Die TRIGOS-Preisträger*innen 2025
Das Team der BUSINESSART gratuliert den Gewinner*innen!
Seit über zwei Jahrzehnten macht der TRIGOS – Österreichs bedeutendster Preis für verantwortungsvolles Wirtschaften – Vorreiter:innen der heimischen Wirtschaft sichtbar, die mit unternehmerischem Mut und Innovationsgeist zur nachhaltigen Entwicklung beitragen. Mit über 3.100 Einreichungen und 318 ausgezeichneten Projekten seit Bestehen ist der TRIGOS eine zentrale Plattform für jene, die beweisen, dass wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliche Verantwortung am besten Hand in Hand gehen.
Die ausgezeichneten Initiativen stammen aus allen Regionen und Unternehmensgrößen und stehen exemplarisch für die Vielfalt und Stärke nachhaltigen Unternehmertums in Österreich. Aus insgesamt 155 Einreichungen wurden 19 herausragende und innovative Projekte nominiert – sieben davon konnten die hochkarätige Expert*innen-Jury im besonderen Maße überzeugen und erhielten die begehrte TRIGOS-Trophäe.
Mit einem inspirierenden Gala-Event in der Markterei im ehemaligen Wasserbaulabor wurden gestern die Nominierten und Gewinner:innen des TRIGOS 2025 gefeiert. Über 150 hochkarätige Gäste aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft würdigten die außergewöhnlichen Unternehmen, deren Projekte eindrucksvoll zeigen, wie ökonomische, ökologische und soziale Verantwortung in der Praxis gelebt wird.
Die TRIGOS Österreich-Preisträger:innen 2025
Kategorie Klimaschutz
LAUFEN Austria (NÖ), Österreichs einziger Hersteller von Sanitärkeramik und der Spezialist für Badezimmer, hat den weltweit ersten elektrischen Tunnelofen für Sanitärkeramik entwickelt – ein Meilenstein für die Industrie. Die neue Technologie spart Energie, reduziert CO₂ und zeigt, wie klimafreundliche Produktion möglich ist. Das Projekt gilt als Vorbild für verwandte Branchen.
Kategorie Regionale Wertschaffung
Die Pflanzerei (W) ist Österreichs erste vegane Metzgereikette und bietet Alternativen zu Fleisch und Wurstklassikern. Mit dem Projekt „Regionale Wertschöpfung bei pflanzenbasierten Fleischalternativen“ unterstützt das Unternehmen regionale Traditionsbetriebe wie Feinkostmanufakturen und Bäckereien beim Einstieg in pflanzliche Alternativen. Mit Rezepturen, Schulungen und Vertrieb stärkt sie regionale Wertschöpfung, sichert Arbeitsplätze und treibt die Ernährungswende nachhaltig voran.
Kategorie Mitarbeiter:innen-Initiativen
Die Kollar GmbH (NÖ), tätig in der Installations- und Gebäudetechnik, verbindet New Work mit Inner Work: Das von Maria Kollar geführte Familienunternehmen fördert ganzheitliche Gesundheitsvorsorge und persönliche Entwicklung der Mitarbeitenden mit Coachings, Körperarbeit, Trainings und mehr – bezahlt in der Arbeitszeit. Das stärkt Kultur und wirtschaftlichen Erfolg.
Kategorie Internationales Engagement
Klimja, Teil der crowd4projects GmbH (W), ist die führende Crowdinvestment-Plattform für Klimaschutzprojekte in Österreich und Deutschland und ermöglicht Anleger:innen in ausgewählte Projekte zu investieren, die nachweislich – auch international – ökonomisch und soziale Wirkung entfalten. Mit zusätzlicher Aufklärung und Bildungsangeboten sowie 30 finanzierten Projekten zeigt Klimja, wie privates Kapital zur Klimawende beitragen kann.
