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Studie: aktiv-langsamer Arbeitsstil am erfolgreichsten

Neurowissenschaftliche Untersuchungen zeigen immer deutlicher, dass Stress einer der ganz großen Verursacher zahlreicher individueller und kollektiver Probleme des Menschen ist.

Foto: Istock
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Das Institut für Psychoneuronalogie, - eine fachliche Kooperation von Experten in den Disziplinen Psychologie, Psychotherapie, Medizin, Biologie, Wirtschaft und Politik – hat Daten von 553 Personen nach folgenden Kriterien ausgewertet:  Arbeitsstil, Tempo, Gesundheit, Stimmung, Wohlbefinden, Engagement, Aufwand, Stress, Leistungsbereitschaft, Leistungsfähigkeit, Konzentration, Fokussierung, Multitasking, Kreativität, Kommunikation, Stabilität, Ressourcen, Identifizierung, Bindung, Leistung, Bedürfnisbefriedigung, Produktivität

Bei Arbeitsweise & Tempo wurde unterschieden in

  • Schnell (sehr hohes Arbeitstempo, unter starkem Aufgaben-, Zeitdruck, hastig, hetzend, starke Anfälligkeit für Multitasking)
  • zügig (hohes Arbeitstempo, unter Aufgaben-, Zeitdruck, eilig, Anfälligkeit für Multitasking)
  • aktiv-langsam (mittleres Arbeitstempo, entspannt, konzentriert, fokussiert, lösungs- und zielorientiert, konstruktiv, kreativ, mitdenkend, engagiert, alles der Reihe nach, Schritt für Schritt)
  • passiv-langsam (geringes Arbeitstempo, desinteressiert, lustlos, lethargisch, unkonzentriert, orientierungslos)


Die Ergebnisse zeigen, dass passiv-langsames Arbeiten ist die schlechtesten Ergebnisse erbringt. Sehr geringe Leistung und ein zunehmender Aufwand (Langeweile, Unzufriedenheit, Frust, Überwindung, Konflikte, Angst um Arbeitsplatz) lassen die Produktivität mittel- und langfristig noch tiefer sinken. Sowohl menschlich als auch betriebs- und volkswirtschaftlich sehr problematisch.

Schnelles Arbeiten führt kurzfristig zur höchsten Leistung. Bereits mittelfristig wird aber der Aufwand relativ hoch. Langfristig steht der Aufwand in keinem Verhältnis mehr zur Leistung. Die Produktivität fällt bei anwachsenden psychisch-physischen Problemen immer mehr ab. Schwäche, Unkonzentriertheit, Rigidität, Unkontrolliertheit, Instabilität, Konflikte, hohe Fehler-, Ausfallquote und Fluktuation wirken sich zunehmend negativ aus. Die stressbedingten Leistungsbeeinträchtigungen wirken sich bei dieser Arbeitsweise naturgemäß am stärksten aus. Wenn auch noch infolge von langen Arbeitszeiten die Regenerationsphasen sehr kurz werden, entsteht ein deutlich zu hoher Dauerstress-Pegel. Bei einem Zusammenbruch (Depression, Burnout) fällt die Leistung auf (nahezu) Null. Große Probleme für den Betroffenen, große Verluste für die Firma und großer Schaden für die Gesellschaft sind die Folge.

 

Zügiges Arbeiten bringt sowohl kurz- und mittelfristig als auch langfristig die zweitbeste Leistung und Produktivität. Langfristig geht die Leistung aufgrund des erhöhten Stressniveaus sowie der Fehler- und Ausfallanfälligkeit zurück, der Aufwand (Anstrengung, Energieverbrauch) steigt. Die Produktivität sinkt.

Aktiv-langsames Arbeiten ist mittel- und langfristig die eindeutig beste Arbeitsweise. Relativ geringer Aufwand über die Zeit hinweg. Subjektiv aktiv-langsames Arbeiten bedeutet objektiv ein mittleres Arbeitstempo. Leistungsfähigkeit, Stabilität, geringe Ausfallquote und Fluktuation, intaktes Engagement, Selbstkontrolle, gute Konzentration und Kommunikation, Kreativität, genaue Arbeit, geringe Fehlerquote und positive Lerneffekte lassen die Leistung kontinuierlich anwachsen und damit die Produktivität um bis zu 30% ansteigen. Da bei dieser Arbeitsweise negativer Stress am geringsten ist, wirken sich auch die mit Stress-Symptomen einhergehenden Leistungsbeeinträchtigungen kaum aus. Durch die Steigerung der Produktivität werden Kosten eingespart und / oder die Wertschöpfung erhöht.

Weitere Informationen:
Dr. Karl Kriechbaum, www.psychoneuronalogie.com