihen.
Wer noch zu den ÖGUT-Preisträger*innen 2025 zählt
Sonderpreis des Magazins LEBENSART
Den LEBENSART-Sonderpreis bekommt die Stadt Wien - Technische Stadterneuerung (MA 25) – Gruppe Gebietsbetreuung Stadterneuerung für das Projekt „GB*Nachbarschatz - Budget für deine Idee".
Kategorie Frauen* in der Umwelttechnik
(mit Unterstützung des BMIMI)
Die Auszeichnung honoriert die Leistungen von Frauen* am Schnittpunkt von Umwelt und Technik und wird an Expertinnen* in Österreich vergeben, die Role Models für Karrieren in diesem Bereich sind.
Preisträgerinnen
DIin Dr.in techn. Daniela Wipp als Junior (weniger als fünf Jahre Berufserfahrung)
DIin Theresa Kohl, MSc als Senior (mehr als fünf Jahre Berufserfahrung)
Kategorie Nachhaltige Kommune
(mit Unterstützung des Österreichischen Städtebunds)
Gesucht (und gefunden) wurden Projekte mit hoher Vorbildwirkung auf kommunaler Ebene, die das Bewusstsein für die Bedeutung der Kommunen stärken.
Preisträger
Stadt Lienz und AIT (Austrian Institute of Technology) für "Lienz - als Pionierstadt auf dem Weg zur Klimaneutralität"
Kategorie Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement
(mit Unterstützung des BMLUK)
Beteiligung kann einerseits „top-down" initiiert werden oder „bottom-up" als zivilgesellschaftliches Engagement in Erscheinung treten. Beides wird mit dem ÖGUT-Umweltpreis gewürdigt.
Preisträger
Top-Down - Partizipation: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Fachbereich Jugend und Familie für „Schüler*innen-Haushalt Vorarlberg – Demokratie erleben, Schule gestalten"
Bottom-up-Zivilgesellschaftliches Engagement: MILA Mitmach-Supermarkt e.G. für den ersten Mitmach-Supermarkt in Wien
Kategorie Klimaneutrale Stadt
(mit Unterstützung des BMIMI)
Ausgezeichnet werden Aktivitäten, die innovative Lösungsbausteine, Demonstrationsquartiere und Lernumgebungen für zukünftige Pionierstädte etablieren.
Preisträger
DiLT Analytics FlexCo & Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H. für „FaciliMind - KI-basierte Betriebsoptimierung"
Kategorie: Mit Forschung & Innovation zur Kreislaufwirtschaft
(mit Unterstützung des BMIMI)
Gesucht waren Projekte und Aktivitäten, die einen essenziellen Beitrag dazu leisten, lineare Wertschöpfungsketten zu Kreisläufen umzuwandeln und damit den primären Ressourceneinsatz radikal zu verringern.
Preisträger
LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen / AIT Austrian Institute of Technology mit „RecAL"
Kategorie: Unternehmen am Weg zur Kreislaufwirtschaft
(mit Unterstützung von Coca-Cola)
Ausgezeichnet werden Unternehmen, die in der gelebten Praxis an der Reduktion des Abfallaufkommens in der Produktion arbeiten und Lösungen für eine kreislauffähige Produktion von morgen entwickelt und bereits erprobt haben.
Preisträger
Rhomberg Bau GmbH für „Das Ende der Deponie"
Sonderpreis Erneuerbare Energie
(mit Unterstützung der Energiepark Forschungsstiftung)
Initiativen, die mit Erneuerbaren Energielösungen einen konkreten Beitrag zur Reduktion fossiler Energieträger und zu einer gemeinsamen klimapositiven Energiezukunft leisten werden hier ausgezeichnet.
Preisträger
Verein EEG SmartCity Baumgarten für „SmartCity Baumgarten – Mission possible in energieeffiziente erneuerbare urbane Zukunft"
Publikumspreis
Im Rahmen des ÖGUT-Jahresempfangs wählten die etwa 300 Gäste per Mentimenter-Voting aus allen Nominierten, die keinen ÖGUT-Umweltpreis bekommen habe, ihren Favoriten. Gewonnen hat das Projekt KiGRa – Kindergemeinderat der Landentwicklung Steiermark.
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