Kategorie Vorbildliche Projekte
öKlo (NÖ) entwickelt und vermietet ökologische Komposttoiletten, die ohne Wasser, Strom oder Chemie auskommen. Mit „öKlo Land“ geht das Unternehmen den nächsten Schritt: in Zusammenarbeit mit Gemeinden, Forschungseinrichtungen und Umweltorganisationen arbeitet öKlo an einer Kreislaufwirtschaft, die menschliche Abfälle in Biogas, Dünger und Baustoffe verwandelt – bei gleichzeitiger Erzeugung erneuerbarer Energie. Nachhaltig und innovativ.
Kategorie Social Innovation & Future Challenges
Rhomberg Bau (Vbg), ein Vorarlberger Bauunternehmen, hat mit der größten Nassaufbereitungsanlage Österreichs eine Lösung für verschlammten Bodenaushub geschaffen. Die „größte Waschmaschine Österreichs“ recycelt Aushub energieeffizient und mit minimalem Wasseraufwand zu hochwertigem Primärmaterial – ein starkes Zeichen für Kreislaufwirtschaft im Bauwesen.
Sonderpreis
Das Technisches Museum Wien (W) setzt mit „Klima. Wissen. Handeln!“ neue Maßstäbe in der Vermittlung komplexer Umwelt- und Klimathemen. Die interaktive Dauerausstellung vermittelt Ursachen und Folgen der Klimakrise, stellt Bezüge zu Biodiversität, Ressourcenknappheit und gesellschaftlichem Wandel her und zeigt konkrete Handlungsoptionen auf – ein bedeutender Beitrag zur Bewusstseinsbildung und gesellschaftlichen Transformation in Richtung Nachhaltigkeit.
„Für unsere heimischen Unternehmen ist der TRIGOS weit mehr als eine Auszeichnung. Er ist ein sichtbares Zeichen für gelebte Verantwortung, Engagement und gesellschaftliche Vorbildwirkung. Nicht nur die Gewinner, auch die Nominierten dürfen stolz auf ihre bisherigen Leistungen sein. All diese Unternehmen inspirieren andere, ebenfalls Verantwortung zu übernehmen. Der TRIGOS rückt zu Recht innovative Projekte ins Rampenlicht und schenkt ihnen die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.“
Industriellenvereinigung Generalsekretär Mag. Christoph Neumayer
Das waren die anderen Nominierten
Auch wenn sie heuer nicht unter den Ausgezeichneten sind. Ihre Projekte sich dennoch ausgezeichnet.
KATEGORIE MITARBEITER*INNEN-INITIATIVEN
Lohmann & Rauscher GmbH:
Learning Friday by L&R: Nachhaltiges, digitales Lernen, das Teams & Kulturen verbindet
Lohmann & Rauscher (L&R) ist ein international tätiger Anbieter von Medizinprodukten und -services und hat weltweit 15 Produktionsstandorte mit rund 5.400 Mitarbeitenden. Das Unternehmen beliefert Kund:innen im Gesundheitswesen und strebt eine Balance zwischen wirtschaftlichem Erfolg und Verantwortung gegenüber Umwelt, Mitarbeitenden, Kund:innen und Gesellschaft an.
Aus der Initiative einzelner Mitarbeiter:innen entstand die Idee, bestehende Wissenslücken mit einer globalen Lernkampagne zu überbrücken. Der so entstandene „Learning Friday“ schafft eine Lernkultur, die unabhängig von Standort, Funktion oder Hierarchie zugänglich ist – zusätzlich zu den Weiterbildungsangeboten der L&R Academy. Dies mit einem offenen, partizipativen Ansatz: Mitarbeitende gestalten die Inhalte aktiv mit, sie bringen Themenvorschläge ein und teilen ihr Wissen mit der gesamten Organisation. Hierarchien spielen dabei keine Rolle. Die Initiative fördert Chancengleichheit, lebenslanges Lernen und unternehmensweite Vernetzung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit.
