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Social Return on Investment in Wien

Jeder investierte Euro von OekoBusiness Wien ergibt einen gesellschaftlichen Mehrwert von 14,50 Euro.

Grafik SROI_OekoBusiness Wien
Grafik SROI_OekoBusiness Wien

Im Rahmen einer Social Return on Investment (SROI-)Analyse der Wirtschaftsuniversität Wien (WU Wien) wurden die Wirkungen der Ko-Finanzierung für Wiener Betriebe durch das Umweltservice-Programm der Stadt, OekoBusiness Wien nun erstmals monetarisiert, also in Form von Geldwerten dargestellt.

Das Ergebnis: Jeder von Wiener Unternehmen im Rahmen von OekoBusiness Wien in Umweltmaßnahmen investierte Euro kommt der Gesellschaft 2,29-fach zugute. Die Investitionen in das Ko-Finanzierungsprogramm selbst in Höhe von jährlich rund zwei Millionen Euro hebeln durch das Anstoßen von Maßnahmen bei Betrieben einen gesellschaftlichen Mehrwert von rund 29 Millionen Euro. Damit ergibt sich für jeden aus öffentlichen Mitteln eingesetzten Euro für OekoBusiness Wien sogar ein gesellschaftlicher Mehrwert in Höhe von 14,50 Euro. 

SROI-Analyse erstmals für ein auf ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtetes Programm

Ziel der SROI-Analyse war es, den durch OekoBusiness Wien geschaffenen gesellschaftlichen Mehrwert möglichst umfassend zu bewerten. „Wir machen jährlich eine Leistungsbilanz, die zwar europaweit in dieser Form einzigartig ist, aber rein darauf abzielt, welche ökologisch nachhaltigen Einsparungen durch unser Programm erreicht werden können“, erklärt Thomas Hruschka, Programmleiter von OekoBusiness Wien. „Es war uns aber wichtig, auch zu sehen welchen weiteren Einfluss unser Programm auf die Betriebe, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren gesamtes Umfeld hat. Das Ergebnis zeigt: der gesellschaftliche Mehrwert ist groß!“

Durchgeführt wurde die Analyse von Christian Grünhaus und Benedikt Nutzinger am NPO Kompetenzzentrum der WU Wien. „Erstmals haben wir eine umfassende Wirkungsanalyse für ein stark auf ökologische Nachhaltigkeit ausgerichtetes Programm durchgeführt. Soziale und ökologische Nachhaltigkeit zusammenzubringen ist gesellschaftlich besonders relevant und somit war dieses Projekt von hoher Relevanz für uns“, so Christian Grünhaus und erklärt weiter:

„Zusammenfassend steht am Ende der Analyse ein monetärer Wert, der angibt, welchen gesellschaftlichen Mehrwert ein in OekoBusiness Wien investierter Euro ergibt. Für uns war dabei besonders interessant, die hohe Hebelwirkung der bereitgestellten öffentlichen Förderung zu sehen. Manchmal reicht ein kleinerer Anstoß bereits, um viel zu bewirken.“

Für die Analyse wurden Daten von OekoBusiness Wien ausgewertet und notwendige Recherchen getätigt, ebenso wurden sowohl eine quantitative Erhebung unter den teilnehmenden Betrieben sowie auch qualitative Interviews mit verschiedenen Anspruchsgruppen, sogenannten Stakeholdern, durchgeführt.

Die SROI-Analyse analysiert, wie OekoBusiness Wien auf diese Stakeholdergruppen wirkt. So wurden beispielsweise die MitarbeiterInnen, BeraterInnen, Lieferanten, die Wiener Bevölkerung oder die Unternehmen selbst miteinbezogen. Bei den MitarbeiterInnen fielen insbesondere positive Wirkungen wie eine „höhere Lebensqualität und insbesondere bessere Gesundheit“ oder „Arbeitserleichterungen“ auf, aber auch die „generelle Sensibilisierung für Umweltthemen“ und das grundsätzlich „positive Gefühl, etwas Gutes zu tun“. Bei Unternehmen lieferten „höhere Arbeitssicherheit“, „Imagegewinn durch soziales und umweltförderndes Engagement und Möglichkeit einer Auszeichnung“ sowie nicht zuletzt „finanzielle Einsparungen von Ressourcen-,Betriebs- und Entsorgungskosten“ hohe Wirkungswerte. Für die Bevölkerung wiederum standen vor allem Wirkungsfaktoren wie „höhere Lebensqualität insbesondere bessere Gesundheit / bessere Lebensmittelqualität“ oder „geringere Verkehrsbelastung“ und „Verstärkte Luftreinhaltung“ im Vordergrund.

OekoBusiness Wien Bilanz 1998-2019

Aktuell haben 1.334 Wiener Betriebe an OekoBusiness Wien teilgenommen. Sie profitierten von insgesamt 166,9 Millionen geringeren Betriebskosten und konnten enorme Einsparungen bei Ressourcen, CO2, Abfall, Transportkilometern und Wasser erreichen. Die konkreten Einsparungen bei Wiener Betrieben zwischen 1998 und 2019 stellen sich wie folgt dar:

  • Betriebskosten: 166,9 Mio., das entspricht 440.821 Wiener Linien Jahreskarten
  • CO2: 692.000 Tonnen oder 3.844 „volle“ Gasometer-Türme
  • Transportkilometer: 215,6 Mio. km oder 5.379,9 Erdumrundungen
  • Abfall: 127.370 Tonnen oder 297,2-mal das Gewicht des Wiener Riesenrades
  • Wasser: 3 Mio. m3 oder 12,16 Tage Wasserverbrauch für alle Einwohner Wiens
  • Energie: 2,28 TWh oder der 6,42-fache Jahresenergieverbrauch aller Kühlschränke in Wiener Haushalten