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Durchblick

Das Schulbuch Durchblick geht ebenfalls ausführlich auf Wirtschaftsthemen ein. Alle Kapitel beginnen mit einem Problemaufriss, denen umfangreiche Sachinformationen folgen. Zahlreiche Fachbegriffe werden in einer Randspalte erklärt, beinahe auf jeder Seite gibt es weiterführende Arbeitsaufgaben. Der Bezug zur Lebensrealität der Schüler*innen wird bedingt hergestellt. Da die wiedergegebenen Daten erscheinungsbedingt auch in diesem Schulbuch veraltet sind, wären Links zu einschlägigen Datenbanken sowie kontroversen Wirtschaftsblogs hilfreich. Zu jedem Überkapitel gibt es am Ende weitere Arbeitsaufgaben, Hinweise auf die angesprochenen Basiskonzepte, Vorschläge für vorwissenschaftliche Arbeiten sowie die erreichten Kompetenzen. Ein Glossar am Buchende erklärt weitere Begriffe und unterstützt das Inhaltsverzeichnis.

Dieses Schulbuch bezieht bei den Themen Globalisierung und Weltwirtschaft am deutlichsten und kritischsten Position, indem Fehlentwicklungen ausführlich rezipiert und auch einschlägige Expert*innen und NGOs zu Wort kommen.
Bei Fragen der Wirtschafts- und Sozialpolitik werden die Errungenschaften der Wohlfahrtsstaaten hervorgehoben. Es wird die Ungleichverteilung problematisiert, für eine weiterhin aktiv eingreifende Rolle der Staaten und für höhere vermögensbezogene Steuern plädiert. In diesem Sinne wird etwa auch die österreichische Sozialpartnerschaft verteidigt.

Im Kontext von Arbeit wird auf die verschiedenen Formen von Arbeit, bei Erwerbsarbeit auf die Gefahr des Abbaus von Arbeitnehmer*innenrechten sowie die Bedeutung von Gewerkschaften eingegangen.

Im Kontext von Bedürfnissen wird ebenfalls auf materielle und immaterielle Bedürfnisse eingegangen, aber insbesondere auf die Grund- und Existenzbedürfnisse verwiesen.

Beim Thema Wachstum wird zumindest auf die Postwachstumsperspektive eingegangen und diese dem „grünen Wachstum“ gegenübergestellt, es werden auch Begriffe wie „imperiale Lebensweise“ oder „Externalisierungsgesellschaft“ eingeführt. Beim Thema Entwicklung wird u. a. das Zentrum-Peripherie-Modell referiert. Gesprochen wird von Entwicklungszusammenarbeit – zu dieser werden Pro- und Kontra-Stimmen gebracht. Verwiesen wird auf die bisher mäßigen Erfolge der Milleniums- und Sustainable Development-Goals.

In Summe würde ich dieses Schulbuch dem Keynesianischen Ansatz im Sinne von Peukert sowie dem Wohlfahrtskapitalismus nach Novy u. a. zuordnen. Man könnte auch von einer sozialdemokratischen Ausrichtung sprechen.