Das Projekt Learning Friday besitzt Potenzial zur Replikation, da es ein flexibles, skalierbares Konzept ist, das in jedem Unternehmen oder Sektor angewendet werden kann. Die Initiative erfordert keine großen finanziellen Ressourcen, sondern setzt auf bestehende digitale Plattformen, auf internes Wissen und auf die Fülle an frei zugänglichen Ressourcen.
der daberer. das biohotel:
slow.food.lehre
Das Biohotel „der daberer“ ist ein Familienunternehmen in Kärnten, das seit 1928 besteht und sich seit 1978 auf nachhaltigen Tourismus spezialisiert hat. Das Kerngeschäft umfasst Unterkunft, Gastronomie und Wellness, wobei ausschließlich auf biologische Produkte gesetzt wird.
Aus Fachkräftemangel und der Erkenntnis des enormen Potentials in der Vernetzung von Tourismus und Landwirtschaft entstand die Motivation, eine Ausbildung zu schaffen, die Werte mit Fachkompetenz verbindet und gleichzeitig die Attraktivität der Lehre erhöht. Die daraus entstandene Slow Food Lehre vermittelt handwerkliche Fähigkeiten, ein tiefes Verständnis für Lebensmittelqualität sowie ökologisches und regionales Bewusstsein. 2023 haben die ersten Slow Food Lehrlinge die dreijährige duale Ausbildung in den Bereichen Küche und Service mit dem Fokus auf nachhaltige Lebensmittelverarbeitung, regionale Wertschöpfung und handwerkliche Gastronomie begonnen. Im Jahr 2026 wird es die ersten Lehrabschlüsse mit dieser Zusatzqualifikation geben.
Die Slow Food Lehre ist ein Modell mit hohem Übertragungspotenzial für andere Betriebe, andere Regionen und andere Branchen. Besonders in nachhaltigen Tourismusdestinationen oder Slow Food Travel Regionen kann das Konzept adaptiert werden.
KATEGORIE REGIONALE WERTSCHAFFUNG
BLOCH3 Projektentwicklung GmbH:
Heimwatt - Der 20-jährige Fixstrom-Tarif für Gemeinden von BLOCH3
Heimwatt ist ein regionales Strommodell des niederösterreichischen Familienunternehmens BLOCH3 mit Sitz in Krumbach, das Gemeinden eine langfristige, preislich stabile und erneuerbare Energieversorgung ermöglicht. Die Vision folgt einem einfachen Prinzip: In Gemeinden, in denen eine Windkraft- oder PV-Anlage von BLOCH3 errichtet wird, sollen alle Bürger:innen direkt davon profitieren. Alle Haushalte, Betriebe und Vereine erhalten für bis zu 3.500 kWh/Jahr einen fixen Stromtarif von 8 ct/kWh netto, zzgl. Netzkosten und Grundpauschale. Diese Preisgarantie gilt für 20 Jahre, ohne Inflationserhöhung, wodurch Bürgerinnen und Bürger sowie lokale Unternehmen von langfristiger Planungssicherheit profitieren. Der Strom stammt ausschließlich aus erneuerbaren Quellen wie Wind-, Biogas- und Photovoltaik und stärkt damit die regionale Wertschöpfung sowie die Unabhängigkeit von Energieimporten.
BLOCH3 setzt in seiner Arbeit auf einen intensiven Austausch mit Stakeholdern – von Gemeinderät:innen, Bürgermeister:innen und Landespolitiker:innen bis hin zu den Kundinnen und Kunden des Heimwatt-Stromtarifs werden alle Stakeholder aktiv als Mitgestalter:innen der Energiezukunft eingebunden. Regelmäßige Informationsveranstaltungen in den Gemeinden sowie Broschüren und Videos auf der Webseite stellen sicher, dass alle Beteiligten umfassend informiert sind. Ziel ist es, maßgeschneiderte Lösungen für jede Gemeinde zu entwickeln.
Heimwatt zeigt damit, wie Bürger:innenbeteiligung, faire Preise und grüne Energie zu einem übertragbaren Modell für eine breite gesellschaftliche Energiewende werden können.
