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Unstoppable, Editorial von Roswitha M. Reisinger

Foto: Herfert
Foto: Herfert DSC_4926

„Jetzt hat uns die den Schas gewonnen" jubelte ein fassungsloser Andi Knoll über den Sieg von Conchita Wurst beim Song Contest vor genau einem Jahr. Eine herzschmelzende Ballade, ein glamouröser Auftritt und die Botschaft „ich will so sein können wie ich bin“ begeisterten die Menschen Europas. 80% der ÖsterreicherInnen waren stolz auf Conchita (60% vor dem Sieg) und Österreich sonnte sich im Nimbus eines toleranten Landes.

Herr und Frau Österreicher sind vermutlich tatsächlich eine Spur toleranter geworden. Veranstaltungen wie der Song Contest oder der Anfang Mai stattgefundene Lauf „Wings for Life“ bringen Menschen unterschiedlicher Kulturen zusammen und ermöglichen unkompliziertes Beschnuppern und Kennenlernen – den ersten wichtigen Schritt am Weg zu einem bereichernden Miteinander.

Viele Unternehmen haben erkannt, dass Vielfalt nicht nur emotional bereichert sondern auch zu besseren wirtschaftlichen Ergebnissen beiträgt. 35% Plus gegenüber dem Branchendurchschnitt bringt ethnische Vielfalt nach einer Studie von McKinsey 2014. Vorausgesetzt natürlich, Diversität wird als Strategie gesehen und konsequent gesteuert. Denn der Weg aus einer von Stereotypen und Vorurteilen geprägten Kultur in eine offene, vielfältige ist lang.

Er fordert eine Konzentration auf die Stärken der Menschen, nicht auf ihre Schwächen. Ja klar, denken Sie. Mache ich sowieso schon lang. Kleiner Test: Woran denken Sie, wenn Sie einen unbekannten blinden Menschen sehen? Dass er ein exzellenter Manager ist? Vermutlich nicht. Im Gegensatz zu Schwächen erkennen wirStärken erst, wenn wir uns auf andere Menschen einlassen, wenn wir miteinander reden, miteinander arbeiten, Konflikte austragen, aufmerksam und wertschätzend. Dann sind wir unstoppable.