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Nikolaus Juhász

Vorstandsvorsitzender BKS Bank.

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Nikolaus Juhás, Vorstandsvorsitzender BKS Bank. Foto: Johannes Puch

Was bedeutet „Verantwortung von Unternehmen für die Gesellschaft“ für Sie?

Unternehmen sind nicht nur wirtschaftliche Akteure, sondern auch Teil des gesellschaftlichen Gefüges und die tragenden Säulen unseres Wohlstandes. Als verlässlicher Bankpartner zahlreicher Unternehmen wissen wir, welch hohes Maß an Verantwortung sie bereits als Arbeitgeber, Produzent, Händler, Industriebetrieb oder
Dienstleister tragen. Im Kontext der Nachhaltigkeit geht es jetzt darum, eine Zukunft zu gestalten, die Wirtschaftlichkeit mit positiven Auswirkungen für Mensch und Umwelt verbindet.
Für mich persönlich bedeutet unternehmerische Verantwortung, vorausschauend zu handeln, Werte zu vermitteln und aktiv zur Stabilität, Fairness, Lebensqualität und Nachhaltigkeit unserer Gesellschaft beizutragen. Es geht darum, wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlichem Mehrwert zu verbinden.

Wo übernimmt Ihr Unternehmen Verantwortung für die Gesellschaft? Wo setzen Sie besondere Akzente?

Wir arbeiten kontinuierlich an einer Zukunft, in der Erfolg, Verantwortung und Umweltschutz miteinander verbunden sind und in der den kommenden Generationen faire Chancen geboten werden. Als Bank tragen wir Verantwortung auf vielen Ebenen.
Unser Strategiegebäude fußt auf den Säulen Qualität und Nachhaltigkeit. Dieser Grundsatz bildet die Basis für jegliche Weiterentwicklungen. Wir verfolgen seit 2024 ambitionierte Dekarbonisierungsziele auf Basis der Science Based Targets, und konzentrieren uns derzeit auf die Neuausrichtung unserer Nachhaltigkeitsstrategie.
Wir sind stolz darauf, dass wir mit unseren Produktinnovationen immer wieder neue Standards setzen können. So wurde eines unserer nachhaltigen Veranlagungsprodukte beispielsweise als erstes in Österreich mit dem Österreichischen Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte* ausgezeichnet. Auch bei den Bonds hatten wir die Nase vorn. Im Jahr 2017 waren wir die erste Bank, die einen Social Bond** in Österreich begeben hat.

In die ESG-Bereiche gegliedert, setzen wir konkret Folgendes um:

  • Dem „E“ von ESG widmen wir uns schon seit mehr als zwei Jahrzehnten im Rahmen unserer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie. Wir erheben seit 2012 unseren Carbon Footprint, sind seit 2019 EMAS-zertifiziert und setzen gezielte Maßnahmen zur CO₂-Reduktion unserer eigenen Emissionen und auch in unserem Portfolio um. Den größten Hebel sehen wir dabei in unserem Kerngeschäft, wie z.B. bei der Vergabe von Finanzierungen und bei Veranlagungen, worin auch die wirtschaftliche Komponente liegt. Nachhaltig agierende Unternehmen sind langfristig erfolgreicher, da sie auch eine höhere Innovationskraft unter Beweis stellen. Das interessiert zunehmend Investoren, Anleger, Kunden und auch Konsumenten. Wir fördern mit individuellen Beratungsansätzen und einem gut gefüllten Rucksack an Know-how insbesondere klein- und mittelständische Betriebe.
  • Im sozialen Bereich setzen wir uns für Inklusion ein und unterstützen Bildungseinrichtungen, Kulturinitiativen und soziale Projekte in unseren Regionen. Die Gründung der „Du & Wir-Stiftung“ unter dem Dach der Caritas Stiftung Österreich, ist unser jüngster Meilenstein. Wir stellen uns damit den großen gesellschaftlichen Herausforderungen, die im Bildungsbereich, in der Migration oder in der Altenpflege zu bewältigen sind. Optimal ergänzt wird die Stiftung durch das „Du & Wir-Konto“, denn bei jedem Neuabschluss wird ein Teil des Kontoführungsentgeldes einem sozialen Zweck zugeführt.
  • Wir bekennen uns zum Österreichischen Corporate Governance Kodex (ÖCGK) und übernehmen soziale, gesellschaftliche und ökologische Verantwortung gegenüber unseren Aktionären, Kunden, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit. In unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir die Prinzipien unserer verantwortungsbewussten und umfassenden Geschäftspolitik festgelegt.

Wieso setzen Sie genau da Ihre Akzente?

