zum Inhalt springen

Weltklimarat: Wir müssen dringend handeln

„Es ist nicht mehr möglich, das globale Klima bei 1,5°C Erwärmung zu stabilisieren, wenn nicht unverzüglich wirksame Maßnahmen gesetzt werden.“  Das sagt der aktuelle IPCC-Bericht.

 

grafik-temperatur-c-ipcc-austria-2021
New UN climate report: more data, better knowledge © 2021 by Bernd Hezel, Philip Hillers, Toralf Staud | Design: Climate Media Factory | Publisher: Deutsches Klima-Konsortium, klimafakten.de, Climate Change Centre Austria and MeteoSwiss is licensed under CC BY 4.0

Entscheidend ist eine deutliche Reduktion der Emissionen. Sie können sich schon innerhalb von fünf bis zehn Jahren erkennbar auf den Anstieg der Treibhausgas- und Aerosolkonzentrationen und auf die Luftqualität auswirken, nach 20 bis 30 Jahren auch nachweisbar auf den Temperaturanstieg.

Das sind die globalen Kernaussagen des neuen Berichtes:

  • Die Durchschnittstemperatur der Erde liegt inzwischen 1,1 °C über dem Niveau zu Beginn der Industrialisierung, die Erderhitzung wird sich fortsetzen und im Mittel der nächsten 20 Jahre die 1,5°C Marke erreichen oder bereits überschreiten.
  • Die weitere Erwärmung verstärkt das Auftauen des Permafrosts, den Verlust der saisonalen Schneedecke, das Schmelzen von Gletschern und Eisschilden sowie das Verschwinden von arktischem Meereis im Sommer.
  • Der Klimawandel intensiviert den Wasserkreislauf. Dies führt zu intensiveren Niederschlagsereignissen und Überschwemmungen sowie in vielen Regionen auch zu verstärkter Trockenheit.
  • In Städten können sich einige Aspekte des Klimawandels verstärken, darunter Hitze, Überschwemmungen durch Starkniederschläge und in Küstenstädten der Anstieg des Meeresspiegels.

Zum Poster „Neuer UN-Klimabericht: Mehr Daten, besseres Wissen“

Zur Zusammenfassung des Berichts durch Greenpeace.

Was bedeutet das für Österreich?

In Österreich ist es seit Beginn der Industrialisierung um rund zwei Grad wärmer geworden. Ohne Trendwende könnte die Erwärmung laut ZAMG bis zum Jahr 2100 bei mindestens fünf Grad liegen.

Der sechste Sachstandsbericht

Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC, das UN-Gremium zur Bewertung der Wissenschaft im Zusammenhang mit dem Klimawandel) veröffentlichte am 9. August 21 den ersten Teilberichts des Sechsten Sachstandsberichts (AR6).

Der von 234 Autor_innen der IPCC-Arbeitsgruppe I erstellte Bericht unter dem Titel „Climate Change 2021: The Physical Science Basis“ fasst das aktuelle physikalische Verständnis des Klimasystems und des Klimawandels sowie die neuesten Fortschritte in der Klimawissenschaft zusammen. Er liefert die neuesten Erkenntnisse über Erwärmungsprojektionen, zeigt, wie und warum sich das Klima bis heute verändert hat, und enthält ein verbessertes Verständnis des menschlichen Einflusses auf das Klima (einschließlich Extremereignissen). Der Fokus wird dabei stärker auf regionale Informationen gerichtet, die für Klimarisikobewertungen verwendet werden können.

Die weiteren Teile des Sechsten Sachstandsberichts werden 2022 fertiggestellt:

  • der Bericht der Arbeitsgruppe II befasst sich mit Auswirkungen, Anpassung und Vulnerabilität;
  • Arbeitsgruppe III gibt eine Evaluierung der Möglichkeiten und Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels.
  • Im Sommer 2022 wird dann zusätzlich ein Synthese-Bericht des IPCC veröffentlicht, der eine Zusammenschau der Einzelberichte der drei Arbeitsgruppen liefert.

Tausende von Menschen weltweit tragen zur Arbeit des IPCC bei. IPCC-Wissenschafter*innen bewerten für die Berichte Tausende von wissenschaftlichen Arbeiten, die jedes Jahr veröffentlicht werden. Auf Basis dieser Arbeit können sie den politischen Entscheidungsträger*innen und der breiten Öffentlichkeit eine umfassende Zusammenfassung dessen geben, was über die Treiber des Klimawandels, seine Auswirkungen sowie zukünftigen Risiken bekannt ist und wie Anpassung und Minderung diese Risiken reduzieren können. Der letzte (fünfte) Sachstandsbericht wurde 2014 fertiggestellt und war eine wichtige Grundlage für das Pariser Klima-Abkommen.