Fürst Holding GmbH:
Alte Tischlerei wird zum Ort der Begegnung
Die Fürst Holding GmbH ist ein familiengeführtes Unternehmen in vierter bzw. fünfter Generation und spezialisiert sich mit ihrer Tochter Fürst Möbel GmbH auf die Planung, Fertigung und Montage von Maßmöbeln im Objektbereich. Das Unternehmen ist tief in der Region verwurzelt und setzt seit jeher auf einen hohen handwerklichen Qualitätsanspruch, auf umfassende Lehrlingsausbildung und eine langjährige Verbleibdauer von Mitarbeiter:innen – mit Erfolg: 70% der Belegschaft sowie 70% der Führungsebene haben im Haus gelernt.
Mit dem Projekt „Tischlerei Melk“ hat sich das Unternehmen entschieden, ein ehemaliges Produktionsareal im Zentrum von Melk nicht zu verkaufen, sondern es in einen multifunktionalen Lebens- und Arbeitsraum zu verwandeln. Es ist eines der ersten New European Bauhaus-Quartiere im ländlichen Raum in ganz Europa. In einem intensiven co-kreativen und partizipativen Prozess mit über 1.000 lokalen, regionalen und internationalen Beteiligten aller Alters- und Bildungsschichten entstanden u. a. ein Hostel, ein Familienquartier, ein Werkraum für Kinder, ein Coworking Space sowie ein Raum für „Afterwork-Events“ zum Netzwerken. 1.400 m² Leerstand wurden damit revitalisiert, zahlreiche Kinder für das Handwerk Holz begeistert und der Ortskern und sowie die gesamte Region spürbar belebt.
Durch das Projekt hat die Fürst Holding GmbH zudem Kontakte zu zahlreichen neuen Stakeholdergruppen und Unternehmen geknüpft und ihre Tätigkeit als Quartiersentwickler begonnen, die künftig neben der Möbelproduktion ein weiteres Standbein werden soll.
Das Projekt vereint somit nachhaltige Flächennutzung, Ortskernbelebung und gesellschaftliche Wirkung – und steht exemplarisch dafür, wie unternehmerische Verantwortung und weitreichende Einbindung der Stakeholder zu innovativen Zukunftsprojekten führen können.
KATEGORIE VORBILDLICHE PROJEKTE
lixtec GmbH:
Smart Lighting Böheimkirchen
Die Lixtec GmbH entwickelt und vertreibt Radarsensoren für situationsabhängige Lichtsteuerung mit intelligenter Umfeldanalyse für die öffentliche Beleuchtung. Diese Smart-City-Technologie ermöglicht mit Lichtmanagementsystemen eine dynamische Anpassung des Lichts an das Verkehrsaufkommen, indem sie Verkehrsteilnehmende erkennt und die Lichtintensität bedarfsgerecht steuert. Ziel ist es, Energie und CO2 zu sparen, Lichtverschmutzung zu reduzieren, Kosten zu senken und damit die Umwelt zu entlasten.
In der Marktgemeinde Böheimkirchen in Niederösterreich wurde die Umstellung der in die Jahre gekommenen öffentlichen Beleuchtung auf LED-Technologie genutzt, um gleichzeitig auf eine effizientere und nachhaltigere Beleuchtung mittels intelligenter Sensoren umzurüsten. Zielsetzung war es, die Vorteile der neuen LED-Beleuchtung durch eine intelligente, bedarfsgerechte Lichtsteuerung weiter zu optimieren. Die Radarsensoren von lixtec in Kombination mit dem esave-Lichtmanagementsystem ermöglichen es, die Straßenbeleuchtung nur dann und dort hochzudimmen, wo sie tatsächlich benötigt wird. Dies führt zu einer erheblichen Energieeinsparung, reduziert die Lichtverschmutzung und erhöht gleichzeitig die Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger.
Die Vorbildwirkung ist nicht von der Hand zu weisen: Die Lichtverschmutzung konnte deutlich reduziert werden, und die Gemeinde hat in einem Jahr den Stromverbrauch um bis zu 80% reduziert, d.h. rund 220.000,- Euro eingespart. Darüber hinaus werden bei über 1.000 Lichtpunkten im Gemeindegebiet jährlich bis zu 25 Tonnen CO2 eingespart Also eine win-win-win Situation: ökologischer Nutzen, finanzieller Nutzen und ein großer Nutzen für die Bevölkerung.