Wir setzen positive Impulse genau dort, wo sie langfristig wirken: bei der ökologischen Transformation, bei der Förderung von Chancengleichheit und beim Aufbau resilienter Wirtschaftskreisläufe. Gerade als regional verankertes Institut wissen wir: Nachhaltiger Erfolg entsteht durch Verantwortung gegenüber Menschen, Umwelt und künftigen Generationen.
In diesem Jahr liegt ein Schwerpunkt auf dem Thema Biodiversität. Zu diesem Zweck haben wir unser „Natur & Zukunft-Konto“, das in den letzten vier Jahren die Aufforstung heimischer Wälder unterstützt hat, zum Halbjahr einem neuen Zweck zugeführt. Dabei haben wir nach einem Projekt zur Förderung der heimischen Biodiversität gesucht und sind auf die Erhaltung naturnaher Wiesen gestoßen. In Kooperation mit dem Naturschutzbund Kärnten wurde eine schützenswerte Trockenwiese in Galizien angekauft. Die Wiesenfläche hat sowohl für die Pflanzen- alsauch für die Tierwelt eine hohe naturschutzfachliche Bedeutung. Die zum Teil extremen
Standortbedingungen wie Trockenheit und eine geringe Humusauflage begünstigen eine Vielzahl an Kräutern und Gräsern und somit auch eine hohe Anzahl an Insekten. Wie immer haben wir das Projekt langfristig angelegt und wollen auch unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit geben, sich daran zu beteiligen. Beispielsweise können sie an Volunteeringtagen teilnehmen, an denen die Trockenwiese gemeinsam gemäht oder geschwendet wird.


Was wird sich bis 2030 durch Ihr Engagement verändert haben?

Wir hoffen, dass sich durch unser aller Engagement Nachhaltigkeit von einem dringenden Thema zu einer vielfach gelebten Praxis gewandelt hat. Green Banking ist eine Selbstverständlichkeit, die Finanzierung verantwortungsvoller Projekte erreicht einen neuen Höchststand. Die Green Finance Alliance ist und bleibt ein wichtiger Thinktank für die Weiterentwicklung des Green Bankings.
Wir sehen eine Vielzahl von Projekten und Investitionen in der österreichischen Wirtschaft, die in den nächsten Jahren positive Veränderungen bewirken werden. Dazu zählen die Reduktion der Ressourcenintensität, die Verbesserung des Energieverbrauchs, die Verringerung problematischer Abhängigkeiten in den Lieferketten, die
Dekarbonisierung und der Erhalt der Biodiversität.

Achten Sie bei Ihren Marketingausgaben auf die Qualität von Medien? Wenn ja: Was ist Ihnen wichtig?
Ja, denn uns ist bewusst, dass wir durch die Vergabe von Werbebudgets die Medienlandschaft mitbeeinflussen. Wir achten darauf, mit Medien zu arbeiten, die faktenbasierten Journalismus betreiben, Meinungsvielfalt ermöglichen und sich klar zur Demokratie und zu ethischen Grundwerten bekennen. Qualität, Glaubwürdigkeit und
journalistische Integrität sind für uns zentrale Kriterien in der Auswahl unserer Kommunikationskanäle.



* Das Österreichische Umweltzeichen wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Infrastruktur und Technologie für das „Natur & Zukunft-Konto“ verliehen, weil bei der Auswahl mittels Giro- /Spareinlagen finanzierter Projekte neben wirtschaftlichen auch ökologische und soziale Kriterien
beachtet werden. Das Umweltzeichen gewährleistet, dass diese Kriterien und deren Umsetzung geeignet sind, entsprechende Projekte auszuwählen. Dies wurde von unabhängiger Stelle geprüft. Die Auszeichnung mit dem Umweltzeichen stellt keine ökonomische Bewertung dar und lässt keine Rückschlüsse auf die künftige
Wertentwicklung des Anlageproduktes zu.
**Jede Veranlagung in Wertpapieren ist mit Risiken verbunden. Der Wert des Kapitals kann schwanken und kann nicht garantiert werden. Auch Währungsschwankungen haben Einfluss auf das Anlageergebnis. Anleihen unterliegen nicht der Einlagensicherung. Die Rückzahlung der Anleihe sowie die Zinszahlungen sind
von der Zahlungsfähigkeit (Bonität) der BKS Bank abhängig. Zudem können Anleger dem Risiko einer Gläubigerbeteiligung („Bail-in“) ausgesetzt sein. Ein Ausfall der Emittentin oder Gläubigerbeteiligung kann einen (Total-)Verlust des eingesetzten Kapitals oder der Zinsen zur Folge haben. Unter außergewöhnlichen
Umständen kann es bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals samt Kaufspesen kommen.