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Trends 2020: digital, Gesundheit und Nachhaltigkeit

Die Coronakrise beschleunigt drei Verbrauchertrends und wird laut PwC verbraucherorientierte Unternehmen und Einzelhändler zum Umdenken zwingen.

  • 45 % von Verbrauchern weltweit nennen Gesundheitspflege als einen der drei Hauptgründe ihrer Wohnsitzwahl
  • 69 % von Verbrauchern weltweit konzentrieren sich zunehmend auf psychische Gesundheit und Wohlbefinden
  • 43 % von Verbrauchern weltweit erwarten von Unternehmen, Verantwortung für ihre Umweltbelastung zu übernehmen

Die Beschleunigung von Verbrauchertrends und Verhaltensweisen, die bereits vor Ausbruch der Coronakrise im Gange war, macht einen weiteren Sprung nach vorn und wird einem neuen PwC-Bericht zufolge verbraucherorientierte Unternehmen und Einzelhändler zum Umdenken zwingen.

Die Ergebnisse von zwei Umfragen, die vor und nach der COVID-19-Pandemie durchgeführt und heute in der elften aufeinanderfolgenden Global Consumer Insights Survey von PwC veröffentlicht wurden, richten ihren Augenmerk auf die Kaufgewohnheiten und das Kaufverhalten städtischer Verbraucher sowie darauf, wie der globale Umbruch die Umstellung auf eine digitalere Lebensweise beschleunigt hat. Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt leben in Städten, und diese Konzentration hat eine neue Ära globalen Konsums eingeläutet-Städte sind die Zentren wirtschaftlicher Aktivität.

Die Umfrageresultate zeigen, dass die Pandemie und die dadurch bedingten Maßnahmen zur sozialen Distanz zu grundlegenden Veränderungen in der Arbeitsweise, den Essgewohnheiten, der Kommunikation und Gesundheitspflege von Verbrauchern geführt hat.

Verbraucher haben ihre Einkaufsgewohnheiten verändert

Die Maßnahmen zur sozialen Distanz aufgrund der Coronakrise wirken sich auf sämtliche Lebensbereiche aus, darunter auch auf den Einkauf von Lebensmitteln. Obwohl Ladeneinkäufe bevorzugt werden, kaufen jetzt mehr als ein Drittel aller Verbraucher (35 %) Lebensmittel online ein, und 86 Prozent derer, die im Internet einkaufen, planen, dies auch nach Ende der Maßnahmen zur sozialen Distanz fortzusetzen. Bei Sachgütern war vor der Pandemie der Ladeneinkauf noch dominant im Vergleich mit Online-Einkäufen: 47 Prozent der befragten Verbraucher gaben an, dass sie täglich oder wöchentlich in konventionellen Geschäften shoppten, verglichen mit Einkäufen per Handy (30 %), Computer (28 %) und Sprachassistent (15 %). Seitdem hat der Online-Einkauf von Sachgütern beträchtlich zugenommen (Handy 45 %; Computer 41 %; Tablets 33 %). Dieser Trend ist besonders ausgeprägt in China und im Nahen Osten, wo sechzig bzw. 58 Prozent der Teilnehmer angaben, jetzt mehr per Mobiltelefon zu shoppen.

Die Relevanz von Beziehungen, Gemeinschaft und Selbstsorge ist eindeutig

59 Prozent der befragten Millennials und 57 Prozent der Teilnehmer mit Kindern legen mehr Wert auf Wohlbefinden als andere Gruppen. Selbstsorge ist wichtiger geworden: 51 Prozent städtischer Verbraucher stimmen zu bzw. stimmen vollkommen zu, dass sie infolge von COVID-19 mehr auf ihre psychische und physische Gesundheit, ihr Wohlbefinden und ihre Ernährung achten.

Stadtbewohner, die nach dem Ausbruch befragt wurden, räumten Sicherheit (49 %) und Gesundheitswesen (45 %) einen ebenso großen Stellenwert in Bezug auf Lebensqualität ein wie Beschäftigungsaussichten (45 %).

Verbraucher und Nachhaltigkeit

Unsere Recherchen zeugen zudem von Umweltbewusstsein und einem Sinn für Bürgerpflicht. Beispielsweise gaben 45 Prozent unserer weltweiten Teilnehmer vor der Pandemie an, Plastik so weit wie möglich zu vermeiden, 43 Prozent erwarten, dass Unternehmen die Verantwortung für ihre Umweltbelastung übernehmen und 41 % erwarten, dass Einzelhändler Plastiktüten und Verpackungen für verderbliche Artikel verbannen. Interessanterweise wählten Verbraucher auf die Frage, wer die größte Verantwortung für das Fördern umweltfreundlicher Verhaltensweisen in ihrer Stadt trägt, die Antwort "Ich, der Verbraucher", während 15 Prozent "der Erzeuger oder Hersteller" wählten. Als wir Verbraucher nach ihrer Bereitwilligkeit, Daten zu teilen, fragten, gaben 49 Prozent an, dass sie zur Weitergabe von Daten bereit wären, wenn dies ihrer Stadt zugute käme.

"Während gewisse Trends schon länger im Aufschwung sind, zeigen unsere Erhebungen, dass die Pandemie den Wunsch des Verbrauchers nach Transparenz, Nachhaltigkeit und Benutzerfreundlichkeit verstärkt hat. Die Unternehmen, die davon am meisten profitieren werden, sind jene, die bereits ein Vertrauensverhältnis zum Verbraucher aufgebaut, in ein nahtloses und reibungsloses Kauferlebnis investiert und die Gesundheit und Sicherheit des Verbrauchers priorisiert haben", so Steve Barr, Global Consumer Markets Leader, PwC US.

Oz Ozturk, Global Consumer Markets Advisory Leader, PwC UK, fügt hinzu: "Seit elf Jahren führen wir Verbraucherumfragen auf der ganzen Welt durch, und wir sahen noch nie eine so eindeutige Konvergenz von Themen rund um Transparenz, Nachhaltigkeit und soziales Bewusstsein. Klarer kann die Notwendigkeit, Vertrauen zu potenziellen Kunden aufzubauen, für Unternehmen mit direktem Kundenkontakt in einem derart entscheidenden Moment nicht sein."