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Qualitätsorientierte Kreislaufwirtschaft

GUIDED BY THE FUTURE | Regenerativ & Fair

Sophia Kratz, Umweltdachverband

Foto: Galina Nelyubova / unsplash

Für Unternehmen ist es höchste Zeit umzudenken: Weg von einer linearen Wirtschaft, die kurzlebige Wegwerf-Produkte und den Konsum neuer Waren fördert, hin zu einer qualitätsorientierten Kreislaufwirtschaft! Das heißt im Klartext: Der größtmögliche Fokus muss auf Ökodesign liegen, weil damit bis zu 80 Prozent festgelegt werden kann, wie umweltfreundlich der Lebenszyklus eines Produktes gestaltet ist, also wie ressourcenschonend Waren produziert werden und wie schädlich diese sind, wie lange die Materialien im Kreislauf gehalten werden, wie reparierfähig ein Produkt ist und wie viel Abfall produziert wird. Das Ziel muss sein, Überproduktion zu vermeiden. Außerdem geht es um die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle (Stichwort „Sharing Economy“) sowie Reparatur- und Rücknahmesysteme. Ebenso wichtig ist eine ehrliche und transparente Kommunikation an die Konsument*innen – ganz ohne Greenwashing. Der von der EU geplante digitale Produktpass soll dies forcieren.

Sophia Kratz MA BA, Kreislaufwirtschaftsexpertin im Umweltdachverband
Sophia Kratz MA BA, Kreislaufwirtschaftsexpertin im Umweltdachverband. Foto: Sacha Gillen

"Der größtmögliche Fokus muss auf Ökodesign liegen, weil damit bis zu 80 Prozent festgelegt werden kann, wie umweltfreundlich der Lebenszyklus eines Produktes gestaltet ist"

www.umweltdachverband.at

Die richtigen Regeln

Doch all das ist nur durch eine Transformation unseres Wirtschaftssystems möglich. Denn das derzeitige Geschäftsmodell basiert auf der Maximierung von Stoffdurchsätzen, die nach einer möglichst kurzen Nutzungsphase von Produkten zu Abfall werden. Das heißt, Gesetze müssen präzisiert und falsche Anreize, die umweltschädliche Produkte fördern, eliminiert werden. Zudem trägt Kostenwahrheit dazu bei, ökosoziale Schäden in den Produktpreis zu internalisieren und so eine Wettbewerbsverzerrung zum Nachteil nachhaltig produzierender Unternehmen zu vermeiden. Was es braucht, sind fördernde Maßnahmen, etwa für zirkuläre, nachhaltige Investitionen sowie für Reparatur und Wiederaufbereitung. Kreislaufwirtschaft ist ein Querschnittsthema, das im Steuerrecht, in der Forschungs- und Industriepolitik sowie in Wissenschaft und Wirtschaft verankert und auch im Hinblick auf sozialpolitische Verteilungsfragen gerecht umgesetzt werden muss.

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