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Artenvielfalt und CO₂-Speicher schützen

Warum der Gartenausstatter bellaflora vollständig auf Torf verzichtet.

Sujet der Nachhaltigen Gestalter*innen 2025 (weißes reliefartiges Kreismuster als Hintergrund, Logo im rechten unteren Eck), im runden Bildausschnitt der Blick in eine Moorlandschaft.
Fotos: Andrew Coates/unsplash; Getty Images

Wer Klimaschutz ernst nimmt, kann auf Moore nicht verzichten. Obwohl sie weltweit nur drei Prozent der Landfläche ausmachen, binden sie laut Informationen des deutschen Naturschutzbunds ein Drittel des landgebundenen Kohlenstoffes. Das ist doppelt so viel wie alle Wälder dieser Erde zusammen. In einem Hektar Moor mit einer 15 Zentimeter dicken Torfschicht findet sich in etwa so viel Kohlenstoff wie in einem hundertjährigen Wald auf gleicher Fläche. Moore sind wertvolle Lebensräume und wichtige CO₂-Speicher. Indem der Gartenausstatter bellaflora komplett auf Torf in der Blumenerde verzichtet, trägt das Unternehmen zum Schutz der Artenvielfalt und des Klimas bei.

Die Herausforderung des Unternehmens dabei war, dass „Torf seit Jahrzehnten Standard in der Gartenbranche war“ und man „gleichwertige Alternativen und gemeinsam mit Partnern neue Rezepturen zu entwickeln“ hatte, heißt es aus dem Unternehmen. Mittlerweile ist das torffreie Sortiment auf alle Märkte ausgerollt worden.

Das Unternehmen übernehme „Verantwortung, nachhaltige Standards zu setzen“:  "Wir sind stolz, heute als erstes großes Gartencenter ein vollständig torffreies Sortiment anzubieten“. Parallel werde Plastik reduziert, etwa durch Mehrweg-Pflanzentrays.

Wiederholungstäter*innen

Es ist übrigens nicht der erste Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit der Gartencenter GmbH. Der damalige Geschäftsführer Alois Wichtl und die ehemals Verantwortliche für nachhaltige Entwicklung, Isabella Hollerer, wurden bereits zwei Mal als Nachhaltige Gestalter*innen ausgezeichnet.

2013 war der Grund für die Auszeichnung die Auslistung aller chemisch-synthetischen Pestizide und Herbizide aus dem Sortiment. Sie wurden durch natürliche, biologische Produkte ersetzt. Beim Dünger stieg das Unternehmen von mineralischem Blaukorn auf organisches Braunkorn um. 2014 wurden dann die chemischsynthetischen Düngemittel aus den Regalen verbannt und zu 100 Prozent durch natürliche, biologische Produkte ersetzt. In diesem Jahr begann auch der Ausstieg aus dem Handel mit Torferden. Gut 10 Jahre später hat man es geschafft.

Mehr Infos zu den Nachhaltigen Gestalter*innen von 2013/2014: 

Alois Wichtl, damaliger Geschäftsführer von bellaflora

Isabella Hollerer, damals Nachhaltigkeitsbeauftragte von bellaflora (heute bei der Kwizda Holding GmbH für den Bereich Nachhaltigkeit verantwortlich)

Über deren Beweggründe 2014 lesen Sie hier.

Begründung für die Auszeichnung:

Der Abbau von Torf zerstört Moore, setzt CO₂ frei und gefährdet die Biodiversität. Moore sind wichtige Lebensräume, die eine wichtige Rolle für das Klima und die Artenvielfalt spielen.  Nach einer mehrjährigen Umstiegsphase ist das Erden-Sortiment bei bellaflora nun zur Gänze torffrei. Das ist ein wesentlicher Meilenstein für die Gartenbranche. Der komplette Verzicht unterstreicht das langjährige Engagement des Unternehmens für umweltbewusstes Gärtnern.

Keyvisual zur Auszeichnung der BUSINESSART Nachhaltige Gestalter*innen 2025

Die Nachhaltigen Gestalter*innen

Warum 2025 – erst- und einmalig – keine verantwortliche Person ausgezeichnet wird? Dazu heißt es von der PR-Agentur des Unternehmens:

„Wir freuen uns sehr über die Anerkennung im Rahmen der Nachhaltigen Gestalterinnen 2025 und fühlen uns durch die Auszeichnung auf unserem konsequenten Weg zu torffreien Erden bestätigt. Auch haben wir die bisherigen Porträts gelesen und empfinden die Berichterstattung als sehr wertschätzend. Die Entscheidung, bei unseren Projekten das Unternehmen bellaflora in den Vordergrund zu stellen und nicht einzelne Personen, ist jedoch bewusst getroffen und definiert.“

bellaflora Gartencenter GmbH - Leonding, OÖ  
Branche: Handel, Gartenbedarf
ca. 550 Mitarbeitende

www.bellaflora.at