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Werben mit Werten – Hot or Not?

gugler* brandSlam.

Foto: gugler
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Die durch die Finanzkrise verursachte Wirtschaftskrise hat bei vielen Menschen auch eine echte Vertrauenskrise ausgelöst. Unternehmen und Marken sehen sich mit zunehmend kritischen Konsumenten konfrontiert, die Werbebotschaften immer weniger Glauben schenken. Glaubwürdigkeit ist für die werbetreibende Wirtschaft aber zweifellos eine Existenzfrage. Was also tun? Im gugler*brandSlam hatten MarketingexpertInnen je 6 Minuten Zeit, ihre Erfahrungen auf den Punkt zu bringen:

Dr. Gerhard Barcus, Market Head der weltweit agierenden Unternehmensberatung GoodBrand, präsentierte die Ergebnisse einer Studie mit 30.000 Konsumenten in 17 Ländern. Diese zeigt unter anderem die wachsende Bedeutung sozialer Netzwerke. In einer Zeit, wo Geschwindigkeit und Reichweite von Social Media das Konsumentenverhalten bestimmen, wird die Meinung von unabhängigen Bloggern meist weit über die des CEO gestellt. Unternehmen müssen mit dem Umstand leben lernen, dass sie ihre Marke nie wieder so kontrollieren können wie früher. Einbahnkommunikation ist endgültig Geschichte. Es geht vielmehr darum, einen ehrlichen Dialog mit allen Stakeholdern zu führen.

Konkrete Vorschläge, wie dieses Unterfangen gelingen kann, offerierte Ursula Pritz, gugler* brand. Sie, plädierte dafür, Entrepreneurship wieder spürbar zu machen. Marken sind Statements. Insofern sind die Markenverantwortlichen auch gefordert, Haltung zu beweisen und zu kommunizieren. Deutlich einfacher wird das in jedem Fall für alle, die sich ihre Empfehlung zu Herzen nehmen: „Seien Sie einfach ein großartiges Unternehmen.“

Bekräftigt wurde diese Aufforderung durch die renommierte PR-Expertin Gabriele Faber-Wiener (Buch „Responsible Communication“). Das Motto der traditionellen PR habe ausgedient. Statt „Tue Gutes und rede darüber“, muss es heute heißen: „Tue das Richtige und überzeuge“.

Kreativdirektor Gerald Lauffer griff das Thema Storytelling auf: Unser Gehirn liebt Geschichten, weil sie ihm die Arbeit wesentlich erleichtern. Unternehmen, die keine Geschichte zu erzählen haben, riskieren damit über kurz oder lang, in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen. Eine attraktive Geschichte steigert in jedem Fall die Chance, dass sich nicht nur Kunden, sondern vor allem auch Mitarbeiter(innen) mit einem Unternehmen identifizieren. Leitbilder und Werte, die nicht gelebt werden, werden allerdings rasch als G’schichtln etikettiert. Ebenso rapide sinkt in dem Fall die Motivation, sich mit ganzer Kraft in den Dienst des Unternehmens zu stellen.

Weitere Informationen: www.werben-mit-werten.at