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TRIGOS OÖ -Preisträger 2015

Die Sieger sind Brau Union, Rubble Master und bertlwiesers

Trigos OÖ
Foto: Eder Eder

Der TRIGOS OÖ 2015 wurde diese Woche im WIFI Linz vor rund 150 Vertretern aus Politik und Wirtschaft sowie wichtigen Sozial- und Umwelteinrichtungen vergeben.

Die Preisträger des TRIGOS Oberösterreich 2015

Brau Union Österreich (Kategorie Große Unternehmen)
Die Brau Union Österreich gestaltet und lebt die Bierkultur in Österreich. An acht Standorten werden über 100 Biersorten im Einklang mit den modernsten sozialen und ökologischen Anforderungen gebraut und gehandelt. Dabei setzt die Brau Union auf heimische Produkte: 80 Prozent des Malzes werden aus österreichischer Braugerste hergestellt, rund 70 Prozent des verwendeten Hopfens stammen aus Österreich. Der verantwortungsvolle Umgang mit Alkohol hat erste Priorität. Mit innovativen Entwicklungen wird gezeigt, dass bester Biergeschmack auch alkoholfrei oder mit weniger Alkohol möglich ist. In den Augen der Jury zeichnet das Unternehmen die in­tensive Auseinandersetzung mit der Suchtprävention bei Jugendlichen aus. Auch die kontinuierlichen Bemühungen zur Reduktion des Energie- und Wasserverbrauchs sowie zur Abfallvermeidung sind bemerkenswert. So wird die Brauerei Göss Schritt für Schritt zur weltweit ersten „Grünen und CO2-neutralen Großbrauerei“ umgebaut, die Brauerei Wieselburg wird auf Biomasse-Fern­wärme umgestellt.

RUBBLE MASTER HMH GmbH (Kategorie Mittlere Unternehmen)
Grobes Material zerkleinern und in einem Arbeitsgang wieder zu hochwertigem Baumaterial auf­zubereiten — das ist das innovative Konzept von RUBBLE MASTER. Verschiedenste Materialien wie Asphalt- oder Betonabbruch, Bauschutt und Naturstein können mit den mobilen Compact Cru­shern direkt vor Ort wiederverwertet werden und sparen damit umweltbelastende Lkw-Fahrten ein. Um die Maschinen so effektiv und gleichzeitig so sparsam wie möglich zu machen, hat RUBBLE MASTER einen innovativen dieselelektrischen Antrieb entwickelt. Der Vorteil: bis zu 30 Prozent weniger Spritkosten. Laufende Investitionen in Forschung und Entwicklung sichern weitere innovative Lösungen mit höchstem Kundennutzen. So sorgen ein intelligentes Staubniederhaltungssystem und ein Umwelt-Paket für niedrige Lärm- und Staubemissionen. Dies findet hohe Akzeptanz bei Kunden, Anrainern und Behörden. Auch das neue Headquarter wurde nach neuesten ökologischen Standards errichtet: das Bürogebäude erfüllt den Passivhausstandard, die Produktion wurde als Niedrigenergiegebäude errichtet. Die Betriebskosten konnten damit um 20 Prozent gesenkt werden.

Bertlwieser´s — Rohrbachs bierigstes Wirtshaus (Kategorie Kleine Unternehmen)
Frische, Qualität und Regionalität stehen bei Bertlwieser´s — Rohrbachs bierigstem Wirtshaus an erster Stelle. Das Küchenteam kocht alles selbst und zaubert regionale, frische Gerichte. Die strategische Ausrichtung des 2012 gegründeten Unternehmens legt einen Schwerpunkt auf hochwertige und faire Produkte. Sowohl online als auch in der Speisekarte und im direkten Gespräch werden die Restaurantgäste über Bezugswege der Produkte informiert, um nachhaltige Werte zu vermitteln. Darüber hinaus wird als weiterer Kernfaktor der wertschätzende Umgang mit dem Team gesehen. Seine sozialpädagogische Ausbildung erlaubt Michael Bertlwieser, in der Lehrlingsausbildung bewusst auf die soziale und ethische Entwicklung der Jugendlichen zu achten. In Zusammenarbeit mit der geschützten Werkstätte ARTEGRA finden auch Menschen mit Behinderung sinnvolle Arbeit. Als bemerkenswert erachtet die Jury, dass das Wirtshaus gekauft und nicht nur gepachtet wurde. Durch den Fokus auf regionale Zulieferer setzt das Unternehmen wichtige Impulse für die Region und belebt zudem das Zentrum Rohrbachs.