Schlager Transport Logistik GmbH:
Strom Schlager eine Mobilitätsrevolution in der Logistik
Die Schlager Transport Logistik GmbH betreibt im Schichtbetrieb mit 40 Mitarbeiter:innen nachts Medienlogistik und tagsüber Baustellenbelieferung sowie Speditionelle Tätigkeiten. Mit der Umstellung auf Elektro-LKW, eigener Ladeinfrastruktur und PV-Strom will das Unternehmen beweisen, dass emissionsfreier Schwerlastverkehr auch unter realen Bedingungen mit hoher Auslastung wirtschaftlich umsetzbar ist.
Das Projekt ist ein Pioniermodell für vollelektrische Logistik im Zweischichtbetrieb. Während viele Unternehmen noch abwarten, hat Schlager Transport Logistik als Mittelständler bewiesen, dass Langstreckeneinsätze mit Elektro-LKW machbar sind – trotz hoher Kilometerleistung und enger Zeitfenster. Das größte Investitionsprojekt der Firmengeschichte setzt auf eine ganzheitliche Lösung: Neben der Umstellung auf 12 E-LKW investierte das Unternehmen in eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur, einen 1,6 MW Energiespeicher und großflächige PV-Anlagen auf den Hallendächern. Zudem setzen Schlager Transport Logistik auf Software mit Priorisierungsmanagement, um Ladevorgänge zu optimieren. Als Pilotprojekt in Österreich sammelt das Unternehmen wertvolle Erfahrungen, die sie offen mit der Branche teilen, um den Wandel zur E-Mobilität voranzutreiben.
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, dass E-Mobilität im Schwerlastverkehr auch auf langen Strecken und im Zweischichtbetrieb möglich ist – und zeigt, wie ein mittelständisches Unternehmen mit Mut zur Innovation als Vorreiter für klimafreundliche Logistik vorangeht.
KATEGORIE KLIMASCHUTZ
R&D Gastro OG:
Das Liebig
Das Liebig ist ein biozertifizierter Gastronomiebetrieb in Graz, der den Anspruch hat, Nachhaltigkeit ganzheitlich zu leben. Durch die Zusammenarbeit mit eaternity.org, der weltweit größten Datenbank für Lebensmittelemissionen, werden alle angebotenen Speisen hinsichtlich ihrer CO₂-Bilanz kalkuliert. Nur jene Gerichte, die eine Reduktion von 50% der Emissionen im Vergleich zum durchschnittlichen europäischen Gericht haben, finden den Weg auf die Speisekarte. Diese Werte sind für Gäste transparent ausgewiesen. Ziel ist es, den Betrieb bei gleichzeitiger Beachtung der Interessen aller Stakeholder so klimafreundlich wie möglich zu gestalten.
Das Liebig verfolgt einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz, der über die Emissionskalkulation hinausgeht. 100 % Ökostrom, eigens entwickelte Mehrweglösungen für To-Go und Lieferservice, eine strenge Bio-Produktauswahl, Bildungsangebote zur Bewusstseinsbildung sowie die konsequente Vermeidung von Lebensmittelabfällen entlang der gesamten Lieferkette zeichnen den Betrieb aus.
Das Liebig setzt neue Maßstäbe, wie verantwortungsvolle Gastronomie heute funktionieren kann – wissenschaftlich fundiert, konsequent nachhaltig und wirtschaftlich erfolgreich. Dass das Unternehmen selbst immer wieder kritisch reflektiert und nach weiteren CO₂-Einsparpotenzialen sucht, unterstreicht die Ernsthaftigkeit, mit der das Thema angegangen wird.
