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Kilian Kaminski, Peter Windischhofer, Jürgen Riedl, refurbed

Handys, Tablets, Konsolen, Kameras oder Smartwatches haben eines gemeinsam: sie landen häufig vor dem Ende ihrer Lebenszeit in einer Schublade, weil ein neues Gerät gekauft wird.

Das refurbed team: zwei sitzen auf einer Stiege, einer steht daneben
refurbed-C-refurbed Refurbed

refurbed hat sich auf den Verkauf von refurbished Geräten spezialisiert. Diese werden generalüberholt und mit Garantie weiterverkauft. Das schont Ressourcen und Geldbörsel. Die durch die Erneuerung entstandenen CO2 Emissionen werden durch einen gepflanzten Baum für jedes verkaufte Gerät neutralisiert.

Was war der Auslöser dafür, refurbed zu gründen?

Die Idee zur Gründung von refurbed ist durch einen Zufall entstanden. Einer unserer Gründer hat ein gebrauchtes Handy auf einer Kleinanzeigenplattform erworben, welches leider schon nach wenigen Wochen seinen Geist aufgab. Da gab es keine Garantie – er hatte das Geld umsonst ausgegeben. Das kann keine Lösung sein, dachten wir uns und sind dabei auf generalüberholte (refurbished)Geräte gestoßen. Diese sind eine neue Kategorie zwischen „Neu-Ware“ und „Gebraucht-Ware“ und vereinendabei die Vorteile von beiden Bereichen (Qualität und Garantie wie ein „Neuprodukt“, aber vom Preis her eher vergleichbar mit einem „Gebrauchtprodukt“). Nach gründlicher Evaluierung haben wir festgestellt, dass es für diese großartigen refurbished Marktplatz gab, weshalb wir  im Februar 2017 refurbed gegründet haben.
Peter und ich kannten uns bereits seit einigen Jahren, da wir gemeinsam unser Masterstudium in Shanghai abgeschlossen haben. Unseren dritten Gründer Jürgen haben wir durch das breite Start-Up Netzwerk in Österreich kennengelernt.

Welches Ziel hatten Sie zu Beginn Ihrer Aktivitäten und wie hat es sich in der Zwischenzeit verändert?

Unser Ziel war von Beginn an,  und ist es auch immer noch,  refurbished Produkte in der Gesellschaft bekannt zu machen, da die meisten Menschen leider nur Gebrauchtprodukte kennen und damit oftmals negative Assoziationen verbinden. Mit refurbed möchten wir das ändern und unseren Kunden hochqualitative Produkte bieten, die wie neue funktionieren, preiswert, sicher und nachhaltig sind. Mit unserem refurbed Marktplatz wollen wir der Anlaufpunkt für Kunden sein, die nachhaltige Elektronikgeräte kaufen möchten.

Was bedeutet Erfolg für Sie?

Ich persönlich definiere Erfolg mit dem Schaffen von Win-Win Situationen. Meiner Meinung nach kann nur dadurch langfristiger Erfolg garantiert werden. In unserem Geschäftsmodell als Marktplatz ist es daher wichtig, dass auch unsere Partner/Händler erfolgreich arbeiten können, um langfristig mit hoher Qualität unsere Kunden zu bedienen. Intern bedeutet Erfolg für mich meine Mitarbeiter weiterzuentwickeln und Ihnen die Möglichkeit zu geben ihr ganzes Skill-set mit Freude für die Verbesserung der Firma einzusetzen. Wenn man als Vorgesetzter das schafft, dann bin ich überzeugt, dass sich der Erfolg von selbst einstellt.

Was waren die größten Hindernisse am Weg? Wie haben Sie sie bewältigt?

Der Aufbau eines eigenen Unternehmens ist meist mit vielen Hindernissen und Hürden verbunden. Das Wichtigste für mich persönlich ist es aus Fehlern zu lernen, um diese in zukünftigen Situationen besser zu meistern. Um ein Beispiel zu nennen: Von Anfang an war es eine große Herausforderung die Menschen von refurbished Produkten zu überzeugen. Oftmals haben die Kunden den Eindruck, dass unser Angebot „too good to be true“ ist. Wir hatten schon Kunden, die uns angerufen haben, weil sie überzeugt waren, dass wir Ihnen aus Versehen ein Neugerät gesendet haben. Daher ist eine unserer größten Herausforderungen den Kunden die Sicherheit zu geben, refurbed Produkte einfach einmal auszuprobieren. Dafür haben wir Dinge wie eine mindestens 1-jährige Garantie und die kostenfreie Rücksendung eingeführt, damit der Kunde komplett ohne Risiko bei refurbed einkaufen kann.

Wie schaffen Sie es, mit Ihrem Geschäftsmodell auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein?

Das schöne an unserem Geschäftsmodell ist, dass Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit bei uns nicht im Gegensatz zueinanderstehen: Je mehr refurbished Produkte wir verkaufen, umso besser ist es für die Umwelt, da dadurch weniger Elektroschrott und CO2 Emissionen entstehen.

Was war Ihr größter Misserfolg? Was haben Sie daraus gelernt?

Ein wirklicher großer Misserfolg ist uns bisher Gott seid Dank erspart geblieben. Was uns aber, wie glaube ich den meisten Start Ups schwer fällt ist, gute Developer zu finden. Also falls einer der Leser sich angesprochen fühlt und Teil unseres Unternehmens werden möchte, dann soll er sich gerne bei jobs@refurbed.de bewerben.

Was sind Ihre nächsten Ziele?

Als nächsten Schritt möchten wir auch Kunden in anderen Ländern refurbished Produkte anbieten. Aktuell sind wir in Österreich und Deutschland aktiv, testen aber bereits mit Polen das erste nicht deutschsprachige Land.

Welche SDGs sind für Ihren Bereich besonders wichtig? Wo tragen Sie ganz besonders bei?

Im allgemeinen sind alle SDGs wichtig, um die Welt zu einem besseren Ort zu mache; für uns als Business ist insbesondere das Goal 12: “Responsible Consumption and Production“ wichtig. Da wir mit refurbished Produkten dazu beitragen, dass Elektronikprodukte länger genutzt und weniger weggeworfen werden. Dadurch werden Elektroschrott und CO2 deutlich reduziert.

Eckdaten zum Unternehmen:

Refurbed GmbH, Wien
gegründet: 2017
Branche: Handel/E-Commerce
MitarbeiterInnen: 15
Website: www.refurbed.at