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Corona hat Trend zu nachhaltigen, regionalen Produkten verstärkt

Herbert Ortner, Geschäftsleitung ÖkoFEN Forschungs- und EntwicklungsgesmbH

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Herbert Ortner Foto: ÖkoFEN

Unsere Branche ist von der Corona Krise bisher nur mäßig betroffen. In den Märkten Österreich, Schweiz und vor allem Deutschland gibt es so gut wie keinen Rückgang bei den Bestelleingängen. In den südlichen Ländern Frankreich, Italien und Spanien jedoch schon, wobei  seit den Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen nun die Bestellzahlen wieder deutlich steigen. Die meisten Firmen unserer Branche (Kesselhersteller) werden das Jahr 2020 ohne nennenswerten Umsatzrückgang abschließen können.

So wie es jetzt ausschaut werden unsere Umsätze dieses Jahr sogar steigen. Die nachhaltige Positionierung ist derzeit sicherlich ein Vorteil – spätestens seit der Klimawandel durch die Fridays for Future Bewegung in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Die Corona-Krise hat den Trend zu nachhaltigen und regionalen Produkten (unsere Pelletskessel werden in Österreich hergestellt und der Brennstoff Pellets ebenfalls) noch verstärkt.

„Was müsste sich ändern damit unsere Branche eine derartige Krise besser bewältigen kann?“

Wir haben die Krise bisher gut bewältigen können. Das einzige Problem, dass wir hatten war eine kurze Unterbrechung der Lieferkette bei einem einzigen Lieferanten aus Italien.

Von den Unterstützungen der Regierung haben wir die AWS-Garantien für Betriebsmittelkredite beantragt – die Abwicklung war problemlos und tatsächlich unbürokratisch.

Da wir nicht genau wussten wie es nach dem Lock Down weitergehen wird, haben wir vorsorglich auch Kurzarbeit beantrag, was sich dann aber als Bürokratiemonster herausgestellt hat – das war ein Desaster. Da muss die Regierung ein System entwickeln, das ohne Zustimmung der Sozialpartner und viel einfacher funktioniert. Dazu müssten aber zuerst einmal das derzeit existierende System der Lohnverrechnung grundlegend neu geregelt werden. Dieses System ist schon viel zu komplex.