MavieMed Privatkliniken GmbH Privatklinik Döbling:
Döbling 4.0
Die Privatklinik Döbling ist eine der leistungsstärksten Privatkliniken Österreichs. Jährlich werden rund 17.500 stationäre Patient:innen und 7.500 akut versorgte Fälle betreut. Etwa 6 % aller Wiener Babys kommen hier zur Welt. Das Gesundheitswesen ist grundsätzlich ein sehr ressourcenintensiver Bereich. Die Privatklinik Döbling begegnet dieser Herausforderung mit einer Reihe von Maßnahmen, von einem Energiemonitoring, einer EMAS-Zertifizierung, der Anwendung von erneuerbaren Energien, dem Anspruch auf nachhaltige Mobilität wie auch auf umweltfreundliche Verbrauchsgüter, mit einem starken Fokus auf Reduktion und Vermeidung von Emissionen.
Mit dem Projekt Döbling 4.0 wurde ein Klinikzubau mit rund 4.000 m² Bruttogeschossfläche errichtet. Das Gebäude vereint moderne Medizintechnik mit ökologischer Effizienz. Um den Zubau so umweltfreundlich wie möglich zu gestalten, setzt man auf eine Reihe von Maßnahmen: Heizung bzw. Kühlung durch Erdwärme, Stromerzeugung durch Photovoltaik, Wärmeeintritt-Reduktion durch außenliegende Beschattung und durch eine begrünte Fassade, Wärmeaustritts-Reduktion durch eine Dämmfassade, E- Mobilität, ein Flachdach mit Begrünung, Regenwasserversickerung sowie einen Diversitätsgarten.
Döbling 4.0 zeigt damit, wie ressourcenschonendes Bauen im Gesundheitswesen gelingen kann – ohne Kompromisse bei Qualität und Funktionalität. Erkenntnisse aus dem Projekt fließen bereits in weitere Bauvorhaben der PremiQaMed Group ein und machen es zu einem Gesamtkonzept mit Vorbildcharakter.
KATEGORIE INTERNATIONALES ENGAGEMENT
Gis Aqua Austria GmbH:
Aqua Revolution
Die Gis Aqua Austria GmbH ist ein seit 111 Jahren bestehendes, familiengeführtes Unternehmen aus Niederösterreich, das im Bereich der Wasseraufbereitung tätig ist. Das Unternehmen realisiert Abwasser- und Trinkwasseraufbereitungsanlagen sowie Meerwasserentsalzungsanlagen und bietet Lösungen im Hochwasserschutz an – dies sowohl in Österreich als auch international, vor allem in Nordafrika. Ziel ist es dabei, sauberes Trinkwasser und funktionierende Abwasserlösungen möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Neben technischer Expertise setzt das Unternehmen auf die Ausbildung von Fachkräften sowie auf langfristige Kooperationen, um nachhaltige Perspektiven zu schaffen.
Ein wichtiger Schritt war 2016 die Übernahme eines Unternehmens in Tunesien, wodurch der Zugang zu Projekten in Nordafrika erleichtert wurde. In Regionen mit finanziellen und strukturellen Herausforderungen wie in Nordafrika trägt das Projekt „Aqua Revolution“ dazu bei, eine nachhaltige Wasserversorgung aufzubauen. Der Erfolg basiert auf dem Zusammenspiel von österreichischem Know-how, lokaler Verankerung und dem Vertrauen in kompetente Partner vor Ort. Durch die aktive Einbindung von lokalen Bauunternehmen, Elektrikern, Lieferanten und Behörden gelingt es, die Projekte an die Gegebenheiten anzupassen und langfristig tragfähig umzusetzen.
Es ist vor allem dieser ganzheitliche Ansatz, der das Projekt besonders macht. Technische Lösungen werden mit sozialer Verantwortung, mit Ausbildung und mit einem interkulturellem Verständnis verknüpft. Die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern schafft regionale Wertschöpfung, stärkt die Infrastruktur und fördert nachhaltige Entwicklung. Das verleiht dem Projekt Modellcharakter für verantwortungsvolles Wirtschaften in internationaler Zusammenarbeit.
