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Gerold Hubmer, Michaela Russmann, Simon Ziegler
Die BiowirtInnen

2016 haben sich engagierte BiowirtInnen zusammengeschlossen, um Bio in der Gastronomie transparent zu machen. Mitmachen darf jeder gastronomische Betrieb in Österreich, wenn der zertifizierte Bioanteil mindestens 60% erreicht hat und innerhalb der darauffolgenden drei Jahre auf 100 % Bio umgestellt wird.

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Foto: Michi-Russmann Michi-Russmann

Obmann Georg Hubmer: „Ein wesentliches Aufnahmekriterium ist, dass sich der Betrieb von einer unabhängigen Kontrollstelle überprüfen lässt. Denn wir möchten für unsere Gäste eine verlässliche Information bieten, wer bio wirklich ernst meint. Bio ist für uns keine Modeerscheinung, sondern gelebte Überzeugung.“

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Foto: Jochen-Russmann Jochen-Russmann

BUSINESSART: Wie kamen Sie auf die Idee die BiowirtInnen zu entwickeln?

Gerold Hubmer: Es gab ein von uns gefühltes Vakuum in der Vertretung von BiogastronomInnen in der österreichischen politischen Landschaft. Daher haben wir beschlossen, zur Selbsthilfe zu greifen und uns in einem – anfangs kleinen – Team selbst zu vertreten und uns gegenseitig zu unterstützen.

Was haben Sie bisher erreicht? Was waren Ihre wichtigsten Meilensteine?

Wir sind ein selbst verwalteter Verein ohne großes Budget und mit kleinem Mitgliedsbeitrag. Unser größter Erfolg ist, dass wir es geschafft haben, dass die Bioszene auf die Biogastronomie aufmerksam geworden ist und vor allem, dass wir es geschafft haben, ein starkes Netzwerk aufzubauen. Unser großes Anliegen ist es, die „Spreu vom Weizen zu trennen“. Soll heißen für die Gäste eine verlässliche Information darüber zu bieten, wer BIO ernst meint, und wer nur auf den Zug aufspringen will.

Welche Hindernisse gab es?

Die größten Hindernisse waren anfangs dadurch gegeben, dass manche Akteure der Bioszene uns als Konkurrenten verstanden haben und einer Zusammenarbeit skeptisch gegenüber gestanden sind. Es ist auch ganz schön herausfordernd, weil wir alle selbst in unseren Betrieben stehen und unsere Anliegen in unserer Freizeit betreiben.

Wie schaffen Sie es trotzdem, eine starke Vereinigung zu etablieren?

Durch konsequente Überzeugungsarbeit und dadurch, dass wir alle voll hinter dem stehen, was wir nach außen vertreten. Wir sind stolz auf unser „Guerilla-Marketing“. Wir machen wenig Budget mit viel Enthusiasmus und Engagement wett. Dabei hilft uns sehr, dass sich in unseren Reihen viele Quereinsteiger in die Gastronomie befinden. BIO ist für uns nicht eine Modeerscheinung oder ein Schlagwort, sondern gelebte Überzeugung.

Was wünschen Sie sich von der neuen Bundesregierung?

Die Einführung einer allgemein gültigen Zertifizierungspflicht auch für die Biogastronomie. Jeder Betreib, der mit BIO wirbt, soll sich von einer unabhängigen Kontrollstelle überprüfen lassen. Alle unsere Mitgliedsbetriebe machen dies bereits freiwillig, und dies ist auch eines der wichtigsten Aufnahmekriterien in unseren Verein.

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Foto: studiohuger.at studiohuger.at

Verein „Die BiowirtInnen“, Wien

Gegründet: 2016

Branche: Gastronomie

MitarbeiterInnen: 28 Mitgliedsbetriebe

www.diebiowirtinnen.at