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Zusammenarbeit am Bau

Grundvoraussetzung für mehr Nachhaltigkeit

Grafik eines Stahlgerüstkonstruktes, Gelbtöne auf dunkelbraunem Grund. Text: ZUSAMMENARBEIT AM BAU

Welche Rolle spielt Kollaboration für die Nachhaltigkeit im Bausektor? Welche Chancen bieten sich und welche Hürden sind dabei zu überwinden?

Die Bauindustrie stößt weltweit 40 Prozent der Treibhausgase aus, ist ein Großverbraucher von Ressourcen wie Kies und Sand sowie ein Hauptverursacher von Abfällen. In Anbetracht der Klima- und Biodiversitätskrise ist es dringend notwendig, dass der Bausektor seine Verantwortung ernst nimmt und aktiv an der Umstellung auf ökologisch und sozial nachhaltige Praktiken – u.a. im Sinne einer Kreislaufwirtschaft – arbeitet. Eine solche Umstellung erfordert jedoch die Zusammenarbeit des gesamten Sektors, einschließlich Maßnahmen einzelner Unternehmen und Maßnahmen, die eine Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und anderen Akteur*innen des Sektors wie Interessengruppen erfordern.

UNTERNEHMENSÜBERGREIFEND IST ES NOTWENDIG, DASS DIE INTERESSENSGRUPPEN ...

1. Informationen über nachhaltige Innovationen austauschen und gemeinsam zu ihrer Entwicklung beitragen,

2. das Risiko und die Kosten für die Umgestaltung des Sektors teilen,

3. sich an die Vorschriften halten und auf gemeinsame Standards hinarbeiten, die das Streben nach Nachhaltigkeit zu einem sicheren Unterfangen in einem Umfeld fairer, Geschäftspraktiken machen

4. einen kontinuierlichen produktiven Dialog führen, in dem Herausforderungen und Chancen entlang der gesamten Lieferkette und mit allen anderen betroffenen Interessengruppen identifiziert und bearbeitet werden.

UNTERNEHMENSINTERN MÜSSEN DIE INTERESSENSGRUPPEN …

1. eine Unternehmenskultur fördern und verankern, die der Nachhaltigkeit eine essenzielle strategische Priorität einräumt,

2. einen produktiven Dialog zwischen allen Mitarbeiter*innen auf verschiedenen Ebenen über Nachhaltigkeitsthemen und nachhaltigkeitsorientierte Innovationen ermöglichen,

3. sich zu Offenheit und Transparenz in der Berichterstattung verpflichten,

4. eine solide Governance-Struktur aufbauen, in der die Vernetzung im Bereich der Nachhaltigkeit gewährleistet ist.

Außerdem ist es von großer Bedeutung, gemeinsam transparente Lobbyarbeit zu betreiben und politischen Entscheidungsträger*innen kontinuierlich darüber zu berichten, welche Art von finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen helfen würden, die eigenen Nachhaltigkeitsziele besser und schneller zu erreichen. Eine effektive Zusammenarbeit zwischen allen Stakeholdern kann weiters dazu beitragen, den Fluss von Investitionen in die Bauindustrie seitens der Kapitalgeber*innen (Beispiel: Umweltanleihen) zu erleichtern. Diese Gelder können Unternehmen wiederum in die Forschung und Entwicklung von nachhaltigen Technologien investieren.

Autorinnen und weiterführende Informationen

Martine Andraos und Katharina Salomon haben eine Diskussion zwischen Anna-Vera Deinhammer (ÖGNI) und Katharina Aspalter (STRABAG) im Rahmen der „Responsible Management Lecture“ vom 30. März 2023 an der FH Wien der WKW zusammengefasst. ibes.fh-wien.ac.at

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