Madlencnik Mobility e.U.- Re-Cycling:
Nachhaltige Mobilität und Kreislaufwirtschaft im Fahrradsektor – Ein internationales Bildungs- und Umweltprojekt
Madlencnik Mobility e.U. ist ein österreichisches Unternehmen, das in der Mobilitätsbildung tätig ist. Mit Radfahr-Kursen hat das Unternehmen im Jahr 2024 allein in Österreich über 60.000 Kinder erreicht. Über das Erasmus+ Programm ist Madlencnik Mobility zudem international tätig, und zwar in Rumänien, Ungarn, Deutschland, Italien, Nordmazedonien, Kroatien, Frankreich und Slowenien. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen nicht nur sicheres Verkehrsverhalten, sondern auch Wissen zu nachhaltiger Mobilität zu vermitteln.
Mit dem Projekt „Re-Cycling“ hat Madlencnik Mobility ein europaweites Bildungs- und Umweltprojekt ins Leben gerufen, das nachhaltige Mobilität mit den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft verbindet. Im Rahmen von Repair-Workshops, Bildungsformaten und Re-Cycling-Messen wurden gebrauchte Fahrräder instandgesetzt, Teile weiterverwertet und nicht mehr nutzbare Komponenten fachgerecht recycelt. Kinder und Jugendliche werden aktiv in die Prozesse eingebunden und lernen so den bewussten Umgang mit Ressourcen und die Vorteile nachhaltiger Mobilität kennen. So konnten über 1.000 junge Menschen erreicht werden. Die Teilnehmer:innen verbesserten ihr Fahrradwissen, verbunden mit einer Steigerung der Fahrradnutzung stieg in den Projektregionen.
„Re-Cycling“ überzeugt durch seine internationale Reichweite und die gelungene Kombination aus ökologischer Bildung, sozialem Engagement und praktischer Umsetzung. Das Projekt hat Potenzial zur Skalierung: Die entwickelten Schulungsmaterialien und das Impact-Tool lassen sich flexibel auf verschiedene Länder und Branchen übertragen und das Modell der Fahrrad-Messen an lokale Gegebenheiten anpassen.
KATEGORIE SOCIAL INNOVATION & FUTURE CHALLENGES
Chromulus GmbH – Trockennebel:
Mehr Frische, weniger Plastik, weniger Verderb
Die Firma Chromulus wurde 2023 mit dem Anspruch gegründet, zwei zentrale Probleme im Lebensmitteleinzelhandel anzugehen: Den enormen Verderb von Obst und Gemüse sowie die übermäßige Verwendung von Plastikverpackungen. Mit der Trockennebel-Technologie bietet das junge Unternehmen eine innovative Lösung, die sich leicht in bestehende Strukturen integrieren lässt.
Die Trockennebel-Technologie von Chromulus bietet eine einfache und wirksame Methode, um Obst und Gemüse im Handel – ganz ohne zusätzliche Kühlung, Chemie oder Verpackung – länger frisch zu halten. Dadurch kann der Verderb am Point of Sale um 25 bis 40 Prozent gesenkt werden, wie in einem Testversuch mit fünf Supermärkten eindrucksvoll bestätigt wurde. Zusätzlich reduziert sich der Arbeitsaufwand für Mitarbeitende, da weniger häufig aussortiert und umgeräumt werden muss. Der Trockennebel bietet einige Vorteile im Vergleich zu gängigen Frischeerhaltungsmaßnahmen. Die Technologie benötigt nichts außer Leitungswasser und minimal elektrischen Strom und kommt ganz ohne Chemikalien aus. Während Trockennebel in Supermärkten in Südeuropa bereits weit verbreitet ist, steckt es in Österreich noch in den Startlöchern. Hier leistet Chromulus mit seinem Geschäftsmodell Pionierarbeit.
Mit der Trockennebel-Technologie reagiert Chromulus gezielt auf die ökologischen Schwachstellen der Lebensmittelbranche und zeigt, dass wirkungsvolle und umsetzbare Verbesserungen möglich sind. Das Projekt Skalierbarkeitspotenzial für die ganze österreichische Lebensmittelindustrie, denn die Trockennebel-Technologie kann für viele Lebensmittel erweitert werden.
