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EMAS: Vorteil bei öffentlichen Aufträgen

Der österreichische EMAS-Aktionsplan schafft neue Anreize für Unternehmen mit betrieblichem Umweltschutz.

EMAS feiert 2020 sein 25jähriges Jubiläum – mit guten Aussichten für die Zukunft: EMAS-Betriebe sollen bei öffentlichen Ausschreibungen künftig einen größeren Startvorteil haben. Darauf zielt der österreichische EMAS Aktionsplan ab, den ExpertInnen des Umweltbundesamts mit Stakeholdern aus Wirtschaft und Verwaltung im Projekt ENHANCE entwickelt haben. Der Aktionsplan umfasst fünf Maßnahmen, die neue Impulse für den Ausbau des betrieblichen Umweltmanagements setzen und EMAS vermehrt in Unternehmen verankern sollen:

  • Ökologische Beschaffung: Die Umweltfreundlichkeit von Unternehmen spielt künftig nicht nur bei der Vergabe von öffentlichen Ausschreibungen für Reinigungsdienste eine wichtige Rolle. Auch bei der Vergabe von Entsorgungsaufträgen und Bauvorhaben sollen EMAS-Betriebe in Zukunft einen Vorteil gegenüber ihren MitbewerberInnen haben.
  • Erleichterungen für EMAS-Betriebe bei Umweltverträglichkeitsprüfungen (UVP) sollen geprüft werden. So könnte die Umwelterklärung, in der EMAS-Betriebe jährlich ihre Umweltbilanz darstellen, im UVP Verfahren berücksichtigt werden. Das verringert den Aufwand von Betrieben bei Projekteinreichungen und Anlagenänderungen.
  • Synergien zwischen EMAS und den Verpflichtungen für Unternehmen gemäß Energieeffizienzgesetz sollen künftig vermehrt genutzt werden. Eine entsprechende Gesetznovelle ist derzeit in Vorbereitung.
  • Umweltinspektionen: durch einen besseren Informationsaustausch sollen UmweltinspektorInnen und EMAS-GutachterInnen künftig verstärkt zusammenarbeiten. Dadurch können Doppelgleisigkeiten vermieden und Umweltinspektionen erleichtert werden.
  • Training für Behörden: Behörden sind wichtige MultiplikatorInnen für den Ausbau von EMAS in Österreich. Das Angebot der Verwaltungsakademie wird daher ab Dezember 2020 um Schulungen zum Umweltmanagementsystem erweitert.

Neuer Schwung für EMAS durch ENHANCE

2020 feiert EMAS sein 25jähriges Jubiläum und widmet sich den Zukunftsperspektiven für das unternehmerische Nachhaltigkeitsmanagement im Zeichen von Konjunkturprogrammen und Europäischem Green Deal.

Im Projekt ENHANCE (EMAS as a Nest to Help And Nurture the Circular Economy) haben ExpertInnen aus ganz Europa in den letzten drei Jahren Strategien entwickelt, um betrieblichen Umweltschutz zu stärken. Dafür wurden Best Practices aus Österreich, Spanien, Italien, Tschechien und Estland ausgetauscht, Aktionspläne entwickelt und Verwaltungsvereinfachungen für EMAS Organisationen geschaffen.

EMAS steht für „Eco-Management and Audit Scheme“ und ist ein freiwilliges Instrument der Europäischen Union, das Unternehmen und Organisationen jeder Größe und Branche dabei unterstützt, ihre Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern. Teilnehmende Organisationen kommunizieren ihre Leistungen in einer Umwelterklärung, die von unabhängigen Gutachterinnen und Gutachtern überprüft und beglaubigt wird.

Unternehmen, die betrieblichen Umweltschutz auf neue Beine stellen wollen, finden im Umweltbundesamt einen hilfreichen Ansprechpartner. Die ExpertInnen-Einrichtung unterstützt Unternehmen, die sich als EMAS Betrieb begutachten lassen wollen, führt das EMAS-Register und betreut gemeinsam mit drei anderen Organisationen den EMAS Helpdesk.

Weitere Informationen:

www.umweltbundesamt.at/news200904