Nominierungen zum TRIGOS Oberösterreich 2015 ergingen an die BRP-Powertrain GmbH & CO KG, Gunskirchen, und die Hofer KG, Sattledt (Große Unternehmen), DELTA, Wels, und Schatzdorfer Gerätebau & CO KG, Zipf (Mittlere Unternehmen), sowie an die Platus Learning Systems GmbH, Schwanenstadt, und Schneiderbauer Gewürze, Lambrechten (Kleine Unternehmen).

Der TRIGOS OÖ 2015

Der TRIGOS Oberösterreich 2015 wurde heuer bereits zum vierten Mal von der Wirtschaftskammer Oberösterreich gemeinsam mit dem Land Oberösterreich verliehen. Weitere Träger sind die Industriellenvereinigung OÖ, die Caritas, das Rote Kreuz, der Umweltdachverband sowie das Diakoniewerk Gallneukirchen. Die Business Data Consulting Group sowie respACT fungieren als Partner.

Die Trophäe des TRIGOS OÖ 2015 wurde von der Metallwerkstatt des Diakoniewerks Gallneukirchen entworfen und umgesetzt. Diese Werkstatt ist eine von vielen Arbeits- und Beschäftigungsangeboten des Diakoniewerks für Menschen mit Beeinträchtigungen. Der TRIGOS symbolisiert die drei Dimensionen von CSR — gesellschaftliche, wirtschaftliche und soziale Verantwortung.

Unternehmerverantwortung — ein Gewinn für Betriebe und Gesellschaft

„Unser Sozialsystem kann langfristig nur von einer starken Wirtschaft finanziert werden. Ohne Gewinne gibt es keine Investitionen — weder in Innovationen noch in Mitarbeiter sowie in die Ge­sellschaft“, ist WKOÖ-Präsident Rudolf Trauner überzeugt. „Gewinne schaffen einen Mehrwert und zusätzliches Wachstum, sowohl im Unternehmen als auch in der Region.“ Basis dafür ist die Besinnung auf Grundwerte wie Verantwortung, Nachhaltigkeit, Ehrlichkeit, Sparsamkeit, Chancengerechtigkeit und Solidarität, die in vielen Betrieben tagtäglich und ganz selbstverständlich gelebt werden.

Für Wirtschaftslandesrat Michael Strugl sind die knapp 91.000 oö. Unternehmen mit 56 Mrd. Bruttoregionalprodukt — etwa einem Sechstel der bundesweiten Wirtschaftsleistung — die tragenden Säulen von Wirtschaft und Gesellschaft. Besondere Akzente werden in der Arbeitsmarktpolitik mit dem Fünf-Säulen-Modell „Arbeitsplatz OÖ 2020“ gesetzt: „Gut ausgebildete und mo­tivierte Menschen sind die wichtigste Ressource in unserem Land“, verweist Strugl darauf, dass bis 2020 in Oberösterreich rund 30.000 Fachkräfte fehlen werden. Konkret geht es darum, Fachkräfte in den verschiedenen Zielgruppen zu aktivieren, insbesondere bei Frauen, Jugendlichen, älteren Arbeitnehmern und Menschen mit Migrationshintergrund.

Für Joachim Haindl-Grutsch, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung OÖ, ist die Implementierung von CSR ein umfassender Innovationsprozess, um in den Unternehmen ökonomische, öko­logische und soziale Bereiche in Einklang zu bringen. „Waren vor einigen Jahren noch die gute Reputation oder das Image ausschlaggebend, so zeigt sich heute immer mehr die strategische Komponente: Um den wachsenden Ressourcenbedarf zu decken, muss sich die Gesellschaft mit der Effizienz, der Sicherheit und dem Fußabdruck von Produkten und Dienstleistungen auseinandersetzen“, präzisierte Haindl-Grutsch.

Wolfram Tertschnig, Nachhaltigkeitskoordinator des Bundes und Leiter der Abteilung für nachhaltige Entwicklung und Umweltförderpolitik beim Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft, stellte in seinem Impulsvortrag das gemeinsame Bemühen verschiedenster gesellschaftlicher Anspruchsgruppen dar, eine Konkretisierung des Begriffs Corporate Social Responsibility oder Organisational Social Responsibility vorzunehmen. Diese Konkretisierung sei deshalb dringend notwendig, weil es in diesem Bereich bereits eine Vielzahl von Dokumenten gibt, aber nur wenige, die hier eine eindeutige, klare, verbindliche Sprache finden, wenn es darum geht, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.