Sindbad Chancenproduktions GmbH:
Lehrlings-Nachhaltigkeits Challenge (LeNa)
Sindbad Chancenproduktions GmbH ist eine gemeinnützige Organisation und begleitet Jugendliche mit Bildungsdefiziten im Übergang von der Pflichtschule in eine weiterführende Ausbildung. Im Zentrum steht ein Mentoring-Programm, bei dem 20-35-jährige “Young Professionals” ehrenamtlich ein 1:1 Mentoring anbieten. Diese persönliche Begleitung ergänzt institutionelle Angebote wie AMS oder Jugendcoaching und bietet den Jugendlichen eine persönlichere Betreuung.
Mit der Lehrlings-Nachhaltigkeits-Challenge (LeNa) erweitert Sindbad in Zusammenarbeit mit Thinkubator, einem Thinktank für nachhaltiges Wirtschaften, sein Angebot um ein neuartiges Bildungsformat. Ziel ist es, das Bewusstsein für Nachhaltigkeit bei Lehrlingen zu stärken – einer Zielgruppe, die bisher oft wenig Zugang zu diesem Thema hatte. In interaktiven Workshops lernen die Jugendlichen globale Zusammenhänge rund um Klimakrise, Ressourcenverbrauch und alternative Wirtschaftsmodelle kennen. Besonders wirkungsvoll ist die Anwendung von Design Thinking: Lehrlinge analysieren Prozesse im eigenen Ausbildungsbetrieb und entwickeln nachhaltige Verbesserungsvorschläge.
Die Kombination aus niederschwelligem Zugang, innovativer Didaktik und gesellschaftlicher Relevanz macht die Lehrlings-Nachhaltigkeits Challenge zu einem herausragenden Bildungsprojekt. Es sensibilisiert genau jene junge Menschen für Nachhaltigkeit, die oft wenig Bezug zu dem Thema haben. Durch den Fokus auf Lehrlinge werden zukünftige Fachkräfte gestärkt, die Nachhaltigkeit aktiv in ihren Berufsalltag integrieren können. Sindbad leistet mit diesem Projekt somit einen wichtigen Beitrag zur Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft.
Über den TRIGOS
Nachhaltigkeit, Innovation und gesellschaftliche Verantwortung stehen im Mittelpunkt des TRIGOS.
Die Auszeichnung wird an österreichische Unternehmen (Klein- und Mittelbetriebe ebenso wie Großkonzerne) verliehen, die mit ihrer Strategie und ihren Projekten einen nachhaltigen Beitrag für die Gesellschaft und den Planeten leisten.
Der TRIGOS 2025 prämiert Unternehmen in sechs Kategorien, die unterschiedlichste Aspekte von Nachhaltigkeit und Innovation abdecken. Der Fokus liegt dabei auf der Innovationskraft, der Wirkung der Projekte sowie ihrer Zukunftsfähigkeit. Zusätzlich wird besonders der Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen der UN (SDGs) gewertet. Das sind die Kategorien: „Vorbildliche Projekte“, MitarbeiterInnen-Initiativen“, „Internationales Engagement“, „Regionale Wertschaffung“, „Social Innovation & Future Challenges“ sowie „Klimaschutz“.
TRIGOS Regional: Auszeichnungen in Niederösterreich und der Steiermark
Zusätzlich zur bundesweiten Verleihung haben Unternehmen aus Niederösterreich und der Steiermark die Möglichkeit, am TRIGOS Regional teilzunehmen. Dies unterstreicht die Bedeutung von regionalem Engagement und bietet weiteren Betrieben eine Bühne.
TRIGOS-Trägerschaft und Partner:
Hinter dem TRIGOS steht eine Kooperation aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft, darunter die Caritas, die Industriellenvereinigung (IV), das Österreichische Rote Kreuz (ÖRK), respACT, der Umweltdachverband und die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Partner & Förderer des TRIGOS 2025 sind unter anderem die Austrian Development Agency (ADA), die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA, der Fachverband UBIT, die BKS Bank AG sowie der Klima- und Energiefonds. Die Auszeichnung wird vom BMAW und BMK unterstützt.
Der Lebensart-Verlag ist Medienpartner von TRIGOS.